Jojo Moyes - Weit weg und ganz nah (The One Plus One)

  • 512 Seiten
    Mai 2014 erschienen


    Zur Autorin (vom Verlag)
    Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die «Sunday Morning Post» in Hongkong und den «Independent» in London gearbeitet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf einer Farm in Essex.


    Zum Inhalt (Vom Verlag)
    Einmal angenommen …


    … dein Mann hat sich aus dem Staub gemacht. Du schaffst es kaum, deine Familie über Wasser zu halten. Deine hochbegabte Tochter bekommt eine einmalige Chance. Und du bist zu arm, um ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Plötzlich liegt da ein Bündel Geldscheine. Du weißt, dass es falsch ist. Aber auf einen Schlag wäre dein Leben so viel einfacher …


    Und einmal angenommen, du strandest mitten in der Nacht mit deinen Kindern am Straßenrand – und genau der Mann, dem das Geld gehört, bietet an, euch mitzunehmen. Würdest du einsteigen? Würdest du ihm irgendwann während eures verrückten Roadtrips gestehen, was du getan hast?


    Und kann das gutgehen, wenn du dich ausgerechnet in diesen Mann verliebst?


    Meine Meinung
    "Weit weg und ganz nah" ist das neuste Buch aus der Feder von Jojo Moyes, deren sehr erfolgreiches "Ein ganzes halbes Jahr" und das bisher leider nicht übersetzte "The Girl You Left Behind" (Das Mädchen, das Du zurückgelassen hast) mich sehr beeindruckt hatten. Weil die Geschichten an sich vielleicht noch nicht mal besonders originell waren, Jojo Moyes es jedoch verstand, etwas Besonderes daraus zu machen, die Figuren mit Leben zu füllen und authentisch wirken zu lassen. Weil sie so fesselnd erzählt, dass ich die Lektüre bzw. das Hörbuch nur ungern unterbrach.


    Dementsprechend hoch waren die Erwartungen an "Weit weg und ganz nah", zu hoch. Im Prinzip verrät der Klappentext schon alles und die Figuren sind schablonenhafter als in den anderen beiden Büchern. Die Ausgangssituation ist durchaus glaubwürdig.


    Die alleinerziehende Jess Thomas arbeitet mit einer Freundin als Putzfrau in der örtlichen Feriensiedlung und abends in der Kneipe, um sich selbst, ihre Tochter Tanzie und den bei ihr lebenden Sohn Nicky ihres Noch-Mannes über Wasser zu halten. Verständlich, dass der seit Jahren andauernde Überlebenskampf sie etwas bitter und misstrauisch gemacht hat, zu einer wahren Tigermutter. Allzu gerne würde sie ihrer mathematisch hochbegabten Tochter besser Möglichkeiten bieten, kann jedoch die finanziellen Mittel nicht aufbringen. Nicht zuletzt, weil sie auf jegliche finanzielle Unterstützung ihres Noch-Mannes verzichtet, sich nicht damit auseinandersetzen will.


    Einer ihrer Kunden ist Ed Nichols, der zwar sehr vermögend ist, jedoch dieses Vermögen und seine Freiheit verlieren könnte. Und wenn ich boshaft wäre, würde ich ihn als den weißen Ritter am Horizont darstellen, der flugs alle Probleme löst.


    Sicherlich beschreibt Jojo Moyes überzeugend und glaubwürdig die Probleme der Hauptfiguren, mal aus Sicht der Erwachsenen, mal aus den Augen der Kinder. Jede einzelne Figur hat massive persönliche Probleme und Selbstzweifel,darüber hinaus tauchen irgendwie ständig neue Probleme auf. Der gelegentlich aufblitzende Humor wirkt eher aufgesetzt oder gar wie Slapstick und teilweise brach ich die Lektüre entnervt ab, weil es gar zu unglaubwürdig wurde. Während Jess und Ed streckenweise fast überzeichnet wirkten, bewegten mich die Gedanken und das Schicksal von Tanzie und Nicky deutlich mehr.


