Die Revolution des Mondes - Andrea Camilleri

  • Gebundene Ausgabe, 288 Seiten
    Verlag: Nagel & Kimche, 2014


    Originaltitel: La rivoluzione della luna
    Übersetzt von Karin Krieger


    Kurzbeschreibung:
    Als 1677 in Sizilien der Vizekönig an Herzverfettung stirbt, reiben sich die Staatsräte die Hände: endlich sich nach Herzenslust bereichern! Doch sie haben nicht mit der jungen Witwe gerechnet, der unfassbar schönen Eleonora de Moura. Zielstrebig besteigt sie den Thron, und einen Monat lang lehrt sie die Höflinge, die korrupten Adeligen und Pfaffen das Fürchten. Sie hilft den Armen und setzt Reformen durch. Schon feiert das Volk sie als Retterin – da wird sie vom König abberufen. Camilleris neuer Roman erzählt von einer vergessenen Revolutionärin und davon, wie, für einen kurzen Moment in der Geschichte, das Gute möglich schien. In der Vergangenheit des Romans spiegelt sich das Italien der Gegenwart und Camilleris dringende Empfehlung: Lasst die Frauen an die Macht!


    Über den Autor
    Bekannt geworden ist Andrea Camilleri, einer der meistgelesenen Autoren Italiens, durch seine Bestsellerkrimis um den Commissario Montalbano. Doch sein Werk hat noch eine ganze Reihe anderer Facetten. In vielen weiteren Romanen und Erzählungen beeindruckt er seine Leser, erscheinen sie nun in historischem oder kriminalistischem Gewand. Außerdem hat Camilleri Gedichte und Essays verfasst sowie als Regisseur und Universitätsdozent gearbeitet. Fast immer präsent ist dabei ein verbindendes Element: Camilleris Heimat Sizilien, wo er 1925 zur Welt kam. Auch wenn er in Rom lebt, ist der dreifache Vater seinen sizilianischen Wurzeln immer treu geblieben und holt sich die Inspiration für seine Werke immer wieder auch bei Spaziergängen durch seinen Geburtsort und Zweitwohnsitz Porto Empedocle.


    Über die Übersetzerin:
    Karin Krieger, geboren 1958 in Berlin, studierte Romanistik und übersetzt aus dem Französischen und Italienischen, darunter Bücher von Roberto Alajmo, Alessandro Baricco, Aldo Buzzi, Roberto Cotroneo und Claudio Magris und Margaret Mazzantini.


    Mein Eindruck:
    Die Handlung dieses sozialkritischen Romans ist 1677 angelegt, jedoch versteht man schon, das Camilleri durchaus in erster Linie die zeitgenössischen Vertreter der Politik treffen möchte. Diese Staatsräte sind so korrupt und gierig wie auch unfähig zu einer gerechten Regierung. Deshalb muss sich die Witwe des Vizekönigs listenreich einfallen lassen, wie sie soziale Gesetze und damit verbundene Reformen durchsetzen kann.


    Der Blick des Autors ist dennoch überwiegend auf die Staatsräte gerichtet, die sich immer mehr und mehr entlarven.
    Die Stärke des Buches ist die konsequente Umsetzung des satirischen Elementes, demgegenüber steht aber auch die Schwäche, dass ich als Leser keinem der Figuren besonders nahe komme.


    Ein typischer Camilleri im historischen Genre, im positiven wie im negativen Sinne! Ich gebe 7 Punkte!