Honigtot, Hanni Münzer

  • Inhaltsangabe :


    Inhaltsangabe zu „Honigtot“ von Hanni Münzer


    Wie weit geht eine Mutter, um ihre Kinder zu retten? Wie weit geht eine Tochter, um ihren Vater zu rächen? Wie kann eine tiefe, alles verzehrende Liebe die Generationen überdauern und alte Wunden heilen? Als sich die junge Felicity auf die Suche nach ihrer Mutter macht, stößt sie dabei auf ein quälendes Geheimnis ihrer Familiengeschichte. Ihre Nachforschungen führen sie zurück in das dunkelste Kapitel unserer Vergangenheit und zum dramatischen Schicksal ihrer Urgroßmutter Elisabeth und deren Tochter Deborah. Ein Netz aus Liebe, Schuld und Sühne umfing beide Frauen und warf über Generationen einen Schatten auf Felicitys eigenes Leben.



    Biografie der Autorin:
    Hanni Münzer hatte schon immer eine lebhafte Fantasie (zum Leidwesen von Eltern und Lehrern) und verschlang bereits als Sechsjährige jedes Buch. Nicht alles war jugendfrei. Aus der Leidenschaft zu lesen, entwickelte sich die Leidenschaft zu schreiben.
    2013 veröffentlichte die in Wolfratshausen Geborene ihr Debüt "DIE SEELENFISCHER". Es war ein Experiment, das versehentlich gelang. Plötzlich war sie Autorin. Der größtenteils in Italien spielende Romantik-Thriller, eroberte Platz 1 der Kindle-Charts und hielt sich dort sieben Wochen an der Spitze. Auch die Folgebände wurden zu Bestsellern.



    Meine Meinung zum Inhalt:




    Felicitty die in Seattle Washington 2012 lebt, hat ihr Medizin Studium beendet, und möchte als angehende Ärztin nach Kabul reisen um bei den Doctors for the Wold zu arbeiten. „ Ich werde das Land der Liebe niemals betreten „ , dieser Satz ihrer Großmutter spuckt ihr während der Vorbereitungen immer wieder durch den Kopf. Was hatte sie damit gemeint? Sehr zum Missfallen ihrer Mutter , Freundin Oivia und ihres Freundes Richard. Eigentlich wollte ihr Mutter sie zum Flughafen bringen, sie kommt aber nicht. Ihre Mutter Martha ist nach dem Tod von Felicitas Großmutter noch einmal ins Altersheim um deren Haushalt aufzulösen und Kopflos davon gerannt.
    Martha ist nach Rom geflogen um einem Geheimnis ihrer Mutter Elisabeth auf die Spur zu kommen. Felicity gibt ihre Pläne mit Kabul auf und fliegt nach Rom um ihre Mutter zu suchen. Dank eines Paters findet sie ihre Mutter. Dort machen sich beide auf die Suche nach der Vergangenheit der Elisabeth Malpran, einer Jungen aufstrebenden und begnadeten Sängerin im Jahre 1923. Sie war sie verheiratet mit einem jüdischen Arzt. Die Ehe verlief glücklich , sie bekamen die kleine Martha das Glück schien ihnen wohlgesonnen, bis die dunklen die dunklen Schatten des Nazi Regimes am Himmel aufzogen. Hier beginnt das ganze Drama einer tapferen, kämpferischen und mutigen Jungen Frau und Mutter , die alles tut für die Familie und das Leben ihrer kleinen Tochter kämpft.
    Dunkle, erschütternde und tiefe Abgründe tun sich hier für Felicity und ihre Mutter auf. Sie erfahren hier die wahre Geschichte von Elisabeth.



    Meine Meinung zur Autorin:
    Die Autorin hat hier sehr sensibel und mit viel Fingerspitzengefühl ein sehr authentisches und reale Geschichte geschrieben. Sie schildert alles äußerst spannend in einer klaren und kraftvollen Sprache. Ihre Charaktere kommen sehr Lebendig herüber, man leidet und fühlt mit ihnen mit, man kann die Menschen verstehen und stellt sich selbst die Frage was hätte ich in dieser Situation getan.
    Sie erzählt sehr schön von dem Politischen Klima, den Ängsten und Sorgen der Betroffenen und auch der Naivität vieler die sich von Hitlers Politik begeistern ließen. Sie streift auch etwas von Hitlers Bibliografie, dem Putsch und den Ereignissen. Auch die Widerstandsgruppen finden Platz, die für Gerechtigkeit kämpfen. Ein Buch das einem beim Lesen Mitreißt und zum Nachdenken anregt.


