'Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert' - Seiten 007 - 086

  • Ich kann gar nicht aufhören zu lesen. Der Roman nimmt mich von Anfang an mit und lässt mich nicht mehr los.


    Marcus Goldman, junger und gerade fast scheiternder Schriftsteller, erzählt uns also die Geschichte seines väterlichen Freundes, Professors und Schriftstellervaters Harry Quebert, der des Mordes an der 15jährigen Nola beschuldigt wird, mit der er, wie wir erfahren, eine ungewöhnliche und heimliche Liebesbeziehung hatte. Uff!
    Ich finde die Art, wie die Geschichte erzählt wird, schon spannend gemacht. Marcus scheint über das Ganze einen Roman zu schreiben, und so erfahren wir alles, denke ich.
    Das Buch ist dicht und unaufdringlich atmosphärisch geschrieben, so dass es einen Sog auf mich ausübt, dem ich mich nicht entziehen kann und will.


    Ich mag Marcus. Er ist unperfekt, ein bisschen blauäugig dem Leben und dessen Fallstricken gegenüber. Und er ist loyal, vielleicht manchmal naiv, aber loyal, und das schätze ich an einem Menschen.


    Hier im ersten Abschnitt geht es zum großen Teil um die Jugend von Marcus, dem "Fabelhaften", der sich, eigentlich immer nur aus Angst besiegt oder übertroffen zu werden, mit Schwächeren misst, Sportarten treibt, bei denen er keine Konkurrenz hat und sogar College besucht, das unter dem Niveau ist, das er hätte anstreben können, nur um der Beste sein zu können. Und wir dürfen beobachten, wie Harry Quebert ihn davon kuriert und sie beide, so ungleich sie sind, Freunde werden fürs Leben.


    Ich muss gleich weiter lesen!!!

  • Ich bin noch am Anfang dieses Abschnitts, aber ich möchte einfach schon mal loswerden, wie sehr ich mich darüber freue, hier in diesem Buch Marcus Goldman wieder zu begegnen.
    Ich kenne ja bereits Dickers zweites Buch "Die Geschichte der Baltimores", das ja ebenfalls von "Marky" erzählt wird. Das Buch hat mir ja vor allem wegen seiner wunderbaren Figuren gefallen. Das nimmt mich sofort positiv für Harry Queberts Geschichte ein.

  • Das erste Mal habe ich das Buch ja alleine und in Turbo-Tempo gelesen. Jetzt will ich es richtig genießen. Ist aber scher. Denn ich finde auch, dass es einen gewaltigen Sog hat. Dicker`s Schreibstil ist wunderbar. Er erzähll scheinbar so leicht und fast im Plauderton, aber immer wieder knüpft er kleine Spannungselemente oder kluge Sätze rein /Z.B. der Abschnitt über die Millionen Menshcen die in dem Jahr geboren wurden, in dem er keinen Roman geschreiben hatte, usw.) und man findet wahnsinnig schnell Zugang zu den Figuren.


    Wenn ein Schriftsteller einen oder wie hier sogar gleich zwei Schriftsteller als Hauptakteure hat, grüble ich immer, wieviel davon autobiographisch sein könnte. Das ist ja Dicker's zweiter Roman - der erste wurde leider nicht auf Deutsch übersetzt. Mir scheint aber, dass er nach "Harry Quebert", der ein großer Erfolg wurde, keine Schreibhemmung hatte, denn der zweite kam pünktlich nach zwei Jahren raus. Und die "Baltimores" sind mindestens genauso toll.


    Ob das Verlagsgeschäft tatsächlich so schnell einen Bestseller-Autor vergisst? Wenn ich denke, wie lange G.R. Martin für seine Bücher braucht und alle reden ständig drüber. :grin

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Mir hat der erste Abschnitt auch gleich sehrbgut gefallen, die ungewöhnliche Art die Geschichte zu erzählen ist sehr interessant und auch Marcus war mir direkt symphathisch, vor allem weil er so loyal zu Quebert steht, der kommt mir allerdings ziemlich zwielichtig vor. Eine Liebesbeziehung zu einer 15-jährigen, das ist schon heftig. :wow


    Zitat

    Original von Hollyholunder
    Ob das Verlagsgeschäft tatsächlich so schnell einen Bestseller-Autor vergisst? Wenn ich denke, wie lange G.R. Martin für seine Bücher braucht und alle reden ständig drüber.


