Ernesto Cardenal - Verlorenes Leben. Erinnerungen Band 1

  • Titel: Verlorenes Leben. Erinnerungen Band 1
    Autor: Ernesto Cardenal
    Übersetzt aus dem Spanischen von: Lutz Kliche
    Verlag: Peter Hammer Verlag
    Erschienen: 1998
    Seitenzahl: 416
    ISBN-10: 3872948032
    ISBN-13: 978-3872948038
    Preis: 23.50 EUR


    Ernesto Cardenal wurde 1926 in Granada/Nicaragua geboren. 1980 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.


    Im ersten Band seiner Erinnerungen erzählt er von seiner Kindheit, seiner Jugend, von seinen ersten politischen Auseinandersetzungen und von seinen zahlreichen Liebschaften. Dieser erste Band beginnt aber mit seinem Eintritt in das Trapistenkloster in Kentucky/USA. Er erzählt über seinen tiefen Glauben und wie der Entschluß in ihm reifte in ein Kloster einzutreten.


    Mit seinem Novizenmeister Thomas Merton, auch ein international bekannter Schriftsteller, führt Ernesto Cardenal sehr offene und ernsthafte Gespräche. Auch wenn in einem Trapistenkloster ein Schweigegebot besteht, so können die Novizen jedoch mit ihrem Mentor normal reden.


    Der erste Teil dieser Erinnerungen endet dann mit dem Entschluß Ernesto Cardenals in Kolumbien Theologie zu studieren und dann an anschließend nach Nicaragua zurückzukehren.


    Dieses Buch ist ein sehr offenes Buch. Erstaunlich auch gerade deshalb, weil Ernesto Cardenal nie viel über sich selbst gesprochen hat. Er hat sich nie selbst in den Mittelpunkt gerückt.


    Dieser erste Erinnerungsband von Ernesto Cardenal unterscheidet sich wohltuend von vielen anderen Lebenserinnerungen. Das hat seinen Grund darin, dass er zwar über sich selbst schreibt, sich aber nicht auf einen selbsterbauten Sockel stellt. Immer bleibt er quasi „bescheiden im Hintergrund“. Und so wirkt dieses Buch sehr ehrlich, authentisch und nicht wie narzistisches Selbstbetrachtungswerk.


    8 Eulenpunkte für sehr interessanten und lesenswertes Buch. Ein Buch, das uns die mittelamerikanische Kultur und Lebensweise näher bringt – ein Buch über einen Menschen, der tief im christlichen Glauben verwurzelt ist. Aber es ist auch ein sehr politisches Buch. Denn Ernesto Cardenal war und ist ein politischer Mensch, der sich stets Ungerechtigkeiten gewendet hat und der sich stets und unablässig für die Freiheits- und Menschenrecht eingesetzt hat.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.