Horst allein zu Haus - Ingeborg Seltmann

  • Klappentext:


    Sechzig Jahre. So alt wird doch kein Krokodil. Und kein Schwein. Ich habe gelesen, Elefanten können siebzig werden, Grönlandwale noch älter. Und diese bunten Papageien werden sogar neunzig. Aber mit denen brauche ich mich wohl nicht mehr zu vergleichen ... Ich habe gerade erst meinen runden Geburtstag gefeiert. Die Töchter sind aus dem Haus, nur unser Jüngster macht keine Anstalten, auszuziehen. Und Horst ist Lehrer, vielmehr: er war es, seit kurzem ist er in Pension. Er möchte, dass ich aufhöre zu arbeiten - dabei habe ich doch noch so viel vor! Wir sollten endlich mal wieder etwas gemeinsam unternehmen. Wir könnten zusammen einen Tangokurs belegen - obwohl Horst ja lieber Fußball spielt. Stattdessen verbringt er seine Zeit über geographischer Fachliteratur. Im Schlafanzug! So geht das nicht weiter. Nicht nur er hat sich diesen Lebensabschnitt anders vorgestellt ...



    Die Autorin:


    Die promovierte Historikerin Ingeborg Seltmann ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Sie hat mehrere Jahre an der Universität in Forschung und Lehre gearbeitet und ist seit vielen Jahren als Museumspädagogin im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg beschäftigt. Ingeborg Seltmann hat sich als Autorin von Fachbüchern einen Namen gemacht und unter dem Pseudonym Ines Schäfer mehrere erfolgreiche Kriminalromane verfasst.



    Meine Meinung:


    Noch immer ist Gabi nicht bereit ihre Arbeit als Buchhändlerin aufzugeben, obwohl schon lange nicht mehr alles so läuft, wie sie es wünscht. Der Filialleiter ist gelinde gesagt, ein cholerischer Kotzbrocken und die Umsatzzahlen der Buchhandlung sinken. Familiäre Probleme, sowohl mit Horst als auch mit Gabis Vater verhindern ebenfalls ein sorgenfreies, entspanntes Miteinander.


    Horst allein zu Hause knüpft nahtlos dort an, wo „Mehr Zeit mit Horst“ geendet hat – mit Gabi Königs 60. Geburtstag.


    Ungefähr bis zur Hälfte des Buches empfand ich die Handlung als teils banal und zu slapstickhaft, zu sehr bemüht Lacher zu erzeugen. Doch plötzlich änderte sich etwas, die Slapsticks wichen ab und zu einer feinen Ironie, die Banalitäten wurden weniger und machten einigen, zum Nachdenken animierenden Szenen Platz.
    Der Schreibstil ist mitunter sehr einfach gehalten, ändert sich aber mit den jeweiligen Problemen.


    Gabi konnte dieses Mal keine Sympathiepunkte bei mir einheimsen. Sie erschien mir manchmal recht egoistisch, selbstmitleidig und zu unentschlossen.
    Die einzigen Probleme, die sie bereit war anzupacken, betrafen ihren neugeborenen Enkel in Berlin.
    Auf Grund ihres Verhaltens und ihrer Wankelmütigkeit habe ich bis zum Schluss gerätselt, ob sie tatsächlich Horst‘s Wunsch nachgibt und ihren Job kündigt, damit sie mehr Zeit gemeinsam genießen können, oder macht sie weiter wie bisher?
    Wie ihre Entscheidung schlussendlich aussah, nein, das verrate ich hier nicht.


    Ich schwanke zwischen 6 und 7 Punkten, da ich aber trotz aller Kritikpunkte gut unterhalten wurde, entscheide ich mich für 7 Punkte.
    Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich an einer Fortsetzung, die es wahrscheinlich geben wird, nicht interessiert bin. 2 x Gabi König reicht mir.