Sterben kann ich morgen noch - Alfred Wallon

  • Taschenbuch: 176 Seiten
    Verlag: Karl Müller Verlag


    Kurzbeschreibung:
    „Zuerst will ich von dir wissen, ob ich mich auf dich verlassen kann. Du hast eines meiner Bücher gelesen, Mike. Also müsstest du doch begriffen haben, wie wichtig es mir ist, am Ende meines Lebens noch einmal etwas Sinnvolles zu tun. Nach dem Mist der letzten Jahre ist das das Einzige, das ich noch erleben möchte. Sterben kann ich morgen noch.“


    Humorvoll und melancholisch, abenteuerlich und berührend: Die Geschichte eines Mannes, der keine Zeit zu verlieren hat.


    Über den Autor:
    Alfred Wallon ist seit 1981 als Schriftsteller tätig und hat bis heute 150 Heftromane sowie über 50 Taschenbücher, Paperbacks und Hardcover in allen gängigen Genres der Spannungs- und Unterhaltungsliteratur bei verschiedenen deutschen Verlagen sowie im europäischen Ausland veröffentlicht.
    Sein Faible gilt dem historischen Western, was 2006 zu einer Mitgliedschaft bei den Western Writers of America führte. Seitdem ist er auch auf dem englischsprachigen Sektor aktiv, u.a. mit seiner bekannten Serie RIO CONCHO beim englischen Verlag Piccadilly Publishing.


    Mein Eindruck:
    Der Plot an sich ist nicht neu. Ein alter Grantler trifft auf einen passiven, jungen Menschen und beide freunden sich an und profitieren voneinander.
    Doch in diesem Roman von Alfred Wallon gibt es eine interessante Variante dazu, weil die in den USA angesiedelte Handlung die Bedeutung der amerikanischen Geschichte einbezieht.


    Der Ich-Erzähler Michael arbeitet als Pfleger in einem Altersheim, wo gerade der 70jährige Schriftsteller Frank Logan ankommt. Der todkranke Logan gibt sich allen gegenüber abweisend, nur zu Michael fasst er vertrauen. Er kann ihn sogar überreden, mit ihm aus dem Heim zu fliehen und noch einmal all die Orte aufzusuchen, an denen sich die historischen Ereignisse, die Grundlage für seine Romane waren, abspielten.


    Auf der Reise stößt dann schon bald die junge Sally dazu, die jede Menge Ärger mit Gangstern hat, denen sie 20.000 Dollar gestohlen hat.


    Dieser actionlastiger Handlungsstrang belastet meiner Meinung nach den Grundplot. Ich persönlich hätte es bevorzugt, wenn die Schauplätze tatsächlich mehr in den Vordergrund gestanden hätten.
    Immerhin wird das Schicksal der amerikanischen Ureinwohner und die Ungerechtigkeiten, die ihnen widerfahren sind, öfter angesprochen, da Frank Logan das in seinen Büchern thematisiert hatte.


    Schließlich kommt auch noch der Sioux John Standing Eagle zu dem kleinen Team dazu. Doch dem krebskranken Logan geht es allmählich immer schlechter.


    Der Roman ist OK, aber auch kein Meisterwerk, da manches zu plakativ rüberkommt und die Figuren stereotyp bleiben.


    Dass der Roman dann doch noch die Kurve kriegt, liegt daran, dass Alfred Wallo als routinierter Autor weiß, wie man unterhaltende mit schicksalhaften Momenten verbindet und dann noch nostalgische Referenzen dazugibt.
    Das Finale erfolgt am Wounded Knee in South Dakota.
    Spätestens im Epilog erinnert mich der Autor ein wenig an Richard Paul Evans. Nur ist es halt etwas leichtere Kost! Ich gebe 6,5 Punkte!