Was tot ist - Belinda Bauer

  • Broschiert: 352 Seiten
    Verlag: Manhattan (28. Juli 2014)
    ISBN-13: 978-3442547500
    Originaltitel: Rubbernecker
    Preis Broschierte Ausgabe: Euro 14.99
    Preis Kindle E-Book: Euro 11.99


    Autorin


    Belinda Bauer wuchs in England und Südafrika auf. Sie arbeitete als Journalistin und Drehbuchautorin und wurde mit dem renommierten Bafta Award for Young British Screenwriters ausgezeichnet. Ihr Romandebüt legte sie mit dem von Kritikern wie Lesern gefeierten Werk "Das Grab im Moor“ vor, das als bester Spannungsroman des Jahres mit dem Gold Dagger ausgezeichnet wurde. Auch mit ihren weiteren Romanen wurde Belinda Bauer ihrem Ruf als Ausnahmetalent immer wieder aufs Neue gerecht. Die Autorin lebt in Wales.


    Kurzbescheibung / Klappentext


    Das Leben interessiert den autistischen Medizinstudenten Patrick nicht. Ihn fasziniert der Tod. Für einen Mörder wird er damit zur größten Gefahr…


    »Die Toten können nicht zu uns sprechen«, hatte Professor Madoc gesagt. Eine glatte Lüge. Denn der Leichnam, den Patrick Fort im Anatomie-Kurs vor sich auf dem Tisch liegen hat, versucht ihm eine ganze Menge mitzuteilen. Dabei ist das Leben für den autistischen Patrick schon rätselhaft genug – auch ohne einen möglichen Mordfall aufklären zu müssen. Ein Verbrechen, an das sonst niemand glaubt. Und während Patrick akribisch versucht, hinter das Geheimnis des Toten zu kommen, gerät er selbst ins Fadenkreuz und in ein Netz aus Lügen in seinem engsten Umfeld …


    Meine Meinung


    Ich habe von diesem Buch, auf dessen Frontseite der Gattungsbegriff "Psychothriller" steht der aber eigentlich gar keiner ist sondern eher ein Spannungsroman, nichts Besonderes erwartet. Ein Thriller wie es halt deren viel zu viele auf dem Buchmarkt gibt und warum sollte gerade dieser aus der grossen Masse herausragen? Trotzdem hat er es irgendwie zu mir nach Hause geschafft und jetzt nach der Lektüre kann ich erfreulicherweise schreiben, dass ich diese Geschichte mit den ungewöhnlichen Protagonisten sehr interessant fand und mir ausserordentlich gut gefallen hat. So gut, dass ich gerne bereit bin das Buch mit 9 Eulenpunkten zu bewerten.


    Patrick Fort leidet unter dem Asperger-Syndrom, eine Form von Autismus die es ihm schwer macht mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren. Patrick ist fasziniert vom Tod und er versucht zu ergründen, was in den Sekunden geschieht wenn das Leben aus dem Körper entweicht und durch welchen Geheimgang es ins Jenseits entschwebt. Patrick hat zusammen mit anderen Studenten an der Cardiff Universität die Möglichkeit, bei der Sektion von Leichen teilzunehmen und nebst dem menschlichen Körper die Mysterien von Leben und Tod zu ergründen. Die Leiche von Patricks Gruppe hält ein Geheimnis für sie bereit …


    Die andere Hauptfigur ist der Komapatient Sam Galen. Er liegt in einer Art Wachkoma und dämmert mit seinen gefangen Gedanken vor sich hin. Wie Patrick kann er sich seinem Umfeld und den Menschen kaum oder in diesem dramatischen Fall gar nicht mitteilen. Als Leser nimmt man teil an seinen flirrenden Gedankengängen die in einem diffusen Stadium zwischen Bewusstsein und (Alb-) Traum hin her wabern.


    Zwei merkwürdige Protagonisten die sich die englische Schriftstellerin Belinda Bauer erschaffen hat und es ist am Leser zu ergründen, was der Clou hinter den beiden unterschiedlichen Handlungssträngen ist. Ein Pluspunkt für den Roman sind die Nebenfiguren die für die Handlung funktionieren und das ihrige zum Gelingen des Romans beitragen. Auch wenn mich eine davon nervt, damit meine ich Tracy, ist es allemal besser eine Nervensäge in der Geschichte zu haben als ein graues Mäuschen.


    Wer das immergleiche Schema der Kriminalromane satt hat oder mal was anderes lesen will, findet in diesem Buch Protagonisten die anders sind und der Geschichte einen speziellen Touch verleihen.