Schnee in Venedig - Nicolas Remin

  • 1. Band der Commissario Tron-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Venedig 1862: In der Kabine eines Raddampfers wird ein hoher kaiserlicher Offizier ermordet aufgefunden. Commissario Tron ermittelt mit besonderem Interesse; schließlich steht die faszinierende Principessa di Montalcino auf der Passagierliste. Doch schon bald wird ihm der Fall von der österreichischen Militärpolizei entzogen. Kaiserin Elisabeth von Österreich persönlich hat indes ihre Gründe, Tron bei seinen Nachforschungen tatkräftig zu unterstützen.


    Über den Autor:
    Nicolas Remin wurde 1948 in Berlin geboren. Er studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin und in Santa Barbara/ Kalifornien. Nach seiner Rückkehr aus den USA arbeitete er als Synchronautor und Synchronregisseur. Nicolas Remin lebt heute als freier Schriftsteller in der Lüneburger Heide.


    Über den Sprecher:
    Karl Menrad, geboren 1944, lebt und arbeitet in Wien als Schauspieler, Hörbuch-, Radio- und Synchronsprecher. Weitere Infos liefert Wikipedia.


    Meine Meinung:
    Wir schreiben das Jahr 1862. Kaiserin Elisabeth von Österreich ("Sissi") befindet sich gerade in Venedig, als Commissario Alvise Tron zu einem Tatort gerufen wird. Noch bevor er die Ermordung des kaiserlichen Hofrats auf der "Erzherzog Sigmund" genauer untersuchen kann, wird ihm der Fall entzogen. Plötzlich soll die österreichische Militärpolizei zuständig sein, doch das weckt das Misstrauen des Ermittlers, der auch ein kleines privates Interesse an der Auflösung des Falls hat. Überhaupt ist Tron, der noch bei seiner Mutter wohnt, ein sehr sympathischer Protagonist, den der Hörer nur zu gerne bei seinen (heimlichen) Ermittlungen begleitet.
    Nicolas Remins erster Band der Commissario Tron-Reihe überzeugt auf ganzer Linie: Nicht nur Tron, sondern alle Figuren sind liebevoll und authentisch gestaltet (hier ist unbedingt auch die wunderbar gezeichnete Kaiserin Elisabeth zu nennen) und werden sehr gelungen zum Leben erweckt von Karl Menrad, der mit seinem österreichischen Akzent hier natürlich glänzen kann. Die Atmosphäre der Lagunenstadt, die Ende des 19. Jahrhunderts ihre Glanzzeit längst hinter sich gelassen hat, ist ebenfalls sehr gut eingefangen. Und nicht zuletzt ist der Fall selbst spannend und lädt zum Miträtseln ein, wobei Remin seine Leser/Hörer geschickt auf so manch falsche Fährte lockt, bevor er ihnen ein großes Finale bietet, das noch einmal atemlose Spannung verspricht.


    Da ich an diesem Hörbuch nichts auszusetzen habe und ich sehr gut unterhalten wurde, vergebe ich die volle Punktzahl! :-]