Kurzbeschreibung:
Die Liebe, das Geld und die Macht sind die zentralen Motive, die Dostojewskis 'Spieler' bestimmen. Der Roman trägt autobiografische Züge: Auch Dostojewski erlag in Deutschland der Spielsucht und litt an seiner leidenschaftlichen Liebe zu einer jungen Studentin, die als 'Polina' im Buch wieder auftaucht. Die Hauptfigur ist zwischen Eros und Machtgier zerrissen. Am Ende siegt tragischerweise das Spiel als Provokation des Schicksals.
Über den Autor:
Fjodor M. Dostojewski wurde am 11. November 1821 in Moskau geboren und starb am 9. Februar 1881 in St. Petersburg. 1849 wurde er wegen angeblich staatsfeindlicher Aktivität im Petraschewski-Kreis zum Tode verurteilt, dann zu vier Jahren Zwangsarbeit in Sibirien begnadigt. 1859 kehrte er nach St. Petersburg zurück.
Mein Eindruck:
Ich habe den kurzen, aber intensiven Roman innerhalb der Leserunde gelesen. Obwohl ich eine Weile brauchte, wieder ganz in Dostojewskijs unvergleichlichen Stil einzutauchen, war ich am Ende doch wieder sehr beeindruckt. Umso mehr, wenn man bedenkt, dass Dostojewskij den komplexen Roman in nur 26 Tagen erschuf.
Der Spieler ist wohl der berühmteste Roman über Spielsucht, obwohl auch das Liebesthema zwischen Paulina und Aleksej Iwanowitsch wichtig ist.
Den Dialogen, gerade auch zwischen diesem Paar, fehlt es nicht an Schärfe.
Aleksej ist ganz und gar eine Dostojewskij-Figur (offensichtlich sind auch die autobiographischen Zusammenhänge). Aleksej ist stolz, spontan und leicht reizbar. Eigentlich nicht der typische Hauslehrer, deswegen ist er auch bereit, Risiken einzugehen. In Roulettenburg heißt das Geld gewinnen oder verspielen beim Roulette.
Aleksejs Entwicklung lässt sich anhand seiner eigenen Aufzeichnungen nachverfolgen.
Ich habe eine alte Übersetzung, die von Arthur Luther, gelesen, bei der mir immer wieder Zweifel kamen. Textstellen anderer Übersetzungen erscheinen genauer. Daher würde ich diese Übersetzung nicht unbedingt empfehlen. Interessierte sollten doch auf eine neuere Übersetzung achten.