Arche Literatur Verlag
Hardcover
Kurzbeschreibung:
Ein märchenhaftes Gleichnis über Trennung und Bewährung, über Liebe, Treue und Verrat. Am Tag vor der Abreise ihres Freundes, des Dichters Fabeck, bittet Christine ihn, ihr auch heute eine Geschichte zu erzählen. Und so steigen die beiden am Abend den Hügel hinauf zu dem steinernen Tempelchen, und Fabeck erzählt ihr zum Abschied die Geschichte vom spanischen Rosenstock, der eines Tages zu welken beginnt.
Über den Autor:
Werner Bergengruen wurde am 16. September 1892 in Riga geboren, war nach dem Ersten Weltkrieg Journalist und begann ab 1923 zu veröffentlichen. 1936 trat er zum Katholizismus über, 1937 wurde er aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und lebte danach zurückgezogen in Bayern und Tirol, später in der Schweiz. Er starb am 4. September 1964 in Baden-Baden.
Mein Eindruck:
Werner Bergengruen war in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhundert ein beliebter Autor. Ich habe ihn mit dieser Erzählung von 1940 zum ersten mal gelesen. Die Sprache wirkt für heutiges Empfinden etwas altmodisch, und durchaus mit lyrischen Untertönen versehen.
Es ist eine Liebesgeschichte!
Es gefällt mir gut, wie Bergengruen die Geschichte konstruktiv gestaltet. Ein Dichter erzählt seiner Freundin kurz vor einer längeren Trennung die Geschichte eines Liebespaar der Vergangenheit, die auch lange getrennt waren. Der mittellose Lysander versucht in der Fremde etwas zu werden, damit er die Tochter des Herzogs heiraten kann. 7 Jahre soll sie auf ihn warten und Oktavia ist dazu bereit. Als Symbol ihrer Liebe gilt ein spanischer Rosenstock, den Oktavia im Garten hegt und pflegt.
Durch eine Intrige wird der Rosenstock heimlich ausgetauscht und Oktavias Liebe und ihre Treue wird auf die Probe gestellt.
Die Erzählung ist sehr gleichnishaft. Der Erzähler spricht letztlich von sich und seiner Liebe zu seiner Freundin und ob die Beziehung eine Trennung überstehen kann .
Zwar gehört Werner Bergengruen zu den Schriftstellern, die in Gefahr stehen, fast vergessen zu werden, doch wurden seine Bücher wenigstens noch ab und zu wieder aufgelegt, z.B. 2014 ein Hörbuch oder diese Erzählung 2012 beim Arche-Verlag. Die Ausgabe, die ich gelesen habe, ist vom Rainer Wunderlich Verlag, vermutlich ca. 1948. Das war mal wieder ein ganz interessanter Fund!