Der Schmuck der Lady Catherine - Joan Aiken

  • Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
    Verlag: Diogenes


    OT: Lady Catherine's Necklace
    Übersetzt von Renate Orth-Guttmann


    Kurzbeschreibung:
    Lady Catherine, Witwe von Lewis de Bourgh, und ihre noch unverheiratete Tochter Anne geniessen den Frieden auf ihrem herrschaftlichen Landgut Rosings Park in der Grafschaft Kent. Aber die Ruhe trugt: Ein Schneesturm, eine Entfuhrung, Losegeld und ein versuchter Raub versetzen bald alle Welt in Aufregung. Alles beginnt damit, dass sich Ralph Delaval und seine durchtriebene Schwester Priscilla in Rosings Park.


    Über die Autorin:
    Joan Aiken, Tochter des amerikanischen Lyrikers Conrad Aiken und seiner kanadischen Frau, wurde 1924 in Sussex geboren. Ihre ersten Gedichte und Schauergeschichten schrieb sie im Alter von fünf Jahren. Inzwischen ist sie Verfasserin zahlreicher historischer Romane, moderner Thriller und vieler Kinderbücher. Sie lebt heute in Sussex und New York.


    Über die Übersetzerin:
    Renate Orth-Guttmann ist in Berlin geboren und übersetzte u.a. Joan Aiken, Joyce Carol Oates und Ruth Rendell.


    Mein Eindruck:
    Joan Aiken hat mit diesem Roman eine Nebenhandlung aus Jane Austens berühmten Stolz & Vorurteil weitergeschrieben.
    Der Schauplatz ist in Rosing angelegt, wo Lady Catherine de Bourgh und ihre unscheinbare Tochter Anne leben. Auch Mr.Collins ist oft dort, der Geistliche, der nach Mr.Bennets Tod Longbourn erbt.


    Ich finde in diesem Buch also einige meiner Lieblingsfiguren wieder, die ich mir beim Lesen so vorstelle, wie man sie aus der 1995-BBC-Verfilmung (mit Colin Firth) kennt.
    Es sind z.B. Mr.Collins und seine Frau Charlotte sowie deren jüngere Schwester Maria Lucas und Oberst Fitzwilliam.
    Obwohl Lady Catherine alles andere als sympathisch ist, erscheint sie mir doch ein Original, wenn auch herrisch und ungerecht. Ihre Tochter Anne ist mEn neben Maria Lucas die wichtigste Figur im Buch. Das Anne in diesem Buch die Chance bekommt, sich persönlich vielleicht auch weiter zu entwickeln, ist interessant.


    Neu hinzu kommen Ralph und Priscilla Delaval, einem hinterhältigen Geschwisterpaar, die hoffen, auf Rosing Parks absahnen zu können.


    Mein Eindruck von anderen Austen-Spin Offs von Joan Aiken war teilweise nicht so positiv, das gilt für diesen Roman überwiegend nicht. Es gelingt Aiken, den Austen-Ton der hier handelnden Figuren zu treffen und gute Dialoge zu schreiben.
    Ein weiteres, gelungenes Stilmittel sind gelegentliche Briefe, die z.B. Maria Lucas an Mrs.Jennings schreibt und diverse Details beschreibt.


    Leider verflacht die Handlung in der zweiten Romanhälfte weitgehend.
    Dramatische Entwicklungen folgen, die mir teilweise zu übertrieben vorkommen. Vom Ende war ich auch nicht ganz überzeugt. Das schmälert den Gesamteindruck. Also gebe ich 6,5 Punkte!