Die Bibliothek der besonderen Kinder - Ransom Riggs

  • Taschenbuch: 544 Seiten
    Verlag: Knaur TB (2. November 2016)
    Originaltitel: Library of Souls


    Klappentext:
    Der dritte Band der "Besonderen Kinder"-Trilogie von Ransom Riggs Nachdem ihre Freunde von den feindlichen Wights entführt wurden, machen Jacob und Emma sich auf eine gefährliche Suche, um sie und die gefangenen Ymbrynen – so nennen sich die Schutzpatroninnen besonderer Kinder – zu befreien. Die Spurt führt sie in die Zeitschleife Devil’s Acre, wo der Abschaum der Gesellschaft der Besonderen lebt, und schließlich zur geheimen Festung der Wights. Dort decken sie ein noch größeres Geheimnis auf: Caul, Miss Peregrines böser Bruder, will die sagenumwobene „Seelenbibliothek“ Abaton finden und sich mithilfe der dort verborgenen Kräfte zum Herrscher der Besonderenwelt aufzuschwingen. Und Jacob ist der Schlüssel dazu …


    Der Autor:
    Ransom Riggs wuchs in einem kleinen Fischerdorf im südlichen Florida auf, einer Region, in der sich viele Amerikaner zur Ruhe setzen. Um nicht vor Langeweile zu sterben, begann er, in Musikbands zu spielen und mit seinen Freunden Filme zu drehen. Später studierte er in Ohio und Los Angeles Literatur und Filmproduktion.
    Ransom Riggs dreht heute Werbefilme für Firmen wie Absolut Vodka und Nissan und arbeitet als Drehbuchautor, Journalist und Fotograf.


    Meine Meinung:
    Endlich, das Finale!
    Achtung, dies ist der dritte und letzte Teil der Trilogie, deswegen gibt es natürlich Spoiler.


    Der zweite Band endete sehr dramatisch, und man erfuhr, dass Miss Peregrine in Wahrheit ihr Bruder Caul war und die Kinder von den Wights entführt wurden, bis auf Jacob, Emma und Addison, den Hund. Jacob entdeckte, dass er durchaus zu mehr fähig ist, als nur die Hollows zu sehen. Er hat eine Gabe, die nur besondere Kinder ihr Eigen nennen.
    Nun müssen sich die drei auf eine gefahrvolle Reise machen, denn sie wollen ihre entführten Freunde wiederfinden. Sie ahnen, dass dies keine einfache Aufgabe wird und erleben wieder eine Menge Abenteuer, die alles von ihnen fordern. Dabei ist es nicht förderlich, dass sich die Wights verwandeln können. Ist es ein Arzt, ein Polizist, ein Mann, der ihnen auf der Straße begegnet? Genau das macht ihren Trip so gefährlich.
    Außerdem ist Caul wieder mit von der Partie, er hat etwas ganz Grausames geplant, und ausgerechnet Jacob soll ihm dabei helfen. Man darf also gespannt sein.


    "Die Bibliothek der besonderen Kinder" wartet mit einem schaurig-spannenden Finale auf, in dem Jacob über sich hinauswächst und mit seinen verbliebenen Freunden die Gemeinschaft der besonderen Kinder retten muss.
    Zahlreiche Fotografien machen die Geschichte wie immer noch bildhafter und es gibt so manche Überraschung. Dieses Mal spielen Seelen und ein Grimmbär wichtige Rollen.
    Der Kreis schließt sich, und mit ihm die faszinierende Welt der begabten Kinder, die vieles durchmachen müssen, bevor sie ihre wahre Bestimmung ein würdiges Dasein finden.


    Jacob hat eine ungeheure Wandlung durchgemacht, die er in seinem Leben auch brauchte, das gar nicht normal und trostlos, sondern äußerst abwechslungsreich und voller Magie geworden ist. Er hat gefunden, wonach er immer gesucht hat: Liebe, Freundschaft, ein aufregendes Dasein. Er wird gebraucht und gemocht.
    Der Zusammenhalt der Kinder, all die Gefahren, denen sie trotzen, das hat mir an der Trilogie am besten gefallen.
    Und welche Talente die Kinder besitzen, denn diese haben ihnen schon das Leben gerettet.


