Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Ehrenwirth) (12. November 2015)
ISBN-13: 978-3431039306
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
Originaltitel: First Fifteen Lives of Harry August
Preis Gebundene Ausgabe: Euro 19.99
Preis Kindle E-Book: Euro 15.99
Autorin
Claire North, geboren 1986, ist das Pseudonym der britischen Autorin Catherine Webb, die bereits mit 14 Jahren entdeckt wurde. Seitdem hat sie diverse Fantasy-Romane geschrieben und wird unter anderem mit großen Literaten wie Philip Pullman verglichen. Die vielen Leben des Harry August gilt als ihr Meisterwerk und wurde von Presse und Autoren hochgelobt.
Kurzbeschreibung/Klappentext
Manchmal ist ein Leben nicht genug, um die Welt zu retten! Harry August stirbt. Mal wieder. Es ist das elfte Mal, dass Harrys Leben ein Ende findet. Und er weiß genau, wie es weitergehen wird: Er wird erneut im Jahr 1919 geboren werden mit all dem Wissen seiner vorherigen Leben. Harry hat akzeptiert, dass er in dieser Zeitschleife festhängt, auch wenn er nicht weiß, wieso ... Doch dann steht plötzlich ein junges Mädchen an seinem Sterbebett und überbringt ihm eine erschütternde Botschaft: Der Untergang der Welt steht bevor! Und das auslösende Ereignis findet vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts statt. Harry, der bald wieder im Jahr 1919 sein wird, muss nun nicht weniger tun, als diese Zukunft zu verhindern ...
Meine Meinung
Die Kurzbeschreibung war es die mich zum Kauf und zur Lektüre dieses Buches animiert hat. Die Thematik, dass Menschen in den unveränderbaren Lauf der Zeit eingreifen können und entweder Zeitreisen in die Zukunft oder Vergangenheit unternehmen oder einen Knick bzw. Krümmung der Zeitachse oder wie man das auch immer benennen will im konstant fliessenden Strom der Zeit nutzen um gewisse Lebensabschnitte immer wieder er- und durchleben zu können finde ich höchst interessant. Ein Paradox das für jeden vernünftigen Menschen unmöglich erscheint aber dieses "Was wäre wenn …" den Schriftstellern die Möglichkeit gibt, ihre Phantasie auszuleben und spannende Geschichten zu erzählen die über den gesetzten Rahmen des Machbaren von Naturwissenschaften hinausgehen.
Harry August ist ein Mann, dem nach seinem Tod immer wieder eine neues Leben geschenkt wird. Immer von der selben Mutter geboren zur gleichen Zeit am selben Ort: Am Neujahrstag 1919. Das interessante dabei, er nimmt die Erinnerungen und das Wissen aus seinen Vorleben mit, welches ihm im Verlaufe seiner Kindheit offenbart, und hat so die Möglichkeit einen ungeheuren Erfahrungs- und Wissensschatz anzureichern. Bei seinem ersten Leben weiss er das natürlich noch nicht aber mit jedem neuen Leben beginnt er zu begreifen was für Möglichkeiten sich ihm bieten. Leider nutzt er diese Chance kaum und er scheint mir eher über das "Warum geschieht mir das" nachzudenken als dass er die Chancen die sich ihm bieten nutzen würde. Er ist nicht der einzige Mensch dem diese Anomalie des Lebens widerfährt sondern es gibt noch andere "Kalachakra" die sich im Cronus Club treffen. Im Verlaufe der Erzählung kreuzt er des öfteren die Wege solch spezieller Menschen.
Tja, und nach Leseschluss stehe ich da und bin unschlüssig wie ich diese intertemporale Schnitzeljagd bewerten soll. Ich bin mit dem Protagonisten Harry August nie wirklich warm geworden und so fehlt mir als Leser das wichtigste Bindungselement zur Erzählung. Ausserdem ging mir dieses wilde hin und her Springen in der Zeit und den Leben von Harry auf die Nerven. Ein Anekdötchen da ein Episödchen hier und dann ab zum nächsten Ereignis. In der ersten Hälfte konnte ich aus den vielen erzählerischen Puzzlestückchen keinen grossen Zusammenhang erkennen und gedanklich ein Gesamtbild zusammensetzen. In der zweiten Hälfte bildeten sich endlich Konturen zum grossen Ganzen und ich fand und verstand die Geschichte besser und so habe ich das Buch doch noch interessiert ausgelesen.
Fazit: Eine grosse Geschichte als Rahmenhandlung die aus vielen kleinen Geschichtchen besteht. Grundsätzlich hätte ich das Buch mit 7 oder 8 Eulenpunkten bewertet aber da mir die Sympathie zum Protagonisten fehlte vergebe ich 6 Eulenpunkte.