OT: Diary of a Provincial Lady
Über den Autor
E. M. Delafield wurde 1890 als Edmée Elizabeth Monica de la Pasture geboren. Ihr Vater war ein französischer Graf, ihre Mutter schrieb Romane. Auch E. M. Delafield hatte bereits etliche Bücher publiziert, als sie 1919 heiratete und fortan durch eine wöchentliche Tagebuchkolumne in einer feministischen Zeitschrift zum Haushaltseinkommen beitrug. 1930 als Buch veröffentlicht, machte das „Tagebuch einer Lady auf dem Lande“ E. M. Delafield zu einer der beliebtesten Schriftstellerinnen in England. Es erschien 1935 unter dem Titel „Ich und meine lieben Mitmenschen. Tagebuch einer Provinzdame“ erstmals in deutscher Übersetzung. E. M. Delafield starb 1943 in ihrer Heimat Devon.
Kurzbeschreibung
Eine Lady lässt sich nicht unterkriegen …
England in den 1930er Jahren. In einem Dorf in der Grafschaft Devon vertraut sich eine Lady mit messerscharfem Verstand ihrem einzigen Freund an – dem Tagebuch. Die Welt hat sich gegen sie verschworen, im Haushalt regiert das Chaos, die Köchin droht mit Kündigung, und ihre beiden überaus reizenden Kinder Vicky und Robin neigen dazu, stets am falschen Ort zur falschen Zeit für Unheil zu sorgen. Von ihrem Gatten Robert, der sich am liebsten hinter der Times verschanzt, hat die Lady keine Hilfe zu erwarten. So kämpft sie allein um Haltung bei Teegesellschaften, Dorffesten, Abendeinladungen und vor allem, wenn sie der grässlich perfekten Lady B. begegnet, die ihre Eitelkeiten wie einen Pudel mit sich herumführt. Ein Glück, dass wenigstens ihr Tagebuch die Lady auf dem Lande nicht im Stich lässt …
Meine Rezension
Dieses kleine Buch beinhaltet die Aufzeichnungen einer Lady im England der 30er Jahre. Eine Zeit, in der die Uhren noch ganz anders gehen und auch die Sitten und Bräuche noch ein wenig anders sind als heute.
So kämpft unsere Protagonistin mit den nachbarlichen Snobs, mit kündigungswütigem Personal und mit einem stets klammen Geldbeutel. Das alles hält sie ebenso wie die kleineren und größeren Alltragsdramen in Familie und Nachbarschaft in ihrem Tagebuch fest. So entsteht das Bild einer patenten Frau, die stehts ein wenig auf zu großem Fuße lebt und deren Leben stets ein wenig am Chaos vorbeidriftet.
Ein wenig spröde kommt dieses kleine Buch daher - die Tagebuchaufzeichnungen sind authentischerweise eher kurz und prägnant gehalten und nicht so ausschweifend ausformuliert wie ein "echter" Roman daherkäme. Das hat bei mir ein wenig den Lesefluß und -spaß gebremst. Dennoch hat mir das Tagebuch einer Lady auf dem Lande ganz gut gefallen. Ich würde hier lieb gemeinte 6-7 Eulenpunkte vergeben. Ich gebe zu, noch besser hätte mir das Buch gefallen, wenn es romanhafter geschrieben wäre.