    Sicher, die Handlung ist schaurig und so manches Mal gruselt es einem, andererseits voller Ereignisse und ruhigen Momenten, und genau diese Mischung fand ich immer so gelungen.
    Am Ende klärt sich alles und man kann zufrieden auf eine Geschichte blicken, in der es turbulent und anders zuging, ebenso besonders, wie die Kinder es sind.


    Der Schreibstil von Ransom Riggs ist ausdrucksvoll und anschaulich. Der Autor besticht mit einer gehörigen Portion Fantasie und reizt damit die breite Gefühlspalette, die jedes Leserherz vereint.


    Ein würdiges Ende der Trilogie.


    10 Punkte.

  • Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gepackt. Obwohl ich Band 2 schon vor einiger Zeit gelesen habe, ist es mir nicht schwergefallen wieder in die Handlung einzutauchen. Die ein oder andere Erinnerung ist zwar recht verschwommen, was dem Verständnis zum Glück aber keinen Abbruch getan hat.


    Jacob und Emma machen sich gemeinsam mit dem besonderen Hund Addison auf den Weg um ihre Freunde und die Ymbrynen zu finden und zu befreien. Dabei sind sie ständig auf der Flucht vor den Wights und den Hollowgasts. Die Spur führt sie nach Devil’s Acre, einer Zeitschleife mit einem viktorianischen Slum, wo das Gesetz des Stärkeren herrscht. Ein Mord wird hier durchaus toleriert, während es mit Peitschenhieben bestraft wird, wenn ein Buch nicht rechtzeitig in die Bücherei zurückgebracht wird.
    Das Leben eines Besonderen zählt hier nur so lange etwas, wie man mit ihm Geld verdienen kann.


    An diesem gottlosen Ort sind irgendwo die entführten Kinder und Ymbrynen versteckt. Unterstützt von neuen Verbündeten machen sich die beiden auf die Suche und entdecken dabei Fürchterliches.


    Die Handlung ist so spannungsgeladen und actionreich, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Den grausigen Ort Devil’s Acre lässt der Autor mit der Schilderung der trostlosen und düsteren Atmosphäre plastisch vor den Augen des Lesers entstehen. Für zartbesaitete Leser ist dies weder der geeignete Ort, noch das richtige Buch. Das besondere Talent seine Leser trotzdem blendend zu unterhalten zeigt der Autor, wenn er mitten in den grausigsten Schilderungen seinen wunderbaren Humor aufblitzen lässt und er so manche Situation auflockert.


    Da sich Devil’s Acre fiktiver für mich anfühlt, als die Handlungsorte von Band 2, konnte ich das Buch entspannter lesen, da es mich nicht so betroffen gemacht hat wie das realistische Kriegsgeschehen zuvor.


    In Band 1 haben die Fotos in Verbindung mit der Handlung eine wunderbar skurrile Atmosphäre geschaffen. Das war dieses Mal nicht immer der Fall. Dafür gilt meine Begeisterung vor allem dem Schreibstil des Autors, seinen fantasievollen und überraschenden Ideen und dem schwarzen Humor.


    Dieses Buch ist für mich der perfekte Abschluss einer tollen Reihe.


    9 Punkte


    Ich habe mich oben bei der Abgabe der Bewertung vertippt. Wie kann ich das ändern?

  • x Autor: Ransom Riggs
    x Übersetzerin: Silvia Kinkel
    x Titel: Die Bibliothek der besonderen Kinder
    x Originaltitel: Library of Souls
    x Reihe: Miss Peregrine, Band 3
    x Genre: Fantasy/Jugendbuch
    x Erscheinungsdatum: 02. November 2016
    x bei Knaur
    x 544 Seiten
    x ISBN: 3426520273
    x Erste Sätze: Das Monster stand nicht mal eine Zungenlänge entfernt, den Blick auf unsere Kehlen gerichtet, das verschrumpelte Gehirn voller Mordgelüste. Sein Hunger nach uns erfüllte die Luft.


