Satisfaction on demand - M.C. Steinweg

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Janus ist ein "richtiger Mann" in seiner Welt - in unserer Welt der Zukunft. Keine schöne Welt, denn Krankheit und Umweltschäden sind verantwortlich dafür, dass zeugungsfähige Männer immer seltener geboren werden. Und diese wenigen haben dementsprechend viel zu tun, um die Spezies zu erhalten!
    Nein, freut euch nicht zu früh, diese Geschichte handelt nicht vom "wilden Rumvögeln"! Die Frauen haben nämlich zwischenzeitlich verstanden, dass man den Männern das Regime nicht überlassen darf. Sie haben strenge Regeln für die Arterhaltung aufgestellt und stellen nun hohe Anforderungen an die Qualität der erotischen Komponente: SOD - Satisfaction on demand!
    Janus ist gerne Satisfactor, erfüllt seine Aufgabe qualifiziert und unterwirft sich in bewundernswerter Akzeptanz - bis er Fleur kennenlernt und sich seine Welt auf den Kopf stellt.


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Mit einem Traum fing alles an...
    ... er war einfach zu schön, um ihn zu vergessen. Darum schrieb ihn M.C. Steinweg nieder ... über Wochen und Monate. Irgendwann war die Story fertig und lag in der elektronischen Schublade ihres Laptops. Löschen kam für sie nicht in Frage, also entschloss sie sich, ihr "Baby" zu veröffentlichen. Ihr Traum füllte 1100 Seiten und damit drei Bücher. Fast ein viertel Jahr befand sie sich damit bei Amazon in den Top 10 Charts.


    meine Meinung
    Die Welt in der Zukunft: Frauen sind an der Macht, die Männer sind keine Männer mehr, sondern nur noch XY-Träger. Sie müssen den Frauen dienen, ob nun als Wächter, Arbeiter, Denker oder Satisfactoren. Einer dieser Satisfactoren ist Janus. Er ist jung, gut gebaut und darin ausgebildet, einer Frau die höchstmögliche Lust zu verschaffen. Zudem ist er fruchtbar und wird für die Reproduktion eingesetzt. Janus kennt sein Schicksal und hat es bisher gleichmütig hingenommen. Bis Fleur in sein Leben tritt...


    "Satisfaction on demand" war mein erster erotischer Roman von M.C. Steinweg und ich fand ihn ingesamt durchwachsen. Ihre Vision der Zukunft hat durchaus interessante Aspekte, die erotischen Szenen prickelten leider nicht so, wie ich es von anderen Romanen kenne und schätze.


    Die Geschichte wird von dem jungen Janus selbst erzählt. Er führt seine Leser in seine Welt ein. Eine Welt, in der Männer zum Dienen verdammt sind und Frauen alle Geschicke lenken. Ehen, Partner oder Liebe gibt es nicht, die Fortpflanzung ist streng geregelt und die XY-Träger sind dazu nur Mittel zum Zweck. In dieser Welt lebt der junge Mann, kennt nichts anderes und ist stolz, sich fortpflanzen zu dürfen. Er stellt seine Position auch nicht in Frage, bis er die junge Fleur kennenlernt. Sie verändert seine Welt....für immer.


    Janus ist durchaus sympathisch und ich habe ihn in mein Herz geschlossen. Dennoch hätte ich mir hier mehr Tiefe für ihn und Fleur gewünscht. Denn obwohl die beiden die Hauptfiguren sind, erfährt man nur wenig über sie. Auch die Welt, in der sie leben, hätte ich mir gern noch besser vorgestellt. Zwar beschreibt M.C. Steinweg so manches Detail, jedoch gierte ich beim Lesen nach mehr. Die Hintergründe, warum es so weit gekommen ist, bleiben schwammig. Auch das alltägliche Leben ist stark in den Hintergrund gerückt. Es handelt sich um einen erotischen Roman, dennoch hätte ich hier einfach mehr über das Leben drumherum erfahren.


    Denn die erotischen Szenen wirkten auf mich oftmals zu stark gewollt und zu wenig prickelnd. Man folgt Janus in seinem Beruf, was natürlich viele intime Szenen nach sich zieht. Und diese werden auch ausführlich geschildert. Ausführlich heißt hier aber keinswegs prickelnd. Denn ich merkte jeder Szene zwischen Janus und seinen Geberinnen an, dass es für den Satisfactor nur ein Job war. Erst seine erste Begegnung mit Fleur ließ es auch bei mir prickeln. Das war für mich zu wenig.


    Die Wortwahl bei erotischen Geschichten ist immer schwierig und der Grat zwischen prickelnd und zu viel ist sehr schmal. M.C. Steinweg hat an sich einen guten Weg gefunden, um die Szenen detailreich, aber nicht heftig zu beschreiben. Allerdings gab es zwei Wendungen, die mich aufgrund ihrer häufigen Wiederholungen zum Grinsen brachten: Essenz für das Sperma und Quelle der Essenz für die Hoden. Kreativ sind sie, das durchaus, aber mehr Abwechslung hätte ich toll gefunden.


    Der Stil der Autorin ist gut und locker zu lesen. Ihre Erzählweise ist ruhig, nicht übertrieben und ab und an sogar emotional. Sie konnte mich zwar einfangen, doch nicht immer halten. Leider!


    Fazit: ein schöner Roman, dem mehr Tiefe, Zeit und echte Erotik gut getan hätte. Daher kann ich ihn nur eingeschränkt weiterempfehlen.