Palmyra: Requiem für eine Stadt - Paul Veyne

  • Gebundene Ausgabe: 127 Seiten
    Verlag: C.H.Beck, 2016


    Originaltitel: Palmyre. L'irremplaçable trésor
    Übersetzer: Anna Leube, Wolf Heinrich Leube


    Kurzbeschreibung:
    Mit Khaled al-Asaad hat die Welt einen ihrer großen Archäologen verloren: Am 18. August 2015 wurde er im Alter von 81 Jahren von Schergen des IS ermordet, nachdem er 40 Jahre lang Palmyra erforscht, gepflegt und gehütet hat. Der Baaltempel – Herzstück Palmyras, unersetzliches Denkmal römischmesopotamischer Kultur und eines der bedeutendsten historischen Bauwerke des gesamten Vorderen Orients – wurde von Islamisten dem Erdboden gleichgemacht.


    Paul Veyne, der Doyen der französischen Antikenforschung, hat mit seinem Buch Khaled al-Asaad und Palmyra ein Denkmal gesetzt. Der international renommierte Spezialist für römische Geschichte widmet sich mit seinem jüngsten Werk einer einzigartigen antiken Stadt – Palmyra. Diese antike Metropole mit Tempeln, Toren und Theater, mit Säulenstraßen, Nekropolen und Palmengärten, die ihr einst den Namen gaben, war die Königin der Wüste. Je weiter man den Ausführungen Paul Veynes folgt, umso klarer wird, weshalb dieser barbarische Doppelmord an einem Menschen und einem Weltkulturerbe begangen wurde: Den Hass der Täter zog Palmyra deshalb auf sich, weil es ein gemeinsames Haus vieler Kulturen und ihrer Götter war – der Aramäer, Mesopotamier, Ägypter, Perser, Griechen, Römer und Araber. Es war ein einzigartiges Beispiel der Einheit in der Vielfalt, wofür in der geistigen Monokultur der Fundamentalisten kein Platz ist. Die Erinnerung an Palmyra, die Paul Veyne stiftet, ist eine Hymne an das Licht in einem dunklen Zeitalter.


    Über den Autor:
    Paul Veyne, geb. 1930, ist einer der angesehensten Althistoriker Frankreichs; er lehrt an der Université de Provence in Aix und ist seit 1975 Professor am Collège de France in Paris. Von ihm liegt bei C.H.Beck vor: Als unsere Welt christlich wurde (2011).


    Mein Eindruck:
    2015 wurde die antike Stadt Palmyra in Syrien vom Islamischen Staat IS zerstört. Ein Verbrechen jenseits der Menschlichkeit.
    Derr Baal-Tempel, der Grabturm, der Baalschamin-Tempel, alles dem Erdboden gleich gemacht. Es waren Gebäude der griechisch-römischen Ära und Baustil Sie strahlten Schönheit und Größe aus..


    Der betagte französische Althistoriker Paul Veyne lässt auf wenigen Seiten die Stadt Palmyra noch einmal zum Leben erwachen. Aus seinen Beschreibungen und Erläuterungen kann man sich vorstellen, wie die Menschen 200 nach Christus in Palmyra lebten. Es war eine wohlhabende Stadt. Eine Oase in der Wüste. Wegen der günstigen Lage waren sie eine wichtige Karawanenstadt und sogar eine Handelsrepublik. Das Verhältnis zu den römischen Besatzern schwankte zwischen Partnerschaft und Misstrauen. Die Bewohner von Palmyra waren starke Händler, die aus dem fernen Osten Seide importierten. Der wirtschaftliche Erfolg brachte Palmyra auch politische Macht.


    Paul Veyne geht noch weiter in die Zeit zurück. Schon 1000 vor Christus gab es Palmyra, es war die Antike der Antike.
    Dann geht es wieder in das 3 jahrhundert nachChristus, Zenobias Herrschaft (einer der bekanntesten antiken Frauengestalten) und schließlich die Eroberung Palmyras durch die Römer unter Kaiser Aurelian.


    Dann erläutert Paul Veyne noch Kultur, Kunst und Religion von Palmyra.


    Es gibt 13 Abbildungen in dem schmalen Buch.


    Ein schönes Büchlein! Aufgrund des Klappentextes und der Rückseite dachte ich beim Kauf, es würde auch um die IS gehen, das ist aber nur relativ wenig der Fall.