Jerzy Skolimowski

  • Essential Killing


    Regie, Drehbuch, Produktion: Jerzy Skolimowski
    Darsteller: Vincent Gallo, Emmanuelle Seigner


    Kurzbeschreibung:
    Mohammed will leben! Mit aller Kraft kämpft er sich durch die eisige Hölle einer feindlichen Schneewelt, irgendwo in Osteuropa. Amerikanische Soldaten sind ihm dicht auf den Fersen. Sie haben ihn in den Schluchten seiner afghanischen Heimat eingefangen, gefoltert und verschleppt, denn er hat drei von ihnen getötet. Jetzt ist er auf der Flucht. In dieser abweisenden, kältestarren Weite gibt es nur eines: am Leben bleiben! Laufen, sich wärmen, essen, sich verteidigen und töten - immer wieder töten, um nicht zu sterben. Gejagt wie ein wildes Tier kämpft sich der Mann weiter und weiter...


    Mein Eindruck:


    Wer bei dem Titel Essential Killing einen konventionelle Politthriller und Actionfilm in Hollywoodmanier erwartet, wird enttäuscht.


    Dieser Film von 2010 ist ein Drama des polnischen Nouvelle Vague-Regisseurs Jerzy Skolimowski, mit nur wenig Dialog, und wenn doch, dann teilweise auf polnisch mit Untertitel. Der Film gewann den Spezialpreis der Jury in Venedig.


    Es geht um einen Mann, der in Afghanistan gefangen genommen wird. Er wird für einen Talibankämpfer gehalten, gefoltert und nach Europa gebracht. Dort kann er fliehen und irrt gehetzt durch die winterlichen Wälder Polens.
    Die Jagd ist hektisch, der Protagonist zögert nicht, zu töten um zu überleben.
    Ob er wirklich Taliban ist oder nur ein Mann am falschen Platz zur falschen Zeit erfährt man meiner Einschätzung nach nicht.


    Viele Szenen sind verstörend, von Vincent Gallo in exzessiver Weise gespielt. Obwohl Gallo im Film kein Wort spricht, ist er für seine Schauspielleistung ebenfalls ausgezeichnet worden.


    Ist der Film anfangs in der flirrenden Hitz Afghanistans getaucht so dominiert später die Helligkeit des Schnees in Polen.


    Auch wie Bild und Ton in extremer Weise umgesetzt werden und eine teils ruhige, teils hektische Kameraarbeit sind außergewöhnlich. Regisseur Jerzy Skolimowski arbeitet mit einer symbolhaften Filmsprache. Einen weiteren Film von ihm habe ich schon bestellt.

  • The Shout



    Kurzbeschreibung:
    Die Geschichte des Einbruchs archaischer Zaubermythen in die moderne Gesellschaft: Der Insasse eines Irrenhauses erzählt von seiner Begegnung mit einem jungen Ehepaar in einer abgeschiedenen Landgemeinde, in deren festgefügte Ordnung er Unruhe gebracht hat. Ein mitungewöhnlicher ästhetischer Brillanz inszenierter sanfter Horrorfilm. Die Verunsicherung der modernen rationalen Weltsicht gelingt durch die subtile Mischung aus Fantastischem, Angst und Schrecken mit dem Alltäglichen. Ein reizvoller Film.


    Mein Eindruck:
    Der polnische Regisseur Jerzy Skolimowski hat 1978 eine Kurzgeschichte von Robert Graves verfilmt.
    Dabei besetzte er die Elite der britischen Schauspieler, wie John Hurt, Alan Bates, Tim Curry, Jim Broadbent etc.
    Der Film lebt ganz von seinem Schauplatz, einem britischen Küstenort und von der latent bedrohlichen Atmosphäre.


    Ein gediegener, sehenswerter Film!