William Boyd - Solo Ein James-Bond-Roman

  • William Boyd
    Solo Ein James-Bond-Roman
    Berlin Verlag


    Autor: William Boyd, 1952 in Ghana geboren, gehört zu den überragenden europäischen Erzählern unserer Zeit. Er schreibt Romane, Kurzgeschichten und Drehbücher und wurde vielfach ausgezeichnet. Im Berlin Verlag erschienen zuletzt »Ruhelos« (2007), »Einfache Gewitter« (2009), »Nat Tate« (2010), »Eine große Zeit« (2012) und der James-Bond-Roman »Solo«. William Boyd lebt mit seiner Frau in London und Südfrankreich. (Quelle: berlinverlag)


    James Bond wird von seinen Träumen geplagt wach und macht sich dann fertig, um in den Speisesaal zu gehen. Auf dem Weg dorthin begegnet er einer Frau, die Bond zu seinem Geburtstag beglückwünscht.
    Später am Tag macht sich Bond auf den Weg zu seiner Wohnung, von dort dann weiter in ein Cafê, wo er eine Einladung zu einer Party für den Abend erhielt.
    Eine Woche später ist Bonds Urlaub vorbei und er wird ins Büro gerufen um seinen neuen Auftrag in Empfang zu nehmen.


    Das Buch ist unterteilt in fünf Teile, welche alle eine eigene Überschrift tragen. Jeder Teil besteht Wiedrum aus Kapiteln, wobei die Kapitelzählung immer wieder bei eins anfängt. Die Kapitel haben eine Ziffernangabe und ebenfalls eine eigene Überschrift.
    Das Buch fängt ruhig und Bond typisch an und entwickelt sich dann langsam weiter. Wer dabei aber einen actiongeladenen Thriller erwartet, wird enttäuscht. Spannung und Action finden sich kaum im Buch. William Boyd orientiert sich eben an den traditionellen Büchern von Ian Fleming. Wenn dann aber mal etwas Action aufkommt, dann sind diese Szenen sehr detailliert und teilweisebedrückend beschrieben.
    Alle typischen Eigenschaften, die man von James Bond gewohnt ist, finden wir natürlich auch in diesem Buch auch in diesem Buch. Allem voran wäre die Schwäche für hübsche Frauen.
    Wir erfahren darüber hinaus, vieles über das Leben und die Vergangenheit von James Bond.
    In dem Buch tauchen viele Personen auf, mit teils sehr exotischen Namen, hin und wieder finden wir aber eine Erklärung wie der Name richtig ausgesprochen wird. Dabei ist es nicht immer leicht, die Namen zuzuordnen, da manche Charaktere mehrere Namen im Buch haben (z,.B. wegen eines Decknamens).
    Die Handlung des Buches spielt nicht in unserer Zeit, sondern in der Vergangenheit. Vieles deutet darauf hin, z. B. Schreibmaschinen, die noch genutzt werden.
    Als sehr kleinen Bonus finden wir später im Buch ein kleines Rezept, von dem Dressing, welches Bond sich über seinen Salat macht.


    Cover: Das Cover ist komplett in Schwarz gehalten, man erahnt maximal einige goldene Streifen, welche von oben nach unten verlaufen. Der Titel ist in Gelbgold geschrieben und hebt sich somit perfekt vom Hintergrund ab. Der Autor ist in einem Grauweiß direkt unter dem Titel angegeben und fällt, allein durch seine Größe gut auf.
    Der Titel nimmt auch direkten Bezug zum Inhalt des Buches, da es sich bei dem Titel um ein Codewort handelt, welches im Buch näher erläutert wird.


    Fazit: Solo ist ein sehr gelungenes Agentenabenteuer mit James Bond in der Hauptrolle, welches sich sehr deutlich an den alten Büchern von Ian Fleming orientiert. Für jeden Bondfan ist dieses Buch ein muss aber auch alle anderen sollten dieses Buch bei Gelegenheit mal lesen.
    Solo ist ein gelungener, politischer Bondthriller, der ganz im Motto von “Back to the roots” steht, dafür gibt es von mir 4/5 Sterne.


    Klappentext: Von Ian Fleming Publications auserkoren, der berühmtesten Agentenfigur der Welt neues Leben einzuhauchen, hat William Boyd ein raffiniertes Bond-Abenteuer geschrieben. Klassisch, voll unerwarteter Wendungen, mit zwei enigmatischen Bond-Girls und endlich wieder einem 007, der Wodka Martini trinkt - geschüttelt, nicht gerührt. (Quelle: berlinverlag)


    Titel: Solo Ein James-Bond-Roman
    Autor: William Boyd
    Genre: Roman,Thriller
    Verlag: Berlin Verlag
    Preis: 9,99
    ISBN: 978-3-8333-0986-1
    Seiten: 368

  • William Boyd orientiert sich an Ian Flemings Original-Zeitlinie und lässt seine Geschichte 1969 spielen. An seinem 45. Geburtstag lernt James Bond die Schauspielerin Bryce Fitzjohn kennen. Doch viel Zeit für sie bleibt ihm nicht. Ein neuer Auftrag führt ihn ins kriegsgebeutelte westafrikanische Land Zanzarim, wo er als Journalist getarnt die Militärregierungskreise infiltrieren soll. Es kommt zu den genretypischen Verwicklungen, die allerdings nicht so spannend anmuten, weil man von Anfang an ahnt, worauf es hinauslaufen wird. Aus dem Grund fand ich die ersten zwei Drittel der Geschichte, die fast komplett in Afrika spielten, auch nicht so gelungen. Es war nicht die erwartete packende Geheimagentengeschichte voller internationalen Verknüpfungen, sondern eher ein behäbiges und stellenweise altbacken wirkendes "Ein Ermittler in Afrika"-Abenteuer mit den typischen Eckdaten der alten Bond-Storys. Jefferey Deavers Bond-Roman „Carte Blanche“ war da um Längen besser. Im letzten Romandrittel gibt es zwar Reisen nach England und in die USA, doch auch die können nicht mehr viel herausreißen. Von dem versprochenen „raffiniert-verwickelten Bond-Abenteuer voll unerwarteter Wendungen“ habe ich jedenfalls wenig gemerkt.

    Interessant fand ich lediglich, dass man nur an wenigen Stellen (z. B. durch das Fehlen von Handys oder manche Benimmregeln und Denkweisen) tatsächlich merkt, dass die Handlung etliche Jahrzehnte in der Vergangenheit spielt. Von einer zeitlosen oder klassischen Bond-Geschichte kann dennoch keine Rede sein.