Salz für die See - Ruta Sepetys (ab ca. 14 Jahren)

  • Salz für die See - Ruta Sepetys




    Inhalt
    Die letzten Kriegstage des Jahres 1945: Tausende Menschen flüchten aus Angst vor der Roten Armee nach Westen. Darunter Florian, ein deutscher Deserteur, Emilia, eine junge Polin, und Joana, eine litauische Krankenschwester. Eine Notgemeinschaft, in der jeder ein Geheimnis hat, das er nicht preisgeben will. Denn der Krieg hat sie Misstrauen gelehrt. Im eiskalten Winter wählt der kleine Flüchtlingstrek den lebensgefährlichen Weg über das zugefrorene Haff. In Gotenhafen, so heißt es, warte die Wilhelm Gustloff, um sie nach Westen zu bringen. Doch auch dort sind sie noch lange nicht in Sicherheit.



    Autorin
    Ruta Sepetys, geboren und aufgewachsen in den USA, hat selbst Vorfahren aus Litauen, einem Land, das wie Estland und Lettland 1940 für fünfzig Jahre von den Landkarten verschwand. Mit ihrem Buch will die Autorin all jenen Hunderttausenden Balten eine Stimme geben, die während der Schreckensherrschaft Stalins ums Leben kamen. Ruta Sepetys lebt mit ihrer Familie in Tennessee, USA. "Und in mir der unbesiegbare Sommer" ist ihr erstes Buch.



    Meine Meinung
    Ein beeindruckendes Jugendbuch, das die Flucht aus den damaligen deutschen Ostgebieten am Ende des Krieges 1945 und die Katastrophe der "Wilhelm Gustloff" zum Inhalt hat.


    Dargestellt wird die Flucht durch einige junge Menschen, die jeweils in der Ich- Erzählweise zu Wort kommen.
    In kurzen bis sehr kurzen Kapiteln, die das Buch über abwechselnd folgen.


    An die sehr kurzen Kapitel und die jeweiligen Schwenks mußte ich mich erst gewöhnen, nach einger Zeit aber stört es nicht mehr.
    Einige Bericht, bzw. Sichtweisen, gehen nahtlos ineinander über.


    Wenn z.B Joana - die litauische Krankenschwester - erzählt, Florian - der sogenannte Deserteur im Anschluß schreibt, dann fügt sich oftmals beides zusammen oder ergänzt einander, aus den jeweiligen Sichtweisen.
    Zu den beiden genannten kommen noch Alfred, ein junger Matrose auf der Wilhelm Gustloff und Emilia, ein junge Polin, die auf der Flucht vor den nachrückenden Russen ist.


    Eine Gruppe von Flüchltigen vor der russischen Armee trifft auf Emilia und Florian, die sich selber zufällig kurz vorher über den Weg liefen.
    Letztlich versuchen dann alle zusammen einen Hafen zu erreichen, da das Land mittlerweile eingekesselt ist und die einzige Fluchtmöglichkeit im überqueren der Ostsee besteht.


    So ereicht die Gruppe auch Gotenhafen und hofft darauf mit der Wilhelm Gustloff - einem ehemaligen KdF-Kreuzfahrtschiff - den sichereren Westen zu erreichen.....


    So weit zum Inhalt


    Im Laufe der jeweiligen Erzählungen kommen die Lebensumstände der vier Beschreibenden zu Tage, ihre Gedanken und Hoffnungen.
    Die Flucht, die Überquerung des zugefrorenen Haffs und das Warten im Hafen von Gotenhafen, sowie auf der Wilhelm Gustloff werden gut beschrieben.
    Der Schreibstil ist eigentlich sehr gut, wirkt manchmal durch die kurzen Kapitel etwas abgehakt.
    Trotzdem entwickelt das Buch einen Sog, der einen nicht aufhören läßt, vor allem wenn man die Geschichte der Gustloff kennt.
    Nicht umsonst habe ich es in einem Rutsch - dank Urlaub - durchgelesen.



    In ihrem Nachwort erläutert die Autorin, daß sie das Schicksal der Gustloff näherbringen wollte, da sie meinte, es sei relativ unbekannt.


    Das hat mich etwas gewundert, da mir diese Schiffskatatstrophe eigentlich sehr bekannt war.
    Nicht in dem Maße, wie die der Titanic, aber eben doch präsent. Und ich war der Meinung, das gehört ebenso zum Wissen über die damalige Zeit des 2. Weltkrieges.



    Fazit
    Ein beeindruckendes Buch über die Flucht aus dem Osten am Ende des 2. Weltkrieges und die Hoffnung auf die Rettung mit der Wilhelm Gustloff, dargestellt von vier "Erzählenden".
    Spannend und sehr realistisch beschrieben.


    Empfehlenswert für Jugendliche, die noch nicht so viel von dem Schicksal der Gustloff gelesen haben und auch für Erwachsene, die sich für diese Zeit interessieren.

  • Inhalt:

    Die letzten Kriegstage des Jahres 1945: Tausende Menschen flüchten aus Angst vor der Roten Armee nach Westen. Darunter Florian, ein deutscher Deserteur, Emilia, eine junge Polin, und Joana, eine litauische Krankenschwester. Eine Notgemeinschaft, in der jeder ein Geheimnis hat, das er nicht preisgeben will. Denn der Krieg hat sie Misstrauen gelehrt.