    Ich glaube schon, dass Bestseller-Autoren, die nicht schnell nachlegen können, ganz schnell wieder in der Versenkung verschwinden.
    G.R.R. Martin als Beispiel hinkt ziemlich, der richtig große Erfolg der Bücher kam ja erst mit dem Beginn der Fernsehserie. Das dürfte den Wenigsten passieren, dass eine Reihe verfilmt wird, bevor sie überhaupt fertig geschriben ist.

  • In Fantasy-Lese-Kreisen war G.R. Martin schon vor der Verfilmung einer der Großen. Auf den Foren wurde ewig und drei Tage gejammert, dass er sooo langsam schreibt und ob er je zu einem Ende kommt. Er hinkt ja sogar jetzt hinter der Verfilmung her, wie es scheint. :grin


    Markies Mutter finde ich auch ätzend. :schlaeger

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Ich bin auch richtig gut mit dem Buch gestartet. Der Schreibstil ist wirklich super, die Geschichte entwickelt gleich von Beginn an einen richtigen Sog und die Seiten fliegen nur so dahin.
    Ich hoffe mal, ich kann mich immer rechtzeitig mit dem Lesen bremsen um hier etwas für die Leserunde zu schreiben. Ich glaube das ist so ein Buch, dass man direkt in einem Rutsch lesen möchte. :-)


    Ob Harry wohl wirklich unschuldig ist? Markus scheint ja fest an seiner Unschuld zu glauben. Bis jetzt gehen ich auch mal davon aus, dass er nicht der Mörder ist. Es wäre ja auch etwas seltsam, wenn er den Auftrag gibt in seinem Garten zu graben, wenn er doch weiß, dass dort die tote Nola liegt, oder? :gruebel


    Zitat

    Original von hollyhollunder


    Markies Mutter finde ich auch ätzend. :schlaeger


    Also die Mutter finde ich eigentlich richtig witzig, ich musste ein paar mal breit grinsen bei ihren Bemerkungen. Wenn sie allerdings jetzt meine echte Mutter wäre fände ich sie wohl auch richtig nervig. :grin


    Was ich noch nicht verstanden habe, ist diese Rückwärtszählung von den Kapiteln. Das sollte ja wahrscheinlich irgendeine Bedeutung oder einen Sinn haben. Aber da bin ich noch nicht dahinter gestiegen.

  • Ich hoffe, dass ich endlich meine Leseflaute mit diesem Buch überwinde.


    Der erste Abschnitt gefällt mir gut. Das Buch liest sich weg wie nichts und ich fühle mich gut unterhalten.


    Die Liebesbeziehung zwischen Harry und Nola ist geheimnisvoll und spannend. Ein ewiges Thema der Literatur und ich bin sehr gespannt, wie sich hier die Geschichte entwickelt.


    Marc überwindet wohl seine Schreibblockade, um über seinen Freund zu schreiben. Das buch halten wir in den Händen.


    Ich bin sehr gespannt, wie sich diese Freundschaft weiterentwickelt.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Saiya
    Ich bin noch am Anfang dieses Abschnitts, aber ich möchte einfach schon mal loswerden, wie sehr ich mich darüber freue, hier in diesem Buch Marcus Goldman wieder zu begegnen.
    Ich kenne ja bereits Dickers zweites Buch "Die Geschichte der Baltimores", das ja ebenfalls von "Marky" erzählt wird. Das Buch hat mir ja vor allem wegen seiner wunderbaren Figuren gefallen. Das nimmt mich sofort positiv für Harry Queberts Geschichte ein.


