Großer-Tiger und Christian - Fritz Mühlenweg [ab 12 Jahren]

  • So, die letzte Rezension für heute, ein unglaublich schönes Jugendbuch.


    Klappentext:


    Großer-Tiger, ein junger Chinese, und sein deutscher Freund Christian, genannt Kompaß-Berg, werden mit einer geheimen Mission durch die Wüste Gobi geschickt. Von Peking aus überqueren die Jungen und ihre Begleiter, der Soldat Glück und der zwielichtige Händler Grünmantel, in einem Lastwagen das Grasland und die Steppe der Mongolei. Mitten in der Wüste wird der "Wagen, der von selber geht" gestohlen.
    Nur mit Hilfe der Wüstenbewohner kann die abenteuerliche Reise auf Pferden und Kamelen fortgesetzt werden.
    Die Begegnungen mit Karawanenführern und Räubern, Wüstenfürsten und Nomaden verlangen nicht nur Mut, sondern ebensoviel Phantasie und Disziplin.
    Um Überleben zu können und schließlich doch noch ans Ziel ihrer Reise, nach Urumtschi, zu gelangen, müssen sich die Jungen mit asiatischen Lebens- und Denkgewohnheiten auseinandersetzen.


    Fritz Mühlenwegs atemberaubender und gleichermaßen phantasievoll-poetischer Roman mit dem ursprünglichen Titel "In geheimer Mission durch die Wüste Gobi" zählt zu den schönsten klassischen Reise-Abenteuerbüchern!


    Über den Autor:


    Fritz Mühlenweg wurde 1898 in Konstanz geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg begleitete er den Forscher Sven Hedin als Mitarbeiter auf dessen "großer Expedition durch die Wüste Gobi". Zwei eigene Forschungsreisen folgten. Nach seiner Rückkehr lebte Fritz Mühlenweg bis zu seinem Tode im Jahr 1961 als Maler am Bodensee. Aufgrund seiner Erlebnisse und Aufzeihnungen entstanden die authentischen Abenteuerromane "Das Tal ohne Wiederkehr" und sein Hauptwerk "In geheimer Mission durch die Wüste Gobi" (bei dtv junior unter de Titel "Großer-Tiger und Christian"), für das er 1952 den Friedrich-Gerstäcker-Preis erhielt.


    Meine Meinung:


    Ein wunderschönes Buch. Die beiden zwölfjährigen Christian und Großer-Tiger wollten nur einen Drachen steigen lassen und gerieten plötzlich in "Kriegsgefangenschaft".
    Der befehlende General gibt ihnen einen Brief und schickt sie mit seinem Soldaten Glück durch die Wüste Gobi, damit sie ihn überbringen. Unterwegs nehmen sie noch den geheimnisvollen Kaufmann Grünmantel in ihrem Lastwagen mit. Doch dann wird der Wagen gestohlen und die Reise muss mit Kamelen und Pferden fortgesetzt werden.
    Da Fritz Mühlenweg selbst viel Zeit in der Mongolei verbracht und sich mit den Lebensgewohnheiten der Mongolen auseinandergesetzt hat, wirken seine Schilderungen sehr lebensecht und glaubwürdig.
    Er verwendet eine sehr einfache, aber trotzdem irgendwie verworrene Sprache.
    Es ist schwer zu beschreiben. Die Erzählung klingt, als sei sie beinah wörtlich aus dem Chinesischen oder Mongolischen übersetzt. Alles ist so bildhaft beschrieben.


    Das Buch ist sehr zu Empfehlen, es hat mir die Mongolei sehr nah gebracht.
    Allerdings sollte man sich beim Lesen Notizen machen, da sehr viele Figuren auftreten, die alle in eine Geschichte verwickelt sind, welche erst ganz zum Schluss aufgelöst wird. Da habe selbst ich zeitweise den Überblick verloren, wer mit wem wie zusammenhängt.
    Die Geschichte bleibt jedoch dauerhaft spannend und am Ende war ich furchtbar traurig, weil es schon vorbei war.
    Man gewinnt Christian, Großer-Tiger und viele andere so lieb, dass man sie nicht verlassen möchte. Dieses Buch werde ich sicher irgendwann noch einmal lesen.


    Ich empfehle es etwa ab zwölf Jahren, aber auch allen Erwachsenen, die Spaß an Abenteuerromanen und anderen Kulturen haben.


    Liebe Grüße, Kim