    Schade, denn die Grundidee und Jojo Moyes' Schreibstil bieten eine Menge Potenzial, vielleicht wäre es besser gewesen, der Roman hätte nur 400 statt 512 Seiten. Oder vielleicht war es einfach nur der falsche Zeitpunkt für mich.


    Fazit
    Das neuste Buch von Jojo Moyes reicht meiner Meinung nach bei weitem nicht an "Ein ganzes halbes Jahr" heran, weder von der Figurenzeichnung noch vom Suchtfaktor. Dafür ist die Handlung meiner Meinung nach zu durchschaubar, es gibt zu viele Probleme. Die ersten 100-150 Seiten und die letzten rund 100 Seiten sind gelungen, der Mittelteil hat deutliche Längen.


    "Weit weg und ganz nah" konnte mich nicht so recht fesseln, obwohl die Figuren insgesamt gut gezeichnet waren, insbesondere die beiden Kinder. Irgendwie fehlte das besondere Etwas. Das Ende ist passend und versöhnte mich wieder ein wenig mit dem Buch.


    6-7 Eulenpunkte, wobei meiner Erwartungen auch sehr hoch waren.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

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  • Ich habe die unten verlinkte englische Ausgabe gelesen.


    Der englische Klappentext
    One eternal optimist . . .Jess Thomas, with two jobs and two kids and never enough money, wears flip flops in the hope of spring. And when life knocks her down she does her best to bounce right back. But no one told her it's okay to ask for help.Plus one lost stranger . . .Ed Nichols is the good guy gone bad. He had it all, then one stupid mistake cost him everything. Now he'll do anything to make it right.Equals a chance encounter . . .Ed doesn't want to save anyone and Jess doesn't want saving, but could Jess and Ed add up to something better together?


    Eine ewige Optimistin...
    Jess Thomas, mit zwei Jobs und zwei Kinder sowie nie genügend Geld, die Flip Flops trägt um den Frühling anzulocken. Und die wenn das Leben ihr seinen Schlag versetzt, möglichst schnell wieder aufsteht. Aber niemand hat ihr gesagt, dass es in Ordnung ist, um Hilfe zu bitten.
    Plus ein verlorener Fremder...
    Ed Nichols ist der Gute, der vom rechten Pfad abgewichen ist. Er hatte alles und setzte es durch einen dämlichen Fehler auf's Spiel. Jetzt würde er alles tun, um die Sache wieder in Ordnung zu bringen.
    Ergibt eine zufällig Begegnung...
    Ed will niemanden retten und Jess will nicht gerettet werden, aber könnten die beiden gemeinsam zu etwas Besserem werden?

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  • Jess ist alleinerziehende Mutter von Nicky, der sich mehr für Make-up als für seine Umwelt interessiert und der hochbegabten Tanzie, die Mathe fast so sehr liebt wie ihren großen Hund Norman. Die kleine Familie kommt mehr schlecht als recht durchs Leben und Jess muss jeden Penny fünfmal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben kann. Da erscheint es nur fair, dass sie Ed, den sie betrunken in ein Taxi schleifen muss, die Geldrolle, die ihm dabei aus der Tasche gefallen ist, nicht zurückgibt, oder? Schließlich ist Ed wohlhabend und wird es nicht merken. Oder vielleicht doch? Und wie soll sie es mit ihm, ihren Kindern und einem dauersabbernden Hund in einem Auto aushalten?


    "Weit weg und ganz nah" ist der 3. Roman, den ich von Jojo Moyes gelesen habe. "Ein ganzes halbes Jahr" habe ich unter Tränen verschlungen, "Eine Handvoll Worte" hat mich berührt und war doch anders. Mit ihrem neusten Roman hat die Autorin es wieder mal geschafft, dass ich die letzten 100 Seiten nur noch verschwommen wahrnehmen konnte.


