Hört Franka eigentlich noch Black Metal? - Mikis Wesensbitter

  • x Autor: Mikis Wesensbitter
    x Originaltitel: Hört Franka eigentlich noch Black Metal?
    x Genre: Gegenwartsliteratur/Humor
    x Erscheinungsdatum: 29. Juli 2016
    x bei Edition Subkultur
    x 240 Seiten
    x ISBN: 394341227X
    x Erste Sätze: Routiniert wie immer ließ ich den ganzen Werbemüll mit einer geschickten Drehbewegung des Handgelenks direkt vom Briefkasten in den Abfalleimer flattern und überlegte, ob ich mir dieses Ritual nicht auch langsam sparen könnte, indem ich den Briefkasten einfach abbaute. War eh nie was Wichtiges für mich drin, nicht mal mehr Rechnungen, seitdem ich alles abbuchen ließ. Und dann entdeckte ich zwischen den bunten Prospekten einen Brief.


    Klappentext:


    Als Kirk plötzlich und unerwartet einen Brief von seiner Exfreundin Franka in seinem Briefkasten findet, ist er verwirrt, geschockt und sauer zugleich. Schließlich ist Franka vor Jahren einfach so abgehauen, ohne Tschüss zu sagen. Und jetzt lädt sie ihn zu sich nach Schweden ein?! Trotz seiner Zweifel und Ängste macht Kirk sich zusammen mit dem Rest der alten Clique auf den Weg nach Norden. Im Gepäck jede Menge Bier, vergessene Erinnerungen, mysteriöse Psychopharmaka und haufenweise Fragen: Warum ist Franka einfach so verschwunden? Haben wir noch genug Alkohol? Was ist der beste Burzum-Song? Können Menschen sich ändern? Und natürlich ganz wichtig: Hört Franka eigentlich noch Black Metal?


    Zwölf Jahre schrieb Mikis Wesensbitter an der Saga um Franka und ihre Freunde. Was als Fortsetzungsstory im Legacy-Magazin begann, ist nun vollendet: Ein Mix aus Roadmovie, Lovestory, Beziehungsratgeber und satanischer Komödie.


    Rezension:


    Ich lese ja sehr gerne Geschichten, die in irgendeiner Form mit der Metal- oder Gothicszene zu tun haben, und so war ich auf Mikis Wesensbitters „Hört Franka eigentlich noch Black Metal?“ sehr gespannt. Im Buch sind alle drei Geschichten der Fortsetzungsstory enthalten, die vor einigen Jahren im Metal-Magazin Legacy erschien, und ich hatte an die Story hohe Erwartungen, da der Klappentext wirklich grandios klingt.


    Man kann eigentlich direkt vorweg sagen, dass sich der Klappentext nur auf den ersten Teil der Geschichte bezieht. Diese ist zwar wie alle Teile recht schräg, aber irgendwie noch amüsant. Kirk wird ebenso wie Bea und Rouven von Franka nach Schweden eingeladen, nachdem sie Jahre zuvor plötzlich einfach aus ihrer und Kirks gemeinsamer Wohnung verschwand und ihn mit gebrochenem Herzen zurückließ. Doch nicht nur ihre Beziehung zerbrach, sondern daraufhin die ganze Clique.


    So sehen sich die Freunde auf der Fähre nach Schweden zum ersten Mal nach Jahren wieder und tauschen sich darüber aus, was es Neues gibt. In Schweden stellt sich dann heraus, warum Franka Deutschland damals verließ und warum sie die Clique nun wieder zusammentrommelt – ein durchaus interessanter und überraschender Grund. Danach reisen Kirk, Bea und Rouven zurück und von mir aus hätte das Buch an dieser Stelle enden können. Doch stattdessen folgen zwei weitere Teile, die zwar auf dem ersten aufbauen, aber eigentlich nur folgendermaßen zusammenzufassen sind: Sex, Drugs and … what the F***!?


    Der Schreibstil des Autors ist okay. Man kommt leicht durch den Text, sprachlich hätte aber durchaus noch mehr rausgeholt werden können. Im Großen und Ganzen passen Schreibstil und Story aber gut zusammen.


    Wenn man selbst gern mal die ein oder andere Pille einwirft und es mit dem Konsum von Drogen nicht ganz so eng sieht, findet man das Buch vermutlich richtig witzig. In mir hat das Ganze allerdings keine Saite zum Klingen gebracht, sondern eher dafür gesorgt, dass mir ausnahmslos jeder der Charaktere unsympathisch war.


    Und hört Franka nun eigentlich noch Black Metal? – Spielt im Buch keine ernsthafte Rolle. Lass uns lieber noch ein paar Medikamente einwerfen … einfach so zum Spaß.


    Fazit:


    Über meinem Kopf bleibt ein großes Fragezeichen zurück. Vielleicht versteht man das Buch besser, wenn man es während eines Drogentrips liest.


    Bewertung:


    4 von 10 Sternen