• Behaust


    Ein Knirschen und Knarren und Knacken
    der Dielen. Die hölzernen Stufen
    erwandert, erklommen, ersprungen
    Ich ächzte mit ihnen in Sorgen
    und federte fröhlich von oben
    nach unten und wieder in Höhen


    Die Dellen in Schlafzimmerdecken,
    der Blick aus dem Bett durch das Fenster
    der Turm hinter Tannen verborgen
    das Scheppern der läutenden Glocken
    vermengt mit dem Bellen der Hunde
    und Schreien der spielenden Kinder.


    Vertraut jeder Griff und die Schritte
    gewohnt mit geschlossenen Augen
    von Zimmer zu Zimmer bewegend
    War nirgendwo länger geblieben
    und werde wohl immer nun bleiben
    um Heimat ganz neu zu gestalten

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Schönes Stimmungsbild. Spricht von Ankommen und Zuhause. Und obwohl ich zu den Ruhe- und Heimatlosen gehöre, spricht es mich an, vielleicht als Zukunftsvision.
    Kleines Gemecker: die vierte und fünfte Zeile klängen für mich logischer in der Gegenwartsform.

  • Logischer vielleicht.


    Allerdings betrifft die Aussage die Vergangenheit. Wenn auch, wie es inzwischen den Anschein hat, eine noch nicht vollendete ...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Die Dellen in Schlafzimmerdecken? Wattt? Hat der Stuckateur da nicht sauber gearbeitet oder trieb man es dereinst züchtig unter dem Stoff. Es geht für mich ums alt werden. Jemand, der entweder immer da gewesen ist, wo er nun auch dem Rest des Lebens ins Auge blickt, oder jemand, der zu diesem Zweck erzwungenermaßen zurückkehrt, schwelgt hier in Erinnerungen. Es werden viele Geräusche erwähnt, vielleicht ist dem Behausten das Augenlicht abhanden gekommen? Ein beklemmendes Stück Normalität, das sich sehr gut nachvollziehen lässt. Denn wir alle werden irgendwann und irgendwie alt. Finde ich gut umgesetzt, churchill.



    P.S. Und sag jetzt nicht, dass meine Interpretation völlig daneben ist, sonst muss ich über mein Fazit neu nachdenken ;-)