Titel: Klassenkampf im Dunkeln. Zehn zeitgemäße sozialistische Übungen
Autor: Dietmar Dath
Verlag: Konkret Texte
Erschienen: Oktober 2014
Seitenzahl: 152
ISBN-10: 3930786745
ISBN-13: 978-3930786749
Preis: 15.00 EUR
Nachdem ich das Buch ausgelesen und beiseite gepackte hatte, gingen mir spontan zwei Bemerkungen durch den Kopf:
Hat der Mensch keinen Friseur dem er das alles erzählen kann?
Aber gut, dass wir mal darüber gesprochen haben.
Der Sinn dieser Texte hat sich mir nicht erschlossen.
Da versuchte sich einer offenbar in marxistischer Theorie, scheint aber bei näherem Hinsehen nur sehr wenig von dieser Materie begriffen zu haben.
Man hat so manches Mal den Eindruck, Dietmar Dath versteigt sich Sphären, in denen er sich selbst nicht mehr zu folgen vermag. Er findet Spass am Fabulieren – ohne dabei aber dann die Sinnfrage zu stellen. Ein Phantast, einer von denen die offenbar nichts begriffen haben. Und wenn dann auch noch von den „Genossen der SDAJ“ gesprochen wird, dann wird dem Leser wirklich auch so einiges klar.
Sicher kann es Spass machen, sich möglichst unverständlich auszudrücken. Nur sollte man dann nicht den Eindruck entstehen lassen, man hätte selbst Schwierigkeiten mit dem Geschriebenen. Und so kommt es dann wie es kommen muss: Alles wirkt ein wirr und total selbstverliebt. Ein Theoretiker des Marxismus, dem offensichtlich nicht so richtig klar ist, was sich hinter dem Begriff „Marxismus“ wirklich verbirgt.
Eines zeigt dieses Buch aber auch wieder ganz deutlich:
Die unglaubliche und tiefverwurzelte Humorlosigkeit der Linken. Lachen scheint bei denen wirklich ein Begriff zu sein, dessen Bedeutung sie nicht erkennen.
Und bei diesem Buch von Dietmar Dath wurde ich dann auch selbst an meine eigene „Revoluzzer-Zeit“ erinnert. Man rauchte Gitan oder Roth-Händle oder drehte sich die Kippen auch selbst, saß irgendeinen billigen Rotwein in sich reinschüttend in einer total verqualmten Bude und entwickelte unter pausenlosem Hustenreiz die abenteuerlichsten marxistischen Theorien, unbeeindruckt von der Tatsache, das man eigentlich so gar nicht wusste was Marxismus denn nun ist. Man sprach von den Massen die berfreit werden mussten und hielt sich selbst für die genialsten Revolutionsführer. Nur noch diese Zigarette zuende rauchen – und dann würde man aufbrechen die Arbeiterklasse aus ihrem Joch zu befreien – musste das dann aber wieder aufschieben, der billige Rotwein hatte nämlich eine völlig unrevolutionäre Übelkeit verursache. Okay, dann eben in der nächsten Woche. Mit einem dicken Kopf kann man eben keine Revolution machen.
Ein durchaus interessantes Buch, was man aber nicht gelesen zu haben braucht. Interessant vielleicht für diejenigen, die sich in ihrer Meinung über linke Sektierer bestätigen lassen wollen und natürlich auch für die Ewiggestrigen, die DDR und Sozialismus nach wie vor in einem Satz unterbringen zu versuchen. 4 Eulenpunkte – denn den guten Willen kann dem Autor sicher nicht absprechen.