    „ Ein sehr Starkes und wichtiges Buch , das von der Verzweiflung der Menschen erzählt „

  • Dieses Buch ist ein Juwel. Selten hat mich eine Geschichte so emotional berührt und mitgenommen. Es beinhaltet alles, was einen großen Roman ausmacht. Unvergessliche Charaktere, die einem so nahe kommen, als würde man sie persönlich seit langem kennen, eine faszinierende und wunderbar gefühlvoll umgesetzte Geschichte, die trotzdem von einer Spannung getragen wird, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Tatsächlich hat mich dieses Buch um meinen Schlaf gebracht, denn ich habe ununterbrochen gelesen. Und das passiert mir nur sehr sehr selten.
    Ich habe die Geschichte als Elisabeth miterlebt und dann als deren Tochter Deborah. Ich bin mit Ihnen von München nach Berlin, von Zürich bis nach Wien und Krakau gereist. Ich habe mit ihnen geliebt, gelitten und gehasst und ich habe gelacht und sogar geweint. Auch Marlene, Deborahs Freundin, kam mir unheimlich nahe. Ihr Mut und ihre Tatkraft haben mich beeindruckt. Und es gibt einige herrlich tragikomische Situationen in diesem Buch, wie zum Beispiel die Begebenheit mit dem alten General, die mit das Beste und Lustigste sind, das mir je untergekommen ist.
    Beeindruckt hat mich auch die historisch genaue Rahmenhandlung, die mir noch etwas Neues vermitteln konnte. Doch noch mehr hat mich der ausdruckstarke Schreibstil überrascht. Manche Passagen sind von einer solchen Tiefe und trotzdem so voll einfacher Wahrheit, dass sie mich sprachlos zurückließen. Mir hat das Buch sehr sehr gut gefallen, daher vergebe ich gerne 10/10 Punkten.

  • Ich fand das Ganze recht langatmig - und die Personen auch nicht besonders sympathisch. Von Martha und Felicity erfährt man eh nicht so viel - warum Martha ohne ein Wort einfach davon fuhr war schon sehr merkwürdig. Deborah war total naiv und unbeherrscht - es hat lange gedauert, bis sie auch nur annähernd erkannt hatte, in welcher Gefahr sie eigentlich schwebt. Für mich war sie nur ein dummes, verzogenes Gör, die andere unbedarft in Gefahr brachte. Mich hätte auch noch mehr ihr Leben nach dem Krieg interessiert, das wurde alles viel zu kurz abgehandelt - die Zeit im Krieg dafür viel zu lange.


    Es gab ein paar interessante historische Ereignisse, die ganz gut mit eingeflochten wurden - aber insgesamt konnte mich das Buch nicht vom Hocker reissen.


    LG
    Patty

  • Dieses Buch habe ich im Rahmen des Lieblingsbuch-Lese-Event.5 als Vorschlag erhalten. An mir vorbeigegangen ist es vorher allein wegen des Covers natürlich auch nicht, aber ohne Wirbelwind hätte ich es wohl doch nicht zur Hand genommen.


    Auch hier war ich am Anfang wieder skeptisch und habe mit mir gehadert, ob ich einen „Unterhaltungsroman“ lesen möchte, der zur Zeit der Vorherrschaft der Nazis „spielt“. Bisher habe ich hier (außer den Romanen von Charlotte Roth) nur Sachbücher oder Augenzeugenberichte/Auto-/Biographien gelesen, höchstens noch zeitgenössisches.


    Der Roman von Hanni Münzer schien mir jedoch mit viel Arbeit gut recherchiert zu sein und war aufgrund des Schreibstils auch schnell packend.


    Am besten fand ich, dass den Figuren jener übertriebene Pathos fehlte, den ich z. B. bei Charlotte Roth nicht so gern mag. Das machte es umso realistischer, und daher auch noch umso erschreckender.


    Starr und nägelkauend habe ich also gelesen, gelesen, gelesen, bis die Geschichte ca. um die Mitte herum in eine Richtung abdriftete, wo ich das Verhalten der Hauptfigur dann nicht mehr so ganz nachvollziehen konnte.


    Alles in allem jedoch kann ich 9 sehr gute Punkte für spannende Lesestunden vergeben.


