John L. Campbell - Omega Days Die letzten Tage

  • John L. Campbell
    Omega Virus Die letzten Tage
    HEYNE


    Autor: John L. Campbell wurde in Chicago geboren und besuchte verschiedene Universitäten in North Carolina und New York. Seine Kurzgeschichten wurden bereits in zahlreichen Magazinen veröffentlicht, bevor er mit Omega Days seinen ersten Roman schrieb. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von New York. (Quelle: Random House)


    Priester Xavier Church ist bei Mrs. Robles zu Besuch. Diese zeigt Xavier einen Revolver, welchen Sie bei ihrem Sohn gefunden hat. Daraufhin sucht Xavier das Gespräch mit “Chico”. Bei diesem Gespräch fällt Xavier auf, dass der Ellenbogen von “Chico” verletzt ist. Dieser erzählt ihm daraufhin davon, wie das passiert ist. Plötzlich stürmen zwei Männer die Wohnung, welche alle drei töten wollen. Das macht Xavier sauer, weshalb er zur Waffe greift und die beiden Männer erschießt. Auch “Chicos” Mutter wurde bei diesem Angriff verletzt, weshalb Sie ins Krankenhaus gebracht wird. Als Xavier einen Tag später aufwacht, macht er sich Gedanken über das,was passiert ist. Doch wenig später muss er feststellen, dass nichts mehr so ist wie zuvor.


    Das Buch besteht aus 41 Kapiteln und drei mehr oder weniger großen Teilen. Die Kapitelangaben sind mit der Kapitelziffer angegeben und auch einem Titel. Der Beginn eines neuen Teiles des Buchs wird durch eine schwarze Seite angekündigt, auf der sich eine Hand abzeichnet und gleichzeitig ein Titel befindet.
    Jedes Kapitel hat dabei einen anderen Handlungsstrang, welche sich immer wieder abwechseln, bis Sie am Ende endlich zusammengeführt werden.
    Die ersten Kapitel schildern dabei den Ausbruch der Krankheit, damit gelingt es dem Autor den Leser perfekt in die Handlung einzuführen (auch wenn man davon ausgehen könnte das wir diese Art von Szenario bereits kennen sollten). Dabei ist das Buch noch sehr detailliert beschrieben, sodass man sich alle Handlungen und vor allem die Zombies perfekt vor Augen führen kann. Hin und wieder hat man sogar einen Klos im Hals, aufgrund dessen was gerade passiert ist (zumindest erging es mir so).
    Die Handlung entwickelt sich dabei stetig weiter und man kann dieser auch jederzeit folgen, auch wenn man keinerlei Zeitangaben hat und man sich so auf das Zeitgefühl verlassen muss (passt perfekt in die Apokalypse, dort ist das sicherlich auch schwer mit dem Zeitgefühl).
    Das Kapitel 17 ist etwas anders, dies ist gleichzeitig auch der zweite Teil des Buches. Dieses Kapitel ist recht kurz und teilt sich in mehrere, kleine Unterkapitel auf. Hier werden viele kleine Schicksale beschrieben, welche schon recht emotional sind.
    Die Zombies in dem Buch haben die typischen Eigenschaften und unterscheiden sich in der Hinsicht nicht von dem üblichen.


    Cover: Die untere Hälfte des Covers ist weiß. Auf der oberen Hälfte sehen wir eine Brücke, die zu einer zerstörten Stadt führt. Der Titel hebt sich gut vom weißen Hintergrund ab. Das Cover passt perfekt zum Inhalt des Buches, denn darin kommt die Stadt L. A. vor, außerdem sind viele der Städte im Buch zerstört.


    Fazit: Anfangs dachte ich, dass es sich bei diesem Buch um den üblichen Einheitsbrei handelt. Dies hat sich leider auch bestätigt, jedoch hat mich die Schreibweise des Autors überzeugt. Die verschiedenen Handlungsstränge, welche am Ende zusammenlaufen. Teils emotionale Momente, einfach alles, was ich als Leser haben möchte.
    Ein postapokalyptischer Einheitsbrei, welcher jedoch zu überzeugen weiß, er bekommt daher 4/5 Sterne.