    Klappentext:


    Das mitreißende Finale der „Besondere Kinder“-Trilogie


    Nur knapp sind Jacob und Emma in einer Londoner U-Bahn-Station dem Tod entkommen. Noch überwältigt von Jacobs neuer Gabe, begeben sie sich auf eine gefährliche Suche, um ihre Freunde und Miss Peregrine aus den Fängen der Wights zu gefreien. Ihre abenteuerliche Reise führt sie in eine weitere Zeitschleife, genannt Devil’s Acre. In diesem viktorianischen Slum haust der Abschaum der „Besonderen“, der Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Dort kommen Jacob und Emma dem Geheimnis um die sagenumwobene „Seelenbibliothek“ Abaton auf die Spur, das über das Schicksal aller besonderen Kinder entscheiden wird.


    Rezension:


    Zwei Jahre nach dem letzten Band und ganze fünf Jahre nach dem Start der Trilogie um Miss Peregrines besondere Kinder offenbart Ransom Riggs seinen Lesern in „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ endlich das spannende Ende der Geschichte.


    Wie bereits sein Vorgänger beginnt auch Band 3 mit einer kurzen Einstimmung in Fotoalbumoptik. Unter alten Schwarz-weiß-Biildern werden dem Leser die gängigsten Begriffe dieser Welt, wie z. B. Zeitschleife, Hollowgast oder Wight, wieder ins Gedächtnis gerufen.


    Die Story setzt schließlich genau an der Stelle ein, an der „Die Stadt der besonderen Kinder“ endete. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es lohnt sich, dieses Buch noch mal rauszukramen und die letzten drei Seiten noch einmal zu überfliegen, bevor man mit Band 3 beginnt. Ich konnte mich nach zwei Jahren nicht mehr an den Ausgang erinnern und war über den prompten Einsatz zunächst etwas irritiert. Doch nach den ersten zehn Seiten hatte ich mich in der Geschichte eingefunden, woran Riggs flüssiger Schreibstil nicht ganz unschuldig war.


    [Achtung, Spoiler Band 2!]
    Um ihre Freunde aus der Gefangenschaft der Wights zu retten, machen sich Jacob, Emma und der sprechende Hund Addison mit Fährmann Sharon auf in die gefährlichste aller Zeitschleifen: den viktorianischen Slum Devil’s Acre. Ihre Reise führt sie über Umwege zu Mr. Bentham, einem Egozentriker, der in einer ganz besonderen Villa lebt und den Kindern helfen will, wenn auch nicht ohne Hintergedanken. Um Bronwyn, Enoch und die anderen letztendlich befreien zu können, muss Jacob herausfinden, ob er wirklich mit den gefährlichen Hollowgasts kommunizieren kann und was es mit der sagenumwobenen Seelenbibliothek auf sich hat. Außerdem stellt sich bis zuletzt die Frage, ob seine und Emmas Liebe eine Chance hat. Es bleibt auf jeden Fall durchgehend spannend.


    Da das Buch direkt an „Die Stadt der besonderen Kinder“ anschließt, ist „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ nur für Leser geeignet, die die beiden Vorgänger bereits gelesen haben, was ein Quereinsteigen unmöglich macht. Aber diejenigen, die sozusagen up to date sind, kommen auf ihre Kosten, denn an dem, was die Reihe so besonders macht – die alten Fotografien – wird auch diesmal nicht gespart.


    Einziger Wehmutstropfen für Sammler und Liebhaber von schicken Bücherregalen: Während Band 1 und 2 zunächst als Hardcover erschienen, gibt es das Finale der Trilogie nur als Taschenbuch. Mensch, Knaur … ist euch denn gar nichts heilig? Das sieht doch nicht schön aus. Mimimi >:( …


    Fazit:


    In einem spannenden Finale findet die Trilogie ein Ende, das Jacob und den besonderen Kindern würdig ist.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

  • Für mich ist die Besondere-Kinder-Trilogie eine der besten Reihen.
    Ihr habt sie schon soo gut vorgestellt. Ich kann mich nur anschließen.
    Auch bei mir war es ein größerer Zeitraum zwischen Band 2 und 3 und trotzdem hatte ich kaum Schwierigkeiten, der Geschichte weiter zu folgen.


    Leider kann die Verfilmung nicht mithalten, aber das ist ja oft so.


    Gruß, Irri

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)