    Ich habe mal wieder keine Ahnung. Ist Dickers zweites Buch eine Fortsetzung des ersten?
    Ich mag Marcus sehr, wie ich schon geschrieben habe. Dann muss ich wohl das nächste Buch auch lesen. :grin

  • Die "Baltimores" sind insofern eine Fortsetzung als Mark der Hauptdarsteller ist. Aber ansonsten wird der erste Teil nicht erwähnt, soweit ich mich erinnern kann. Also zumindest Harry Quebert wird nicht erwähnt. Ungewöhnlich aber durchaus glaubwürdig.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • [quote]Original von Zwergin
    ... Eine Liebesbeziehung zu einer 15-jährigen, das ist schon heftig. :wow


    Auf die Gefahr hin, dass ich hier gleich den großen Protest abbekomme:
    Ich finde das hier nicht so schlimm, und ich möchte das näher erklären:


    Ich setze es mal in den Spoiler, denn ich bin schon viel weiter im Buch und möchte, obwohl ich nicht denke, dass ich das tue, vorgreifen:


    Schwierige Sache!

  • Zitat

    Original von Rouge


    Ob Harry wohl wirklich unschuldig ist? Markus scheint ja fest an seiner Unschuld zu glauben. Bis jetzt gehen ich auch mal davon aus, dass er nicht der Mörder ist. Es wäre ja auch etwas seltsam, wenn er den Auftrag gibt in seinem Garten zu graben, wenn er doch weiß, dass dort die tote Nola liegt, oder? :gruebel


    Ich glaube auch immer noch, ganz fest, dass Harry unschuldig ist. Nicht nur, weil es schon, wie du bereits schreibst, selten dämlich wäre, die Gärtner da graben zu lassen, wo man selbst eine Leiche versteckt hat, sondern auch, weil ich daran glauben muss, um das Buch weiter zu lesen. Ich will daran glauben, dass Queberts Schmerz echt ist, seine Trauer, sonst könnte ich auch alles andere nicht mehr glauben, was ich ihm zuschreibe, seine Verdienste um Markus zum Beispiel.

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Die "Baltimores" sind insofern eine Fortsetzung als Mark der Hauptdarsteller ist. Aber ansonsten wird der erste Teil nicht erwähnt, soweit ich mich erinnern kann. Also zumindest Harry Quebert wird nicht erwähnt. Ungewöhnlich aber durchaus glaubwürdig.


    Es gibt in den Baltimores keinen Bezug zu diesem Buch. Ich wäre sonst sicher nicht so überrascht gewesen, dass Marcus hier auch die Geschichte erzählt.
    In "Die Geschichte der Baltimores" erzählt Marcus die Geschichte seiner Familie bzw. den der Goldmans aus Baltimore, denen er sehr nahe gestanden hat.

  • Zitat

    Original von Clare


    Ich glaube auch immer noch, ganz fest, dass Harry unschuldig ist. Nicht nur, weil es schon, wie du bereits schreibst, selten dämlich wäre, die Gärtner da graben zu lassen, wo man selbst eine Leiche versteckt hat, sondern auch, weil ich daran glauben muss, um das Buch weiter zu lesen. Ich will daran glauben, dass Queberts Schmerz echt ist, seine Trauer, sonst könnte ich auch alles andere nicht mehr glauben, was ich ihm zuschreibe, seine Verdienste um Markus zum Beispiel.


    Und genau aus diesen Gründen, sagt mir mein Gefühl, dass Harry unschuldig ist. Ich glaube jedenfalls auch fest daran. :-)

  • Zitat

    Original von Clare


    Schwierige Sache!


    Schwierig finde ich es, weil eine 15jährige ohne jede Lebenserfahrung die Tiefe ihrer Gefühle ja gar nicht einschätzen kann. In dem Alter hält man doch alles für die große Liebe. Und bei Harry bin ich auch nicht ganz sicher, ob es nicht auch die Vorstellung einer großen Liebe ist, die ihm gefällt. Also das Sie IHN für die große Liebe hält - Nola, das wunderschöne begehrenswerte Mädchen - findet er sicherlich anziehend. Und die Vorstellung an sich, der große alles überwindenden Liebe, zieht ihn, glaub ich auch an. Wie uns alle.


