Ashes 02 - Tödliche Schatten [Shadows] - Ilsa J. Bick (ab 16)

  • Autorin: Ilsa J. Bick
    Titel: Ashes 02 - Tödliche Schatten
    OT: Shadows
    erschienen am: 9.8.2012


    Inhalt:
    Den verheerenden Anschlag auf die Welt hat die siebzehnjährige Alex überlebt, aber nun muss sie sich den schwerwiegenden Folgen stellen. In den Städten, die nicht zerstört wurden, rotten sich diktatorische Tyranneien zusammen, in denen sich menschliche Abgründe auftun. Außerhalb der Schutzwälle droht der sichere Tod. Denn dort lauern Horden Jugendlicher, die sich seit dem Unglück in bestialische Kannibalen verwandeln. Und schließlich bleibt noch die Ungewissheit, ob Alex selbst noch zu so einem Monster mutiert. Warum sind ausgerechnet sie und ein paar wenige Ausnahmen von dieser Verwandlung bisher verschont geblieben?


    Meine Meinung:
    Eins vorweg: Der Roman ist laut Verlag ab 14, das mag beim ersten Band noch vertretbar gewesen sein, hier ist es das auf keinen Fall. Es wird deutlich brutaler und ich würde ein Lesealter von 16 Jahren empfehlen.


    Band 1 hatte mich absolut gefesselt. Ich war von der ersten Seite an in der Geschichte und konnte nicht aufhören zu lesen. Nun, diese Sogwirkung habe ich zwar auch bei Band 2 gespürt, aber das ist auch schon fast das Positivste am Roman.


    Er setzt nahtlos da an, wo Band 1 aufhörte. Und schon die ersten Kapitel haben mich wirklich geekelt. Nicht auf die Art, die im ersten Teil noch genau das richtige Maß hatte und zur Spannung beitrug, sondern so, dass ich mich wirklich zwingen musste, weiterzulesen. Für die Hartgesottenen ein Beispiel im Spoiler.


    Diese Brutalität und Gewalt ist mein größter Kritikpunkt am Buch. Die ersten 100 Seiten war ich wirklich entsetzt und habe mehrmals überlegt, ob die Autorin das jetzt wirklich SO geschrieben hat. Es war einfach zu ausufernd, zu extrem und zu viel. Und es wurde immer schlimmer, von Seite zu Seite. Keinem der Charaktere wird eine Atempause gegönnt, ich frage mich, wie sie überhaupt alle so lange durchhalten können.


    Dadurch tritt auch die Handlung sehr in den Hintergrund. 300 Seiten hätte man vermutlich streichen können. Alex wandert herum, Alex wird gefoltert, Alex wird fast getötet, unwichtige Nebencharaktere sterben wie die Fliegen usw.
    Schön ist, dass Tom wieder dabei ist. Aber auch er kann den Plot einfach nicht retten.
    Ganz besonders langweilig sind die Szenen in Rule und Umgebung. Lena, Chris und ein paar der Alten nehmen eine deutlich größere Rolle ein als in Band 1. Das fand ich sehr uninteressant, weil ich eigentlich darauf wartete, dass Alex endlich mal in die Puschen kommt. Nun gut, das war vergeblich, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
    Zu Peters Handlungsstrang möchte ich gar nichts sagen, das hat mir die Sprache verschlagen, so abartig und eklig waren seine Kapitel. Ich frage mich, worauf die Autorin hier hinauswill. Ich weiß auch nicht, ob ich das in Band 3 nicht lieber querlesen werde.


    Das Ende ist übrigens wieder ein Cliffhanger, im wahrsten Sinne des Wortes. Keine Ahnung, wie Alex' Situation nochmal irgendwie aufgelöst werden soll. Sie müsste eigentlich schon 14x gestorben sein.


    Hmm, ich weiß gar nicht, wie ich das zusammenfassen soll. Einerseits habe ich das Buch in zwei Tagen beendet, weil es wirklich schnell zu lesen ist, aber ich habe wirklich zu lange auf etwas spannendes gewartet und war zu irritiert von den übertriebenen Gewaltdarstellungen.
    Die Autorin hatte so wahnsinnig viel Potential, man hätte aus dieser apokalyptischen Welt etwas so Spannendes und Bedrückendes machen können, aber irgendwie blättert man sich nur durch die Seiten um zu erfahren, welche Gräuel als nächstes passieren werden.
    4 Punkte.

    SuB: 276


    :lesend
    Kaufman/Spooner - Their Fractured Light
    Joe Abercrombie - The Blade Itself

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