    Über die Geschichte selbst möchte ich keine weiteren Details verlieren, da sie so viele Details und bewegenden Momente in sich hat, dass ich es nicht aufzählen möchte. Denn jeder Leser sollte diese Geschichte selbst entdecken und genießen.


    Die Figuren sind mir direkt ans Herz gewachsen. Jojo Moyes widmet jedes Kapitel abwechselnd Jess, Ed, Nicky und Tanzie. Dadurch bekommt man, obwohl der gesamte Roman aus der Erzählerperspektive erzählt wird, einen Einblick in die Sichtweise jeder Figur. Das hat mir sehr gut gefallen.


    Die Themen, die Jojo Moyes in ihrem Buch verarbeitet, sind realitätsnah. Und obwohl die Problematiken kennt, hat die Autorin sie so berührend, ergreifend und doch nicht übertrieben dargestellt, dass ich zwischendrin und zum Schluss hin einfach nur noch weinen musste. Aber zwischendrin habe ich auch schallend gelacht und wurde nachdenklich. Moyes schafft es wieder mal, sehr viele unterschiedliche Gefühle in mir wach zu rufen. Und das können nur wenige Autoren.


    Der Stil ist sehr gut und flüssig zu lesen. Moyes' Erzählweise ist einfühlsam, ohne schnulzig zu werden und dennoch so fesselnd, ohne zu übertreiben. Für mich genau die richtige Mischung um mich vollständig in diesem Buch zu verlieren. Da ist es auch kein Wunder, dass ich die Geschichte innerhalb von 24 Stunden gelesen habe.


    Fazit: wieder mal ein wundervoller, zu Tränen rührender Roman von Jojo Moyes. Wer "Ein ganzes halbes Jahr" toll fand, dem kann ich auch "Weit weg und ganz nah" nur empfehlen.

  • Jojo Moyes konnte mich auch mit ihrem dritten Buch überzeugen. Im Vergleich zu "Ein ganzes halbes Jahr" schneidet es nur um Haaresbreite schlechter ab. Die Autorin zeichnet Figuren die mir ans Herz wachsen , mit denen ich lieben , leiden und lachen kann. Besonders gut hat mir der Erzählistil gefallen, dass man die Geschichte aus Sicht jeder mitwirkenden Person erleben dürfte. Unerwähnt darf auch der Humor der Autorin nicht bleiben, obwohl es in dieser Geschichte nicht immer rund läuft, nicht immer alles gut ist, schafft sie es doch mich zum Lachen zu bringen. Beim lesen werden überhaupt sehr viele Emotionen wachgerufen, man lacht, weint oder ist zumindest den Tränen sehr nah, ist wütend und hat Mitleid mit den Protagonsten. Man bekommt als Leser einfach sehr viel geboten.
    Ich vergebe 9 von 10 möglichen Eulenpunkte.

  • Sehnsüchtig habe ich auf das dritte Buch von Jojo Moyes gewartet und natürlich lagen die Erwartungen hoch. Vielleicht zu hoch. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, alle Personen sind wieder wunderbar beschrieben und man mag sie. Allerdings reicht das neue Werk nicht an "Ein ganzes halbes Jahr" hin. Der Verlauf der Geschichte zwischen Jess und Ed ist für mich zu vorhersehbar - das enttäuscht mich etwas.


    Das Buch hat mich einfach nicht so berührt. Trotzdem vergebe ich gerne 7/10 Punkten, weil ich es auch nicht weglegen konnte. Die Erzählweise ist so flüssig, dass sich das Buch zum Pageturner erhebt. Es ist emotional, eine runde Geschichte und lesenswert.

