Immer Ärger mit Dr. Renner - Heidi Schmidt (ab 12)

  • Taschenbuch: 168 Seiten
    Verlag: SCM Hänssler, 2000
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre


    Kurzbeschreibung:
    Maike, Martin und ihre Klassenkameraden sind schockiert, als sie ihren neuen Klassenlehrer Dr. Renner kennenlernen. Sein autoritäres, ungerechtes und demütigendes Verhalten den Schülern gegenüber ist wirklich unbeschreiblich! Erst recht nach einem mißglückten Streich der Schüler ... Und es kommt noch schlimmer: ausgerechnet Maikes »Lieblingsgemeinde« sucht sich Dr. Renner aus und erscheint dort regelmäßig im Gottesdienst. Mit allen möglichen Mitteln versucht Maike, ihren Lehrer von dort zu vertreiben – obwohl sie eigentlich weiß, daß sie als Christ anders reagieren müßte. Doch wie kann sie ihren Haß loswerden? Die Situation spitzt sich zu, als Maikes miese Touren auffliegen. Wie wird Dr. Renner reagieren ...? Diese spannende Geschichte in jugendgemäßer, lebendiger Sprache greift die Frage auf, wie wir mit Mitmenschen umgehen sollen, die wir nicht mögen – können wir sie als Mitchristen akzeptieren und annehmen? Das Buch ist vor allem für Teenager und Jugendliche ab 12 Jahren mit christlichem Hintergrund gedacht.


    Über die Autorin:
    Die Autorin: Heidi Schmidt, Jg. 1972, hat bereits zahlreiche Bücher für Kinder und Jugendliche geschrieben, in denen sie ihre vielfältigen Erfahrungen aus der Arbeit in verschiedenen Kreisen verarbeitet. Sie lebte in der Nähe von Wolfsburg.
    Im Januar 2010 erlag sie ihrer schweren Krankheit


    Mein Eindruck:
    Das ist ein Taschenbuch, als Jugendbuch 2000 beim Verlag Hänssler erschienen. Ein christlicher Verlag, daher sind auch Themen christlich geprägt. Zunächst geht es aber um eine alltägliche Problematik. Die Jugendlichen einer Schulklasse bekommen einen neuen Klassenlehrer, Dr.Renner. Nachdem sie bisher nur kumpelhafte Lehrer hatten, wirkt der autoritäre und strenge Dr.Renner wie ein Schock auf die Klasse. Bald wird Dr.Renner als unfairer Tyrann betrachtet. Tatsächlich verhält er sich auch so. Die Klasse spielt ihm einen bösen Streich. Daraufhin kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen.


    Im Mittelpunkt steht besonders die Schülerin Maike, deren Empfindungen den größten Raum im Roman einnehmen. Sie ist christlich geprägt und in der Gemeinde sowie im Jugendkreis engagiert. Auch Dr.Renner ist auf dem Weg, sich der Kirche anzunähern und Christ zu werden. Vielleicht kann das den Weg zu einer Versöhnung freimachen.


    Es wird meiner Meinung nach die zugespitzte Situation realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Überwiegend liegt die Sicht auf die Schüler, Innenansichten vom Lehrer gibt es nicht. Dennoch habe ich den Eindruck, dass die Autorin alle gut und fair einschätzt.


    Im Wesentlichen läuft es darauf hinaus, dass diskutiert was einen guten Christ ausmacht. Wie geht man mit dem Feind um? Darf man einen Menschen, den man nicht mag und der nicht sympathisch ist, hassen und ihm den Zugang zur christlichen Gemeinschaft verweigern. Ich persönlich fand das auch als unbeteiligter interessant zu lesen.


    Die Autorin als überzeugte Christin betont natürlich in erster Linie den Wert der christlichen Lebensweise, das ist auch OK, dennoch wäre für mich der Aspekt noch weiter ausführbar gewesen, was es bedeutet, ausgeschlossen zu sein.
    Dafür überzeugt die Einfühlsamkeit der Autorin, die ihr Leben lang gesundheitlich schwer eingeschränkt war und jung starb.