    Im eiskalten Winter wählt der kleine Flüchtlingstrek den lebensgefährlichen Weg über das zugefrorene Haff. In Gotenhafen, so heißt es, warte die Wilhelm Gustloff, um sie nach Westen zu bringen. Doch auch dort sind sie noch lange nicht in Sicherheit.


    Rezension:

    Januar 1945, die letzten Kriegstage brechen an, als sich die Wege von vier Jugendlichen mit völlig unterschiedlichen Wurzeln und Hintergründen kreuzen.

    Gemeinsam machen sie sich auf nach Westen auf der Flucht vor der Roten Armee.


    "Salz für die See" ist ein Einzelband von Ruta Sepetys, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven von Joana Vilkas, Florian Beck, Emilia Stożek und Alfred Frick erzählt wird.


    Florian ist Preuße, der auf einer geheimen Mission unterwegs ist. Er ist schweigsam und gebildet, zeigt aber auch eine Lässigkeit, die man in den letzten Kriegstagen selten sieht. Er will nach Westen, um dort nach seiner Schwester Anni zu suchen.

    Joana ist einundzwanzig und hat ihr Heimatland Litauen vor vier Jahren verlassen. Sie hat Glück, dass sie deutsche Vorfahren hat, denn so darf sie legal nach Deutschland reisen. Sie ist eine hingebungsvolle Krankenschwester, der das Wohl ihrer Mitmenschen sehr am Herzen liegt.

    Die fünfzehn Jahre alte Polin Emilia wird von Florian aus einer schlimmen Situation gerettet und ist ihm danach völlig ergeben, eine Verbindung, die ich sehr spannend fand! Wie sie alle, musste auch Emilia in Kriegszeiten Schreckliches erleiden und doch hat die ihren Mut nicht verloren. Sie ist eine richtige Kämpferin!

    Alfred ist siebzehn Jahre alt und Matrose in Gotenhafen. In Gedanken schreibt er heldenhafte Briefe an seine Jugendliebe Hannelore, doch die Realität ist eine ganz andere.

    Während ich Florian, Joana und Emilia sehr mochte, kam ich mit Alfreds Art überhaupt nicht klar. Er ist sehr egoistisch und fanatisch, dem Reich und Hitler absolut zugetan. Er ist kein Sympathieträger, aber auch seine Sicht hat einen interessanten Einblick in die Geschehnisse gegeben!


    Die vier Protagonisten haben mir insgesamt richtig gut gefallen! Sie stehen auf unterschiedlichen Seiten und haben völlig verschiedene Wurzeln und doch kreuzen sich ihre Wege und sie helfen sich gegenseitig. Besonders ihre Geschichten fand ich sehr spannend, denn der Krieg hat sie nicht verschont und ihre Familien auseinandergerissen.

    Es gibt auch eine zarte Liebesgeschichte, die sich nicht in den Fokus gedrängt hat und die mit sehr gut gefallen hat! Ein kleines Licht in diesen dunklen Tagen!


    Dank der kurzen Kapitel, die oft nur ein bis zwei Seiten lang waren, ließ sich das Buch sehr gut lesen! Allerdings fand ich es anfangs doch etwas schwierig eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen, da die Perspektive zu schnell und zu oft gewechselt hat.



    So gut sich das Buch auch lesen ließ, die Handlug war keine leichte Kost.

    Die letzten Kriegstage im Jahr 1945 zeigen Menschen, die alles verloren und nur noch wenig Hoffnung haben. Eine Hoffnung ist, dass sie mit einem Schiff über die Ostsee nach Deutschland fliehen können, doch für viele Menschen endet diese Hoffnung im eiskalten Meer. Ruta Septeys beschönigt nichts, sondern zeigt sehr realistisch, wie schlimm die Situation der Menschen damals war.

    Ich war vom Zweiten Weltkrieg schon immer fasziniert und habe viele Fakten förmlich inhaliert. Vom Untergang der Wilhelm Gustloff hatte ich trotzdem noch nie etwas gehört. Dabei ist es eine der größten Katastrophen der Seefahrt, von der bis heute nur wenige wissen! Allein das zeigt schon, wie wichtig "Salz für die See" ist. Man muss sich erinnern, um zu verhindern, dass solche Gräueltaten noch einmal passieren!

    Ruta Sepetys mischt gut recherchierte Fakten mit vielfältigen Charakteren und lässt auch noch andere sehr spannende historische Tatsachen einfließen, eine sehr gelungene Mischung!



    Fazit:

    "Salz für die See" von Ruta Sepetys ist ein sehr wichtiges Buch, das über den Untergang der Wilhelm Gustloff erzählt.

    Mir haben die vielfältigen Charaktere mit ihren völlig unterschiedlichen Wurzeln richtig gut gefallen, auch wenn ich Schwierigkeiten hatte, eine richtige Bindung zu ihnen aufzubauen, was auch an den sehr kurzen Kapiteln lag.

    Ruta Sepetys hat für ihren Roman sehr gut recherchiert und erzählt eine spannende Geschichte, die mich wirklich mitreißen konnte!

    Ich vergebe sehr gute vier Kleeblätter!