Sag, dass du mich liebst - Joy Fielding

  • 448 Seiten
    Goldmann Verlag, September 2014
    Originaltitel: Someone is Watching
    Übersetzt von Kristian Lutze
    ISBN: 344231271X
    Preis: 19,99 Euro


    Kurzbeschreibung
    Bailey Carpenter ist eine erfolgreiche Privatermittlerin in Miami, und sie ist es gewohnt, die Dinge unter Kontrolle zu haben. Das ändert sich schlagartig, als sie eines Nachts von einem Unbekannten brutal überfallen wird und nur knapp dem Tod entkommt. Von da an quälen Bailey Panikattacken und Alpträume, sie ist besessen von dem Gedanken, verfolgt zu werden, und zieht sich völlig in sich zurück. Einzig ihrer Halbschwester Claire, die sich liebevoll um sie kümmert, vertraut sie sich zunehmend an.


    Über den Autor
    Joy Fielding, so sagt ihre Geburtsurkunde, wurde am 18. März 1945 in Kanada geboren – was sie allerdings scherzhaft bezweifelt: "Ich glaube, meine Mutter hat da einen Fehler gemacht. Ich kann nicht glauben, dass ich schon so alt bin." Unbestritten gehört Joy Fielding zu den absoluten Spitzenautorinnen für Spannungsliteratur. Sie macht beruflich einige Umwege, bevor sie mit ihrer eigentlichen Passion, dem Schreiben, Erfolg hat. Schon als Achtjährige beginnt sie, als Zwölfjährige fließt das erste Blut aus ihrer Feder – bei einem Drehbuch über Muttermord. Ihre Eltern sind nicht sonderlich begeistert, doch sie schreibt weiter. Nach dem Literaturstudium strebt sie aber zunächst danach, Hollywood zu erobern: als Schauspielerin. Der Sprung nach Hollywood gelingt ihr nicht, dafür aber der in die internationalen Bestsellerlisten. Der Psychothriller "Lauf, Jane, lauf!" (1991) markiert das Ende der Schauspielerei und ihren literarischen Durchbruch. Ihre folgenden Bücher werden ebenfalls zu internationalen Bestsellern: Bis heute verkauften sich ihre Romane allein im deutschsprachigen Raum über 12 Millionen Mal. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Toronto, Kanada und in Palm Beach, Florida.


    Meine Meinung
    „Sag, dass du mich liebst“ beginnt mit einer sehr ausführlichen Beschreibung der Vergewaltigung der Hauptfigur Bailey Carpenter. Für sie bricht ihre Welt zusammen, war sie bis jetzt erfolgreich und hatte ihr Leben im Griff, scheint ihr jetzt alles zu entgleiten. Sie zieht sich extrem zurück und vertraut neben ihrem Bruder nur noch ihrer Halbschwester. Dadurch, dass Bailey aus der Ich-Form heraus erzählt, ist man als Leser ganz nah bei ihr.
    Aber, anders, als es die Kurzbeschreibung vermuten lässt, geht es in diesem Roman nicht vordergründig darum, den Täter zu stellen. Man begleitet Bailey durch ihr neues Leben und ihren Versuchen, sich mit der neuen Lage zurecht zu finden.


    Da ich von den letzten beiden Romanen von Joy Fielding („Herzstoß“ und „Das Herz des Bösen“) sehr enttäuscht war, habe ich mir diesen neuen Roman nicht selbst gekauft sondern habe gewartet, bis ich ihn bei meiner Onleihe ausleihen konnte. Insgesamt hat er mir deutlich besser gefallen als die letzten. Die Hauptfigur Bailey ist zwar sehr angeschlagen, ergeht sich jedoch nicht in extremen Selbstzweifel und -hass (das war mein Hauptkritikpunkt). Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob es sich wirklich, wie auf dem Cover aufgedruckt, um einen Psychothriller handelt. Wenn man sich jedoch auf die Geschichte einlässt kann sich diese auch entfalten. Lange dachte ich, ich wüsste recht genau, worauf Bailey zusteuert, war dann jedoch von den Verwicklungen und deren Auswirkungen überrascht. Aber besonders gelungen fand ich ins besonders die Nebenfigur Jane, die sehr eigenwillig ist.
    Wenn man nicht zu hohe Erwartungen hat oder einen Knallharten Thriller erwartet, könnte „Sag, dass ich dich liebe“ nicht nur Joy-Fielding-Fans begeistern.
    Somit hat die mehr oder weniger freiwillige Schreibpause Joy Fieldings dem Roman wirklich gut getan und ich hoffe, dass ihr auch der nächste Roman besser gelingt.


    Anzumerken ist noch, dass die Originalausgabe noch gar nicht erschienen ist, sondern erst für März 2015 angekündigt ist.

  • Ich hab kein Händchen für Psychothriller ... das ist schon der zweite in diesem Jahr, bei dem es danach in Rezis hieß, er wäre eigentlich kein typischer Psychothriller. :rolleyes
    Fertig gelesen habe ich das Buch nur wegen der Blume am Cover (fürs Bücher-Bingo).


    Ich fand das Buch stellenweise unglaubwürdig bzw. an einem schmalen Grat zwischen glaubwürdig und unglaubwürdig. So konnte ich zum Beispiel Baileys Empfindungen und ihr Verhalten total gut nachvollziehen, aber die Reaktion anderer Leute dann eher nicht (ich denke hier an einen gewissen Autounfall).
    Die Auflösung fand ich dann gar nicht so überraschend, etwas in der Art (allerdins mit einer anderen Konstellation) hatte ich schon vermutet. Wer der Täter ist, damit hätte ich aber überhaupt nicht gerechnet und mir war die Sache zu schnell abgetan. Ich hätte mir dazu gewünscht, dass das Motiv mehr (oder überhaupt!) beleuchtet wird.


    So war das Buch einzig ein bloßes Dahindümpeln mit einem unbefriedigenden Ende. Schade.