    Klappentext: Das Ende der Welt kommt schnell, aber nicht schmerzlos: Das sogenannte Omega- Virus verbreitet sich mit rasender Geschwindigkeit über den gesamten Erdball und verwandelt alle Infizierten in lebende Tote, deren einziges Ziel die Jagd auf Menschen ist. Nur wer hart im Nehmen ist, hat noch eine Chance, der Armee von Toten zu entkommen, die sich unaufhaltsam ausbreitet und Land für Land, Stadt für Stadt, unter sich begräbt. Und wer so hart im Nehmen ist wie Pater Xavier Church und Waffenexpertin Angie West, hat vielleicht die Chance, die Toten zu besiegen … (Quelle: Random House)


    Titel: Omega Days Die letzten Tage
    Autor: John L. Campbell
    Genre: Roman
    Verlag: HEYNE
    Preis: 9,99
    ISBN: 978-3-453-31715-4
    Seiten: 448

  • Zombies in der heutigen Zeit… eigentlich sollte man davon ausgehen das die bereits verblassenden Schlurfleichen eines George Romero und der Megahype um The Walking Dead die Leute ein wenig „vorbereitet“ hat, sollte es denn wirklich einmal so weit kommen. Scheinbar gehen aber eine Menge Autoren von Dystopien davon aus, das dies nicht der Fall ist und so fallen auch im ersten Buch der Omega Days erst einmal jede Menge frischfleischig-naive Staunköpfe den Nimmersatten zum Opfer, bevor jemand begriffen hat um was es sich eigentlich handelt.


    Zumindest hat Autor John L. Campbell verstanden das die heutige Jugend mit Gewaltdarstellungen aufwächst und sich somit eher fasziniert, denn vollkommen panisch, dem Schauspiel des Menschenfressens widmet.


    Eine der imposantesten Szenen des Buches – und damit spoilere ich nicht wirklich etwas – ist die Übernahme der USS Nimitz durch die verseuchte Brut. Wer sich ein wenig auskennt der weiß das die Nimitz eine Art schwimmende Großstadt darstellt. Campbell scheint sich recht genau mit dem Flugzeugträger beschäftigt zu haben, denn er schildert nur nebenher wie die Zombies sich die die Marinesoldaten einverleiben und legt mehr den Hauptaugenmerk auf den Umstand was mit so einem schwimmenden Atomkoloss passieren kann, wenn die Mannschaft einfach aufhört den Dienst zu versehen, während die ganze Chose in voller Hafeneinfahrt ist.


    Campbell mischt die Szenen seiner Hauptstreiter mit denen von Menschen, die man nur kurz erlebt, um sie dann recht schnell an die Zombie4s zu verlieren.- Dies geschieht jedoch nicht währen den beiden größeren Handlungsabschnittes des Buches, sondern wird in einem dazwischen geschobenen Intermezzo erzählt. Scheinbar wollte Campbell so die Stimmung vom Rest der Noch-Überleben den einfangen um das ganze Szenario noch düsterer zu machen, als es ohnehin schon ist.


    Auch ist auffällig, wie oft Campbell Kinder als Zombies ins Rennen schickt und seine Protagonisten mit der moralischen Zwickmühle konfrontiert, diese zu vom Dasein des Untoten zu erlösen. Mir bescherte dies stets einen Kloß im Hals, denn auf Kinder zu schießen ist eine andere Hausnummer als der alten Lady von Nebenan oder dem Hausmeister im zerfetzten Overall eine Kopfschuss zu verpassen. Selbst vor der notwendigen Exekution eines Säuglings macht er nicht halt – schöne neue Zombiewelt.
    Die meisten seiner Protagonisten sind zuerst recht austauschbar und die Entwicklung seiner Helden lässt lange auf sich warten. Die meisten passen sich der neuen Wirklichkeit kaum an und rennen schneller ins eigene Verderben als man Zombie sagen kann.


    Einige gehen jedoch verändert und gestärkt aus den Ereignissen um sie herum hervor. Das einzig wirklich interessante Bespiel ist der Teenager Skye, welcher am ersten Tag im College innerhalb weniger Stunden seine Eltern und die kleinere Schwester an die Zombieseuche verliert. Danach verliert man Skye ein wenig aus den Augen um sie dann als eine Art weiblichen Asphaltdschungelkämpfer erneut zu treffen. Diese Wandlung ist zuerst sehr konstruiert, wird dann aber in weiteren Kapiteln durch Rückblenden und Ausflüge in ihre Gedankenwelt relativiert.


    Man muss schon gewillt sein, besonders zum Schluss des Ganzen, ein paar Ungereimtheiten in Kauf zu nehmen und ich muss zusätzlich gestehen, mich durch die ersten 200 Seiten durgebissen zu haben um am Ende nicht so belohnt zu werden, wie ich es erhoffte.


    Dennoch scheint dieser Roman ein Erfolg gewesen zu sein, denn das „Schiff der Toten“ – Titel des Folgebandes – legt schon die Anker ab. Im Zweifelsfall immer für den Angeklagten und somit bekommt Mr. Campbell eine zweite Chance, mich mit seiner Zombiewelt vielleicht doch noch positiv zu überraschen.