Über den Autor
Florian Beckerhoff, geboren 1976 in Zürich, aufgewachsen in Bonn, lebt in Berlin. Nach seiner Promotion über literarische Schwerverbrecher arbeitete er in Kleinverlagen und Werbeagenturen und veröffentlichte einige Sachbücher und Anthologien. Sein Debütroman Frau Ella war ein großer Erfolg bei Kritikern und Lesern, ebenso sein zweiter Roman, Das Landei.
Kurzbeschreibung
Das ganze Dorf tratscht über Karl Konrad. Seit sein Vater und Bruder nach Afrika geflüchtet sind, kümmert Karl sich um den Haushalt und seine Mutter. Als der Bruder eine begeisterte Postkarte schickt, gerät Karl ins Grübeln: Ist Fortgehen wirklich der einzige Weg? Während alle Männer damit beschäftigt sind, Fleischfachverkäuferin Elke anzuschmachten, schmiedet Karl andere Pläne. Hinterm Wald gründet er sein eigenes Land, mit Zebras, Straußen und Flusspferd Esmeralda. Das lässt auch Elke nicht kalt.
Meine Rezension
Karl Konrad ist ein eigenartiger Mann. Irgendwie antriebslos, stumpf und nicht besonders helle. Aber seit sein Bruder und sein Vater "nach Afrika" gegangen sind, kümmert er sich um seine kranke Mutter. Doch der Gedanke an "Afrika" (was auch immer sich dahinter verbergen oder was auch immer man dort vorfinden wolle) läßt ihn nicht los. Und als sich gewisse Zufälle ergeben, baut er sich sein eigenes Afrika...
Die Idee finde ich an und für sich witzig, aber mit der Umsetzung hatte ich hier so meine Probleme: die Landbewohner erscheinen allesamt dumpf und unterbelichtet oder listig und bauernschlau. Das ist mir einfach zu eindimensional und klischeehaft. Die Schreibe ist mir auch einfach zu spröde gewesen, sie hat meinen Lesefluß ein ums andere Mal ausgebremst. Nein, mit diesem Schreibstil kam ich nicht gut klar, was ich eigentlich sehr schade finde, denn die Idee eines eigenen Afrika in der Heimat fand ich hinreichend kurios um interessanten Lesespaß zu bieten.
So kommt es bei mir nicht über 6 von 10 Eulenpunkten hinaus.