Tagebücher 1946-1948 - Thomas Mann

  • Taschenbuch: 1056 Seiten
    Verlag: Fischer


    Herausgegeben von Thomas Mann


    Kurzbeschreibung:
    Thomas Manns Tagebücher haben unser Bild des Autors und unser Verständnis seines Werks nachhaltig verändert. Dieser Roman eines Lebens ist der umfassendste, welthaltigste, rührendste, aberwitzigste Roman, den der Autor je geschrieben hat und wie wunderbar geschrieben! Erhellend klar, unerbittlich gegen andere und sich selbst. Volker Hage


    Über den Autor:
    Thomas Mann wurde 1875 in Lübeck geboren und wohnte seit 1894 in München. 1933 verließ er Deutschland und lebte zuerst in der Schweiz am Zürichsee, dann in den Vereinigten Staaten, wo er 1938 eine Professur an der Universität in Princeton annahm. Später hatte er seinen Wohnsitz in Kalifornien, danach wieder in der Schweiz. Er starb in Zürich am 12. August 1955.


    Über die Herausgeberin:
    Inge Jens, geboren 1927 in Hamburg, Studium der Germanistik, Anglistik und Pädagogik in Hamburg und Tübingen. Promotion 1953 mit einer Arbeit über die expressionistische Novelle.


    Mein Eindruck:
    In vergangenen Bänden der Tagebücher von Thomas Mann hat mich besonders auch das politische Zeitgeschehen interessiert.
    Das ist in diesem Band der Nachkriegszeit zunächst weniger auffällig.
    Thomas Mann lebt mit seiner Familie in dieser Zeit in den USA, oft hat er prominenten Besuch.


    Dieser Band zeigt sehr gut, wieso Inge Jens Herausgeber-Arbeit einen so hohen Stellenwert und große Anerkennung besitzt. Fast zwei Drittel des umfangreichen Buches nehmen die Anmerkungen von Inge Jens ein, die jeweils ausführlich gehalten sind. Das ist an manchen Stellen wirklich hilfreich.


    Doch zum eigentlich Text, den Tagebucheintragungen von Thomas Mann. Sie sind kurz gehalten, äußerst trocken, enthalten einiges, was wohl hauptsächlich Insider erkennen. Man sollte also schon vor diesem Buch an Thomas Mann interessiert sein, durch diesen Band alleine wird vermutlich niemand zum Fan. Zuviel schreibt Mann über seine Befindlichkeiten, bis zum extrem empfinde ich es, wenn ich immer wieder von seinen Juckreiz lesen muss. Thomas Mann war schwer hypochondrisch und machte aus jedem Mückenstich ein Drama.
    Er ist ansonsten mit dem Schreiben eines seiner Hauptwerke beschäftigt, Dr.Faustus. Das bewegt ihn auch nach Fertigstellung noch lange,


    Wie immer interessiert mich sehr, was Thomas Mann selbst gerne liest. 1946 ist es Joseph Conrad, der ihn fasziniert und von dem er mehrere Werke liest.


    Was mir auch auffällt: Mann beschäftigt sich viel mit dem Literaturleben, äußert sich zum Beispiel zum Rowohlt-Verlag etc, auch wenn es nicht direkt um ihn selbst geht. Das gehört also auch dazu zum Leben eines profilierten Schriftstellers.


    Sehr wichtig für ihn wird 1947 aber sein eigenes Essay über Nietzsche: Nietzsches Philosophie im Lichte unserer Erfahrung


    Mit der Zeit nehmen Bemerkungen über tagespolitische Ereignisse zu, wenn auch meist nebenläufig. Man muss also aufmerksam danach suchen, dann kann man sich einen Bild von den politischen Strömungen der Zeit machen.