  • Jojo Moyes hat insgesamt schon zwölf Bücher auf Englisch veröffentlicht, von denen bisher laut *Wikipedia* acht auf Deutsch übersetzt wurden. Viel Spaß beim Lesen. :-)


    Sheltering Rain (2002)
    Die Frauen von Kilcarrion, Rowohlt Verlag 2002, ISBN 3-8052-0728-X


    Foreign Fruit (2003)
    Das Haus der Wiederkehr, Wunderlich 2003, ISBN 3-8052-0763-8


    The Peacock Emporium (2004)
    Suzannas Coffee-Shop, Wunderlich 2005, ISBN 3-8052-0782-4


    The Ship of Brides (2005)


    Silver Bay (2007)
    Dem Himmel so nah, Page & Turner 2008, ISBN 978-3-442-20321-5


    Night Music (2008)
    Der Klang des Herzens, Goldmann Verlag 2010, ISBN 978-3-442-47070-9


    The Horse Dancer (2009)


    The Last Letter From Your Lover (2010)
    Eine Handvoll Worte, Weltbild Verlag 2012, ISBN 978-3-86365-161-9


    Me Before You (2012)
    Ein ganzes halbes Jahr, Rowohlt Verlag 2013, ISBN 978-3-499-26703-1


    Honeymoon In Paris


    The Girl You Left Behind (2012)


    The One Plus One (2014)
    Weit weg und ganz nah, Rowohlt Verlag 2014, ISBN 978-3-499-26736-9

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Auch dieses Buch war in meiner Bücherei vorrätig. :-]


    Alle drei Bücher waren bisher unterschiedlich, keine reinen Liebesgeschichten, sondern eher Romane über Schicksale. Und das gefiel mir auch hier wieder sehr gut. Ich habe zwar nicht so mitgefiebert wie in "Ein ganzes halbes Jahr", doch die Autorin hat mich erneut mitnehmen können auf eine Reise, wie Menschen, die vom Leben gebeutelt sind, versuchen, das Beste daraus zu machen.


    Tanzie und Nicky waren zwei besondere Charaktere, die mich berührten, manches Mal mehr als Jess, ihre Mutter. Doch alles in allem war ich zufrieden, als ich das Buch zugeklappt habe.

  • Jojo Moyes' Bücher müssen sich wohl alle an der sehr hochgelegten Latte von "Ein ganzes halbes Jahr" messen lassen. Unter dem guten Eindruck jenes Buches las ich auch dieses hier in einer Nacht aus. Nette Idee, interessante Charaktere und der typische Moyos-Cocktail, der sowohl zu Tränen rühren als auch Lachsalven hervorrufen kann.
    Die Auflösung der Geldgeschichte war mir etwas zu flach, ansonsten hat mich das Buch so gut unterhalten, dass ich 9 von 10 Eulenpunkten vergeben kann.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich habe dieses Buch an einem Sonntag fast in einem Rutsch durchgelesen. Eigentlich fing ich an, weil mir nicht so recht nach dem Aufstehen zumute war. Und eher ich mich versah, hatte ich etwa 100-150 Seiten gelesen und konnte nicht aufhören. Als dann etwas fünf Stunden mein Magen immer mehr knurrte, stand ich widerwillig auf, las aber beim Essen weiter. Und nach einer kurzen Pause dann auch. Ich hatte bei dieser Pause wirklich das Gefühl, dass die Figuren richtig real sind und ich sie nicht verlassen will. Ich weiß nicht, ob es an der Beschreibung der Charaktere lag oder daran, dass ich so lange am Stück las und mich den Personen im Buch richtig zugehörig fühlte. Wahrscheinlich war es eine Mischung von beiden.


    Auf jeden Fall hab ich mich in dieses Buch irgendwie "verliebt". Ich befürchte, dass ich irgendwann, in ein paar Monaten, nach einigen gelesenen Büchern, nicht mehr genau wissen werde, um was es ging und wovon die Geschichte gehandelt hat. Dafür war die Story nichts, was so "reißerisch" ist, dass es mir im Kopf bleibt. Aber die Figuren werden es tun - mit ihren sämtlichen Eigeschaften und "Unarten". Und es gab so viele Stellen im Buch, an denen ich ein paar Tränchen im Auge hatte und/oder schmunzeln musste und den Figuren am liebsten etwas gesagt hätte oder sie einfach in den Arm genommen hätte. Irgendwie war dieses Buch für mich etwas Besonderes, auch wenn ich so richtig gar nicht in Worte fassen kann, warum, das so war.


