Triyandafilis von Ayla Kutlu

  • Titel: Triyandafilis
    Autorin: Ayla Kutlu
    Originalsprache: Türkisch
    Originaltitel: Sen de Gitme Triyandafilis


    Inhalt:
    Es handelt sich hier um ein Erzählband mit 9 Kurzgeschichten, die alle in Antiochien (heute Antakya) stattfinden, in dem südöstlichen Zipfel der Türkei an der syrischen Grenze. Es gibt einen roten Faden, der sich durch alle Geschichten zieht, nämlich, dass sich alle mit Frauen beschäftigen, die ein schwerer Schicksalsschlag getroffen hat, Vergewaltigung, Vernachlässigung, Betrug, bittere Armut, Verlassenheit usw. Trotz der harschen Realität sind die Geschichten weder trist noch brutal, sie sind märchenhaft erzählt mit magischen, übernatürlichen Elementen drin. Diese Elemente nehmen ihren Ursprung von der antiochisch-mesopotamischen Kultur, sie sind orientalisch angehaucht. Die Geschichten finden hauptsächlich währenden den beiden Weltkriegen und in der Nachkriegszeit statt, unterstreichen den multikulturellen und multireligiösen Hintergrund der Region und erzählen von verlorenen Zeiten...


    Meine Meinung:


    Ich habe zum ersten Mal von dieser Autorin gelesen und bin hin und weg von ihrer schlichten aber stark bildhaften Sprache. Sie stammt selber von Antiochien und kann Ortsfremden ihre Heimat und Kultur fabelhaft nahebringen. Die Geschichten sind emotional sehr berührend, haben jeweils wenige Charaktere drin, die sehr gut ausgearbeitet sind und mit denen man richtig mitfühlen kann. Das Märchenhafte ist sehr gut eingebaut, harmoniert mit der bitteren und schonungslos erzählten Realität und macht die Erzählung ausgewogen. Für alle, die für eine Weile in eine fremde und magische Welt eintauchen wollen.