Divinitas - Asuka Lionera

  • Fye hat es nicht leicht, denn als Halbelfe wird sie sowohl gefürchtet, als auch gehasst. Aus diesem Grund lebt sie allein und zurückgezogen tief im Wald. Doch als ihre Erträge nicht mehr ausreichen, um sie über den Winter zu bringen, hat sie keine andere Wahl, als in das nächstgelegene Dorf zu gehen, um Lebensmittel und Saatgut zu kaufen.


    Die Angst ist ihr ständiger Begleiter dort und der Zufall will, dass sie enttarnt und gefangen wird. Während sie schon dem Tod ins Auge blickt, erhält sie Hilfe und Rettung von unerwarteter Seite. Kann sie ihrem Retter vertrauen?


    Meine Meinung:


    Die Aufmachung des Buches finde ich sehr gelungen. Das wunderschöne Cover zeigt die Protagonistin Fye mit ihren einprägsamen Augen und der obligatorischen Kapuze, die sie trägt. Selbst der schwarze Wolf findet sich hier wieder und verheißt ein fantasyreiches Vergnügen.


    Asuka Lionera hat in diesem Roman zwei Erzählstränge verarbeitet. Einmal einen, der sich um Fye und die aktuellen Geschehnisse dreht und einen anderen aus Vaans Sicht. Beide fand ich sehr spannend und interessant beschrieben und ich habe mich bei jedem Wechsel gefreut, noch mehr vom Schicksal des jeweils anderen zu erfahren. Der Schwerpunkt liegt hier allerdings deutlich auf Fye, die mir schnell sympathisch war.


    Insgesamt haben mir die Charaktere des Buches ganz gut gefallen. Nicht immer klar und deutlich beschrieben, weckten sie sowohl Sympathie, als auch Argwohn in mir und handelten nach meinem Gefühl leider nicht immer realitätsnah. Manche Handlung konnte ich einfach nicht nachvollziehen, aber das ist schließlich auch nicht unbedingt nötig. Ab und an wirkte Fye ein wenig naiv und leichtgläubig, doch dies könnte ihren besonderen, persönlichen Lebensverhältnissen geschuldet sein.


    Obwohl ich einen Teil der Ereignisse relativ absehbar fand, mochte ich das Buch dennoch nicht an die Seite legen. Asuka Lionera hat eine ansprechende Art zu Schreiben und so kamen bei mir keine Längen auf.


    Fazit:


    "Divinitas" ist ein solider und spannender, erster Roman von Asuka Lionera, der durchaus Potential hat. Alte Familiengeheimnisse, ein Fluch und die unwiderstehliche Anziehung zweier Meinschen bilden das Grundgerüst dieses Romans, dessen Autorin mich mit ihrem Schreibstil und der interessanten Idee überzeugen konnte.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend