Tag Null - Leif Tewes

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Ein Auftragsmörder schießt daneben - das Ziel, eine Frau, verfehlt.
    Was ist passiert? Der erfahrene Killer beginnt Fragen zu stellen und löst eine dramatische Ereigniskette aus.
    Ein Kommissar erlebt immer wieder die Auswirkungen der organisierten Kriminalität der Balkan-Mafia, die in seiner Stadt den Ton angibt.
    Bei den Ermittlungen zu einer Serie von vermutlichen Auftragsmorden kommt es wie es kommen muss: Die Wege des Kommissars und des Killers kreuzen sich - doch bei einem eher unkonventionellen Ermittler und einem Fragen stellenden Auftragsmörder anders, als man vermuten könnte.
    Und was ist mit der Frau, die dem Anschlag auf ihr Leben nur knapp entkommen ist? Wird der Auftrag vollendet werden?
    Der fesselnde Thriller zieht seine Kreise in die Gedankenwelt seiner Protagonisten und bis hinauf in die Weltpolitik. Wie in einen Strudel wird man hineingezogen in eine atemberaubende Handlung, die scheinbar unvermeidlich in einem blutigen Finale zu eskalieren droht.


    über den Autor (gem. Amazon)
    Leif Tewes, Jahrgang 1964, lebt und arbeitet in Frankfurt als Geschäftsführer eines IT-Unternehmens. Während seines Studiums der Informatik hat er Fachbücher geschrieben und einige Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht. Seine Leidenschaft für die Kunst lebt er als Musiker, DJ und Thriller-Autor, sein Interesse für spannende Persönlichkeiten und rasante Geschichten hat sich unter anderem auf zahlreichen Reisen und Offroad-Rallyes entwickelt. ›Tag Null‹ ist seine erste Veröffentlichung in der Literatursparte Kriminalroman und Thriller.


    meine Meinung
    Tom ist Scharfschütze und Auftragskiller. Emotionslos führt er die Tötungswünsche seiner Auftraggeber auf. Doch bei seinem aktuellen Job schießt er daneben. Das gab es noch nie. Tom muss sich nun nicht nur seinen Geldgebern stellen, sondern auch mit der inneren Frage nach dem Warum kämpfen und entdeckt dabei, dass sein Opfer viel mehr ist, als er zu Beginn dachte...


    "Tag Null" war mein erster Thriller von Leif Tewes und er hat mir gefallen. Der Autor bringt seinen Lesern den Job eines Auftragskillers näher und lässt dabei zu, dass man Sympathie für den Schützen entwickelt. Toll!


    Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Zunächst folgt man dabei Tom und seinen Recherchen, nachdem er den Fehlschuss abgegeben hat. Dabei wirkt der Killer so menschlich und sympathisch, dass ich ihm seine Morde schon fast verzeihen konnte. Im Verlauf lernt man dann die Ermittler Berg und Landers kennen, die sich mit den abgeschlossenen Aufträgen Toms befassen müssen und sein Beinahe-Opfer Paula beschützen. Diese Mischung gefiel mir gut, wobei ich lieber Tom gefolgt bin, als mit den beiden Polizisten zu ermitteln.


    Das lag auch daran, dass die Ermittler mitnichten nur in der Gegenwart aktiv waren. Leif Tewes springt ohne Vorwarnung in die Vergangenheit, in den Kosovo-Krieg, ja sogar in die Ausbildungszeit von Berg und Tom. Diese Zeitsprünge sind unangekündigt und daher für mich zunächst verwirrend gewesen. Denn sie finden einfach so im Erzählfluss statt. Hier hätte ich eine klarere Struktur gut gefunden. Dies hätte auch das Lesen vereinfacht.


    Die Geschichte an sich ist spannend erzählt. Wenn man sich erstmal in den Zeiten zurecht gefunden hat, erfährt man so einiges über den Balkan und das damalige Entscheidungen bis heute nachwirken. Erstaunlich fand ich, dass der Autor sich bei Tom sehr viel Zeit für die Charakterisierung genommen hat, während die Ermittler fast zu Nebenrollen degradiert werden. Ich fand das erfrischend anders und toll. Denn damit schaffte Tewes etwas, was selten ist: ich fand den Bösen toll und sympathisch und fieberte mit, dass er nicht gefasst wird.


    Der Stil von Leif Tewes ist sehr gut zu lesen. Seine Erzählweise ist direkt und wirkt so, als ob der Protagonist einem gegenüber sitzt und aus seinen Ermittlungen beziehungweise seinen Plänen erzählt. Toll!


    Fazit: keine Nullnummer. Ich kann den Thriller trotz Kritikpunkt empfehlen.