    Der Schluss war mir nicht zu flach, aber etwas "hinausgezögert", und dafür gibt es einen Punkt Abzug. Aber insgesamt kann ich dieses Buch guten Gewissens weiterempfehlen.


    9 von 10 Punkten.

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  • Ich möchte mich den guten Kritiken dieses Buchs absolut anschließen. Ich habe seit der Geburt meiner Tochter kein Buch mehr angerührt und dieses wundervolle Werk konnte mir aus einer Leseflaute verhelfen. Ich konnte es absolut nicht mehr an die Seite legen und hatte es in 2 Tagen durch. Die Charaktere waren toll gezeichnet und es spielte sich ein toller Film in meinem Kopf ab. Auch ein paar Tränen waren dabei, die Autorin hat wie immer sehr mitfühlende Worte gewählt. Ich habe die Personen nur ungern gehen lassen und brauchte eine kurze Pause bis zum nächsten Buch.


    Im Vergleich zu ,,Ein ganzes halbes Jahr" würde ich es als gleichwertig gut beschreiben. Beide Bücher sind überragend und die Autorin ist inzwischen ganz vorne bei meinen Lieblingsautoren.

  • Ich habe das Buch auch gestern beendet. Es lag tatsächlich 1,5 Jahre auf dem SUB und wieder einmal hat auch dieser Roman mir sehr gut gefallen. Joyo Moyes versteht einfach toll zu schreiben und jedes Buch habt sich von anderen Büchern aus ihrer Feder ab und ist für sich toll.


    Nur von "Eine Handvoll Worte" war ich nicht so begeistert und daher hat "Weit weg und ganz nah" auch auf mein Lesen warten müssen. Ich hatte einfach zulange noch eine Erwartungshaltung wg. "Ein ganzes halbes Jahr". Ich kann wirklich die Bücher von ihr empfehlen. Ganz toll fand ich auch "Ein Bild von Dir" - die Geschichte, auf zwei Zeitebenen erzählt ist einfach super gelungen. Und auch "Ein ganz neues Leben" ist widererwartend sehr gut gelungen und was war ich skeptisch!

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Diese Rezension ist auch auf meinem Blog zu finden!

    Inhalt


    Stell dir vor, du stehst als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern am Rande des Existenzminimums und dir bietet sich plötzlich die Gelegenheit, schnell und ohne jeglichen Aufwand an ein bisschen Geld zu kommen. Jess steckt in genau dieser Situation.


    Als sie nach einem langen Arbeitstag in einer Bar versackt und anschließend einem betrunkenen Mann namens Ed hilft, sicher nach Hause zu kommen, verliert dieser ein Geldbündel aus seiner Jackentasche. Jess steht vor der Entscheidung, eine ehrliche Finderin zu sein oder mit einem Schlag ihre Geldprobleme zu beseitigen. Jess trifft die Entscheidung, das Geld mitzunehmen. Als Jess sich dann plötzlich mit ihren Kindern und einem großen, pupsenden Hund in einer brisanten Situation wiederfindet, ist der einzige Mensch, der ihr in diesem Moment noch helfen kann, der Betrunkene aus der Bar. Dies ist für Jess der Beginn einer rasanten, witzigen aber auch schwierigen Reise mit ihrer Familie und einem fremden, den sie bestohlen hat.

    Meine Meinung


    Jojo Moyes Roman „Weit weg und ganz nah“ ist eine abwechslungsreiche Geschichte mit unterschiedlichen Charakteren, die man gar nicht besser hätte schreiben können.


    Jojo Moyes Bücher beinhalten Geschichten, die sich von den Thematiken nicht mehr unterscheiden könnten.
    Doch eines muss man ihr lassen: Jede ihrer Geschichten hat einen gewissen Charme und einen eigenen Charakter, der den Leser gar nicht mehr loslässt.
    Auch ihre Vorgänger-Romane „Ein ganzes halbes Jahr“ und „Eine handvoll Worte“ haben sich schnell einen Platz in meinem Herzen erschlichen.


