Taschenbuch: 144 Seiten
Verlag: Sammlung Luchterhand
Kurzbeschreibung:
Nach der Bildbiographie »a komma punkt« hat Klaus Siblewski nun ein spätes Porträt von Ernst Jandl anhand der Telefongespräche aus den Jahren vor seinem Tod vorgelegt. Das Telefon war das einzige Medium, mit dem Jandl noch Kontakt nach außen halten konnte. Gesprochen wurde über alles, und es zeigte sich immer deutlicher, unter welchen Bedingungen Jandl ein Leben lang arbeitete. Eine Erinnerung an einen der größten Lyriker des 20. Jahrhunderts.
Über den Autor:
Klaus Siblewski, geboren 1950 in Frankfurt am Main, lebt in Holzkirchen bei München. Er ist Verlagslektor, lehrt als Professor am Insitut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft an der Universität Hildesheim und veranstaltet seit Jahren die „Deutsche Lektorenkonferenz“. Er hat u.a. die Werke von Ernst Jandl, Peter Härtling und Peter Turrini herausgegeben. Zuletzt sind von ihm erschienen: "Die diskreten Kritiker. Was Lektoren tun" (2005) und die Bände "Wie Romane entstehen" (2008 zusammen mit Hanns-Josef Ortheil) und "Wie Gedichte entstehen" (2009 zusammen mit Norbert Hummelt).
Mein Eindruck:
Ein ungewöhnliches, interessantes Buch. Ein Lektor schreibt posthum die Inhalte seiner außergewöhnlichen Telefongespräche mit dem österreichischen Dichter und Schriftsteller Ernst Jandl auf.
Einige Jahre vor Jandls Tod haben diese Gespräche stattgefunden. Der Zeitraum der Gespräche umfasst 1996 bis 2000. Jandl war da schon ziemlich krank. Wegen seinem Herzproblem hat er kaum noch seine Wohnung verlassen.
Das unterstrich noch das Skurrile der Gespräche mit dem exzentrischen Sprachkünstler.
Eigentlich liest es sich fast wie ein Tagebuch.
In den abgedruckten Texten geht es ausschließlich um das, was Jandl erzählt, Klaus Siblewski kommentiert kaum, die Texte sind aber auch für sich allein stehend sprechend und ergeben ein gutes Bild von Ernst Jandl in seiner letzten Lebensphase.
Themen sind Jandls Bücher, sein Werk, seine Lesungen, mit zunehmender Dauer immer mehr die Herzerkrankung.
Ab und zu nimmt Jandls Lebensgefährtin Friederike Mayröcker das Telefon ab, z.B. wenn Jandl zu krank war.
Das Buch zieht seinen Reiz aus dem schmalen Grat zwischen Komik und Tragik.