    Natürlich gibt es solche tiefen Gefühle auch mit so einem großen Altersunterschied. Siehe der neue französische Präsident. Aber ehrlicherweise ist es auch sehr oft nur ein Strohfeuer, welches schnell niederbrennt. Wie es sich bei den beiden entwickelt hätte, weiß man ja nicht, weil Nola tot ist.


    Ich muss wirklich vorsichtig sein, was ich schreibe. Damit ich nicht verrate, wie die Geschichte ausgeht. :grin Deshalb kann ich nicht auf alles was schreiben.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich finde das auch sehr schwierig, vor allem aus Sicht einer Mutter. Aber auch hier gibt es Unterschiede und Faktoren, die man beachten sollte, bevor man urteilt. Dafür weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt noch viel zu wenig über die Beziehung der beiden und auch die beiden selbst.

  • Da ich mir das Buch auch gerade aus der Bücherei besorgt habe, schließe ich mich einfach mal an. Mir gefällt der Schreibstil sehr gut und das Buch hat mich direkt in seinen Bann gezogen.

    Zitat

    Original von Clare
    Ich glaube auch immer noch, ganz fest, dass Harry unschuldig ist. Nicht nur, weil es schon, wie du bereits schreibst, selten dämlich wäre, die Gärtner da graben zu lassen, wo man selbst eine Leiche versteckt hat...

    Im Moment glaube ich auch noch, dass Harry unschuldig ist. Eine meiner Theorien ist ja, dass er genau deshalb die Gärtner dort hat graben lassen. Vielleicht wusste er die ganze Zeit, dass Nola dort liegt, ohne selber Schuld an ihrem Tod zu sein. Und um Marcus zu einem neuen Buch zu verhelfen, deckt er das Ganze auf? Mit dem Altersunterschied hätte ich nicht so das große Problem. Als Mutter würde ich aber ein genaues Auge darauf haben, wie sich der Mann meiner Tochter gegenüber verhält und gegebenenfalls eingreifen. Wenn ich aber das Gefühl hätte, dass er sie liebt und gut behandelt, wäre es in Ordnung.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Ich finde das auch sehr schwierig, vor allem aus Sicht einer Mutter. Aber auch hier gibt es Unterschiede und Faktoren, die man beachten sollte, bevor man urteilt. Dafür weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt noch viel zu wenig über die Beziehung der beiden und auch die beiden selbst.


    Das sind genau meine Gedanken!
    Ich denke auch, dass wir noch abwarten müssen, weil wir noch zu wenig Informationen haben.

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Schwierig finde ich es, weil eine 15jährige ohne jede Lebenserfahrung die Tiefe ihrer Gefühle ja gar nicht einschätzen kann. In dem Alter hält man doch alles für die große Liebe. Und bei Harry bin ich auch nicht ganz sicher, ob es nicht auch die Vorstellung einer großen Liebe ist, die ihm gefällt. Also das Sie IHN für die große Liebe hält - Nola, das wunderschöne begehrenswerte Mädchen - findet er sicherlich anziehend. Und die Vorstellung an sich, der große alles überwindenden Liebe, zieht ihn, glaub ich auch an. Wie uns alle. ...


    Das genau ist es: die Waage zwischen tiefen Gefühlen und der Sehnsucht danach und der beträchtliche Altersunterschied, besonders weil die Frau so wahnsinnig jung ist.
    Dass es Harry geschmeichelt hat, kann ich zur Zeit nicht so sehen, denn er wehrt sich für mich doch recht vehement dagegen, seinen Gefühlen nachzugeben.

  • Habe gestern den ersten Abschnitt fertig gelesen. Ein schöner Schreibstil und die beiden Protagonisten gefallen mir schon mal sehr gut.
    Was mich nur etwas stutzig gemacht hat: Marcus durfte direkt mit zu Harry ins Gefängnis.....finde ich etwas seltsam, wenn man bedenkt, wie lange es hier dauern kann, bis ein Nicht-Familienmitglied eine Besuchserlaubnis bekommt. Ebenso für mich etwas unglaubwürdig, das er einfach so auf das Grundstück eines Tatorts darf und in dem Haus wohnen darf. Ist ja schließlich keine Bagatelle, sondern eine Mordanklage..... :gruebel