    Ob ich den Nachfolger „Marlene“ lesen werde, möchte ich dennoch bezweifeln. Ich bin nicht sicher, ob das Niveau dort gehalten werden kann.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Mir hat dieses Buch richtig gut gefallen, das merkt man vielleicht daran, daß ich es an 2 Nachmittagen ausgelesen hatte. Ich fand die Geschichte gut in Gegenwart und Vergangenheit aufgeteilt, die Autorin hat gut recherchiert und der Schreibstil war flüssig. Die Figuren konnte ich mir alle sehr gut vorstellen, ganz gleich ob sie mir sympathisch waren oder nicht. Ich fand sie authentisch und der jeweiligen Situation angebracht beschrieben.


    Vielleicht lese ich Marlene gleich hinterher :gruebel

  • Zitat

    Original von Richie
    Mir hat dieses Buch richtig gut gefallen, das merkt man vielleicht daran, daß ich es an 2 Nachmittagen ausgelesen hatte. Ich fand die Geschichte gut in Gegenwart und Vergangenheit aufgeteilt, die Autorin hat gut recherchiert und der Schreibstil war flüssig. Die Figuren konnte ich mir alle sehr gut vorstellen, ganz gleich ob sie mir sympathisch waren oder nicht. Ich fand sie authentisch und der jeweiligen Situation angebracht beschrieben.


    Vielleicht lese ich Marlene gleich hinterher :gruebel



    Das solltest du unbedingt, mich hat dieses Buch sehr mitgenommen. Aber es ist wirklich sehrgut.

  • Zitat

    Original von Richie
    Vielleicht lese ich Marlene gleich hinterher :gruebel


    Könnstest du dann eine Rezi zu Marlene schreiben? Denn ich traue den Amazon-Rezensionen irgendwie nicht und bin mir trotzdem nicht sicher, ob es sich lohnt.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • 51qI8evg7nL._SX314_BO1,204,203,200_.jpgInhalt

    Wie weit geht eine Mutter, um ihre Kinder zu retten? Wie weit geht eine Tochter, um ihren Vater zu rächen? Wie kann eine tiefe, alles verzehrende Liebe die Generationen überdauern und alte Wunden heilen? Als sich die junge Felicity auf die Suche nach ihrer Mutter macht, stößt sie dabei auf ein quälendes Geheimnis ihrer Familiengeschichte. Ihre Nachforschungen führen sie zurück in das dunkelste Kapitel unserer Vergangenheit und zum dramatischen Schicksal ihrer Urgroßmutter Elisabeth und deren Tochter Deborah. Ein Netz aus Liebe, Schuld und Sühne umfing beide Frauen und warf über Generationen einen Schatten auf Felicitys eigenes Leben. (Text von amazon)


    Meine Meinung

    Als ich das Buch mitgenommen habe, war ich mir nicht sicher, ob das überhaupt mein Thema ist. Ich hatte bis dahin noch nie ein Buch gelesen, das in irgendeiner Weise mit dem Dritten Reich zu tun hat. Aber: wer nicht wagt, der nicht gewinnt.


    Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der Schreibstil der Autorin hat mich nicht mehr losgelassen und mich immer weiter als Beobachter mit in die Geschichte hineingezogen. Ich konnte das Buch nicht weglegen und es hat mir mehr als eine fast schlaflose Nacht beschert.


    Interessant fand ich hier auch den nach meinem Empfinden gut recherchierten geschichtlichen Hintergrund, spiel das Buch doch in einer Zeit, die ich nur aus den Erzählungen meiner Großeltern und Eltern kenne. Das "mal anders" zu lesen, hat mich tief beeindruckt. Die Autorin beschreibt sehr gut, was mit Menschen in einem Krieg passiert und wie viel Not, Angst und Leid er bringt.


    Die Erde könnte ein Paradies sein, wenn wir Menschen es schaffen würden, den Frieden zu bewahren. - Gustav Berchinger


    Ich kann mich hier nur all meinen Vorrednern und Vorrednerinnen anschließen: dieses Buch ist ein Juwel, bekommt von mir eine Leseempfehlung und 10 von 10 Punkten.

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Honigtot und Marlene waren meine Lesehighlights aus dem vergangenen Jahr. Die Autorin hat es geschafft, mich quasi von der ersten Seite an zu fesseln und ich habe mit ihren Charakteren gelitten. Überhaupt gefällt mir der Schreibstil von Hanni Münzer sehr gut. Einige ihrer Figuren trifft man in ihren übrigen Büchern wieder, auch wenn in diesen ganz andere Geschichten erzählt werden.
    In ihrem Buch "Solange es Schmetterlinge gibt" taucht beispielsweise Trudi wieder auf, die in Marlene eine wichtige Rolle gespielt hat. ;-)

    Lieben Gruß Idgie



    Erst wenn man viel gelesen hat, lernt man wenig Bücher schätzen.

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