Die Krone des Schäfers - Terry Pratchett

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Noch einmal tut sich Großes auf der Scheibenwelt …


    Tiffany Weh, die junge Hexe aus dem Kreideland, musste einige beeindruckende Gegner bezwingen und viele Prüfungen bestehen, bevor die anderen, erwachsenen Hexen der Scheibe sie als eine der Ihren akzeptierten. Nun ist die sie die offizielle Hexe ihrer Heimat, stolz und glücklich – und steht doch vor ihrer bisher größten Herausforderung. Denn tief im Kreideland rührt sich etwas: Ein alter Feind sammelt neue Kraft. Und nicht nur hier, auf der ganzen Scheibenwelt hat eine Zeit der Umbrüche begonnen. Grenzen verschwimmen, Allianzen verschieben sich, neue Mächte entstehen. Tiffany muss wählen zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Gut und Böse. Als sich eine gewaltige Invasion ankündigt, ruft Tiffany die Hexengemeinde auf, ihr beizustehen. Denn der Tag der Abrechnung rückt näher ...


    über den Autor (gem. Amazon)
    Die Zahlen sind schier unglaublich: 45 Millionen verkaufte Exemplare der "Scheibenwelt"-Romane, Übersetzungen in 34 Sprachen. Keine Frage, der 1948 in Beaconsfield geborene Terry Pratchett gehört zu den erfolgreichsten Autoren unserer Zeit. Den Grundstein dafür legte er 1983 mit dem "Scheibenwelt"-Erstling "Die Farben der Magie", der ihn quasi über Nacht zum Bestsellerautor machte - eine beispiellose Erfolgsgeschichte begann. Dass ihm sein Ruhm nicht zu Kopfe gestiegen ist und er auch sein Gespür für Komik nie verloren hat, zeigt sein Kommentar zur Ernennung durch die Queen zum "Officer of the Order of the British Empire": Er habe die Nachricht zunächst für eine Zeitungsente gehalten. Aber manchmal klingt die Realität eben einfach wie ein Traum - nicht nur in der Scheibenwelt.


    meine Meinung
    Tiffany Weh, Hexe des Kreideslandes, betreut ihr Revier, so gut sie kann. Als mittlerweile gestandende, wenn auch immer noch junge Hexe hilft sie, wo geholfen werden muss. Da erreicht sie eines Tages eine Nachricht, die sie aus den Socken haut und zugleich mehr Verantwortung aufzwingt. Und als wäre dies nicht genug, zieht diese Nachricht solch starke Veränderungen nach sich, dass die Grenze zwischen der Scheibenwelt und der Märchenwelt dünner wird. Was die Elfen sich zu nutze machen wollen...


    "Die Krone des Schäfers" ist der Abschlussband der Tiffany-Weh-Reihe von Terry Pratchett und zugleich auch sein allerletzter Roman, den er vor seinem Tod im März 2015 verfasst hat. Ich fühlte mich sofort wieder wie zu Hause und wollte auch nach dem Zuschlagen gar nicht mehr weg von der Scheibenwelt.


    Die Geschichte wird, wie man es von Terry Pratchett gewohnt ist, von einem auktorialen Erzähler berichtet. Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf der Hexe Tiffany Weh, jedoch darf man ab und an auch deinen Blick in die Welt der Elfen werfen, was ich persönlich sehr spannend fand. Elfen werden hier so dargestellt, wie sie ursprünglich mal waren: gemein, fies und egoistisch bis ins Mark. Das Zusammenspiel dieser beiden Welten hat der Autor sehr gut eingefangen.


    Die Figuren sind bekannt und ich habe mich wieder aufs Neue in die Hexe "verliebt". Tiffany kämpft auch in diesem Buch auf ihre Art und Weise um Anerkennung. Jedoch zeigt sie auch das erste Mal so etwas wie Selbstzweifel, was bei Hexen äußerst selten ist. Aber genau das macht die junge Weh so sympathisch. Neben Tiffany spielt auch Nanny Ogg eine größere Rolle. Bekannt aus den anderen Büchern von Terry Pratchett steht sie der jungen Hexe mit Rat und Tat zur Seite. Leider singt sie nicht das Lied vom Igel. Und ich will immer noch wissen, wie das geht!


    Da die Story nahtlos an die Vorgänger anknüpft und einiges an Wissen voraussetzt, empfehle ich, die Reihe um Tiffany Weh chronologisch zu lesen. Als Einstieg in die bunte Scheibenwelt eignen sich diese Bände auch, denn man lernt einen kleinen Teil der verschrobenen Welt kennen und wird nicht direkt mit allen Kuriositäten überhäuft. Wenn man, so wie ich, dem Zauber der Scheibenwelt mal erlegen ist, begeistert einen dieses Märchen durch seinen Charme und seine Einfachheit. Denn sowohl der beißende Sarkasmus als auch die Parallelen zu unserer Welt fehlen. Dafür erzählt der Autor sein Märchen zauberhaft und mit so viel Liebe, dass ich gar nicht anders konnte, als immer weiter zu lesen.


    Das Ende der Reihe ist in meinen Augen wunderbar gelungen und auch rund. Natürlich könnte sie noch weiter erzählt werden, aber Terry Pratchett hat es geschafft, vor seinem Tod seiner jüngsten Hexe einen tollen Abschluss zu geben.


    Der Stil des Autors ist gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist bildreich, fantasievoll und bei diesem Märchen auch einfach gehalten. Toll!


    Fazit: mit seinem letzten Buch hat Terry Pratchett nochmals bewiesen, was er konnte. Lesen!