Moshi Moshi - Banana Yoshimoto

  • Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
    Verlag: Diogenes, 2015


    Aus dem Japanischen von Matthias Pfeifer
    Originaltitel: Moshi Moshi Shimokitazawa


    Kurzbeschreibung:
    Die zwanzigjährige Yotchan steht vor dem Nichts, als ihr Vater, Leader einer Rockband, plötzlich zusammen mit einer wildfremden Frau Selbstmord begeht. Mit ihrer Mutter findet sie Zuflucht in einer ungewöhnlichen WG in Tokios Künstler- und Szeneviertel Shimokitazawa. Dort findet jede auf ihre Art zu neuer Lebensfreude zurück, getragen von dem authentischen Stadtviertel und seinen Bewohnern. Kochkunst, Essenslust und eine bewegte Reifungs- und Liebesgeschichte – eine asiatisch weise Verführung zum Leben.


    Über die Autorin:
    Banana Yoshimoto, 1964 geboren, hieß ursprünglich Mahoko Yoshimoto. Ihr erstes Buch ›Kitchen‹ schrieb sie während ihres Studiums, jobbte nebenbei als Kellnerin in einem Café und verliebte sich dort in die Blüten der ›red banana flower‹, daher ihr Pseudonym. Ihr Vater Ryumei Yoshimoto war ein bekannter Essayist und Literaturkritiker. Sie schrieb zahlreiche Bücher, die auch außerhalb Japans ungewöhnlich hohe Auflagen erreichten. Ihr Debütroman verkaufte sich auf Anhieb millionenfach – ein Phänomen, für das dann die Bezeichnung ›Bananamania‹ gefunden wurde.


    Mein Eindruck:
    Moshi Moshi ist der neue Roman der Kultautorin Banana Yoshimoto, angesiedelt im Stadtteil Shimokitazawa, wo die junge Yoshie, zärtlich Yotchan genannt, nach dem Suizid ihres Vaters hinzieht. Sie wohnt in einer alten Wohnung, arbeitet in einem Bistro und träumt davon, selbst irgendwann ein Restaurant zu eröffnen.
    Zunächst aber gilt es, den Verlust irgendwie zu verarbeiten. Der Selbstmord des Vaters war ungewöhnlich, da er ihn zusammen mit einer Frau unternahm, die Yotchan und ihre Mutter nicht kannten.


    Schließlich zieht ihre Mutter auch zu Yoshie, doch ihr Verhältnis hat sich vom Mutter-Tochter-Verhältnis verändert, sie sind jetzt wie Freundinnen.
    Die Mutter lebt auf, gestaltet ihre Zeit nach ihren Vorlieben. Der Selbstmord ihres Mannes bewirkt bei ihr neben dem Verlust auch eine Art Befreiung. Yoshie muss ihren Weg noch finden, dazu gehört auch, dass sie zwischen 2 Männern steht.


    Es ist kein besonders spannender Roman, eher ruhig und unspektakulär, aber doch interessant. Wo Esoterik-Bücher aufgesetzte Wege gehen, um einen Trauerprozess und -Heilung zu zeigen, wirkt Banana Yoshimotos literarische Vorgehensweise wahrhaftiger.


    Ein paar Zutaten des Romans gefielen mir sehr gut, z.B. der Schauplatz.
    Shimokitazawa ist ein Stadtviertel, von Tokyo dass eigene Atmosphäre hat, viele Cafes und Bars, Einkaufsgassen und Künstler.
    Dieses Stadtviertel ist gut gewählt, es unterlag in den letzten Jahren rasanten Veränderungen, das ist auch bei der Protagonistin der Fall.


    Dann die vielen japanischen Gerichte, die im Buch erwähnt werden. Essen spielt bei der Autorin oft eine große Rolle.


    Fazit: Ein kleiner, schön ruhig dahinfließender Roman, den ich gerne gelesen habe.


    ASIN/ISBN: 3257243960