Peter Handke - Kindergeschichte

  • Titel: Kindergeschichte
    Autor: Peter Handke
    Verlag: Suhrkamp
    Erschienen: November 2012
    Seitenzahl: 113
    ISBN-10: 3518423193
    ISBN-13: 978-3518423196
    Preis: 16.00 EUR


    Diese Erzählung ist ohne Frage erzählerisch, stilistisch und vom Inhalt her ein kleines Meisterwerk. Peter Handke erzählt die Geschichte eines Kindes und die Geschichte des dazugehörigen Erwachsenen – von der Geburt des Kindes bis hin zu dessen 10. Lebensjahr.


    Diese Erzählung ist von einer fast schon unglaublichen Intensität. Hier schreibt jemand, der wirklich schreiben kann – der einen eigenen, ganz besonderen Schreibstil pflegt.
    Jeder Satz ist eine kleine Kostbarkeit.
    Und als Leser ist man versucht, jeden Satz mindestens zweimal zu lesen – denn hier spielt jemand perfekt mit Worten und mit der Sprache.


    DIE ZEIT schrieb über dieses Buch:
    „Handkes „Kindergeschichte“ ist nicht nur das feierlichste Kinderbuch seit Menschengedenken, sondern auch das wahrhaftigste.“.
    Dem ist wirklich kaum etwas hinzuzufügen.


    Auf lediglich 113 Seiten entfaltet die zeitgenössische Literatur ihre ganze sprachliche Schönheit und Faszination.


    Eine sehr lesenswerte Erzählung, empathisch, manchmal melancholisch, sogar etwas traurig, dazu dann wieder der verhaltene Optimismus.


    9 Eulenpunkte für ein echtes literarisches Meisterwerk.


    ASIN/ISBN: 3518423193

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Mich würde interessieren, ob es sich dabei um ein autobiografisches Portrait handelt.
    Handke hat ja anscheinend in den siebziger Jahren seine Tochter nach der Trennung von seiner Frau praktisch alleine aufgezogen. Das war ja früher nicht gerade üblich bzw. kam seltener vor.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Mich würde interessieren, ob es sich dabei um ein autobiografisches Portrait handelt.
    Handke hat ja anscheinend in den siebziger Jahren seine Tochter nach der Trennung von seiner Frau praktisch alleine aufgezogen. Das war ja früher nicht gerade üblich bzw. kam seltener vor.


    Durchaus möglich.
    Es würde passen dazu passen, was er erzählt.


    Aber wissen tue ich es nicht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Kindergeschichte - Peter Handke


    Mein Eindruck:
    Handkes Kindergeschichte ist ein gut lesbares Buch und es spielt eigentlich keine große Rolle, dass autobiografische Erfahrungen eingeflossen sind, denn es ist in erster Linie erst einmal ein kraftvolles literarisches Werk.


    Handke sieht genau hin und was er erzählt, wirkt deswegen in allen Belangen realistisch, nichts wird verklärt.
    Dabei sind sie schon ein anrührendes Paar, das stillvergnügt in sich gekehrte Kind und der finster in sich verbohrte Erwachsene.


    Handke schildert von der Geburt des Kindes bis zum 10jährigen Geburtstag das Zusammenleben. Während Vater und Kind eng zueinander stehen, scheint der Erzähler zur Mutter, die er stets nur “die Frau” nennt, eine Distanz aufgebaut zu habe. Sie wird wieder berufstätig, sie trennen sich anscheinend, Vater und Kind verbringen viel Zeit alleine.
    Es gibt stark emotionale Passagen, Etwa, wie das Kind in sich selbst ruht, Spielkameraden eigentlich nicht braucht, oder als der Mann sein kleines Kind einmal in einem Wutanfall schlägt und dabei sofort sehr entsetzt von sich selbst ist. Einschneidend sind Umzug und Schulwechsel. Es gibt auch einmal eine einjährige Trennung. Dann sind sie wiedervereint.
    Es ist das Glück des Alltags, dass der Erzähler schildert!


    Handke hat gut entschieden, es bei einer Novelle zu belassen. Diesen Umfang trägt der Text gut!