    Moyes überzeugt mit verschiedenen Sichtweisen


    Dies bietet auch „Weit weg und ganz nah“. Man ist schnell in die Geschichte eingestiegen und bekommt einen Überblick über das Geschehen aus allen Richtungen. Die Geschichte wird von allen Charakteren erzählt, die in dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Hierbei überwiegt der Teil von Jess und Ed, da diese die Hauptcharaktere der Geschichte sind.
    Jojo Moyes gelingt es hierbei, der Geschichte einen gewissen Touch zu verleihen, da nicht nur die beiden Erwachsenen, Jess und Ed, etwas zu erzählen haben. Auch Jess Kinder, Tanzi und Nicky, tragen ihren Teil zu dieser Geschichte bei. Hierdurch bekommt die Geschichte eine gewisse Wendung, da man plötzlich in der Sicht einer Grundschülerin landet oder sich wiederfindet in den Gedanken eines pubertierenden Jugendlichen. Tanzis und Nickys Sichtweisen schaffen es, den Leser in zwei Welten zu entführen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Vor allem Nickys Sichtweise bekommt in der Geschichte eine spannende Wendung, die die Geschichte noch einmal völlig auf den Kopf stellt. Durch die verschiedenen Erzählweisen schafft Jojo Moyes es, ein Familiendrama ins kleinste Detail zu beschreiben.


    Jess Geheimnis, dass sie Ed bestohlen hat, zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte. Dadurch schafft Jojo Moyes es immer wieder ulkige Situationen hervorzurufen, die den Leser wirklich bei Laune halten. Dadurch, dass Jess und Ed sehr unterschiedlich sind, ist es immer wieder eine Freude, wenn beide aufeinandertreffen. Hier hat Jojo Moyes wirklich zwei tolle Charaktere erschaffen.

    Ein Familiendrama wie im echten Leben


    Der Roman beschreibt eine Geschichte, die in jedem Leben Platz finden kann. Jeder hat eine Familie, eine Partnerschaft oder Freundschaften. Diese Geschichte beschreibt nichts anderes als das, was wir jeden Tag in unseren Beziehungen erleben. Der Leser kann dadurch schnell seinen Platz in der Geschichte finden und dadurch überzeugt der Roman ganz klar. Jojo Moyes schreibt hierbei mit einer gewissen Leichtigkeit, die den Leser das Geschehen sehr schnell nahebringen kann.


    Jojo Moyes hat mit diesem Roman wieder einmal gezeigt, dass sie wandelbare Geschichten schreibt und die Leser dadurch in ihren Bann zieht. Durch die Nähe zur Realität und der Selbstverständlichkeit, mit der Jojo Moyes ihre Geschichte schreibt, bleibt dem Leser nichts anderes übrig, als diese nette, kleine Familie in sein Herz zu schließen. Denn man möchte am liebsten durch die Seiten hindurch in das Auto steigen und mit Jess, Ed, Nicky und Tanzi auf Reisen gehen.

    Fazit


    Spätestens mit dieser Geschichte hat Jojo Moyes gezeigt, dass sie für jeden Leser und jede Person eine Geschichte hat. Hierbei ist es egal, wer man ist, man findet sich doch immer irgendwo in ihren Geschichten wieder. Dieser Roman ist eine klare Empfehlung für alle, die Spaß an Familiengeschichten haben und gerne lustige Geschichten lesen.

  • Das Buch hat mir gut gefallen, eine kurzweilige Unterhaltung, trotzdem tiefgründig. Der „Roadtrip“ der es in sich hat, interessante Personen, eine gute Mischung von allem was es braucht. Die Autorin schreibt wie gewohnt sehr flüssig und super zu lesen.
    Trotzdem zweifle ich, ob von der Geschichte allzuviel hängen bleibt... muss ja aber auch nicht immer sein, dass einem ein Buch nachhaltig beschäftigt.