Der Mann in Papis Bett - Michel Tremblay

  • Der Mann in Papis Bett

    von Michel Tremblay


    ASIN/ISBN: 3861878410


    ISBN-10: 3861878410

    ISBN-13: 978-3861878414

    Kurzbeschreibung:
    (Covertext)
    Jean-Marc, Mitte vierzig, Lehrer an einer Schule Montreals, hat das Herumlungern in der schwulen Sub seit langem satt. Einziger Ruhepol seines Lebens sind Mélène und Jeanne, die lesbischen Freundinnen, mit denen er ein Haus bewohnt und die für ihn wie eine Familie sind.
    Fast hat er sich mit dem Single-Dasein abgefunden, als er eines Abends dem jüngeren, gutaussehenden Mathieu begegnet, der von einer großen Schauspielkarriere träumt. Obwohl Jean-Marc „allergisch“ gegen Schauspieler ist, kommen die beiden nach anfänglichen und turbulenten Schwierigkeiten zusammen. Eine normale Liebesgeschichte zwischen zwei Männern beginnt, gäbe es da nicht einen kleinen Unterschied …
    Der kleine Unterschied heißt Sébastien, Mathieus vierjähriger Sohn, der nun plötzlich nicht nur eine Mutter hat, bei der er lebt, sondern auch zwei Vatis. Eigentlich hat er drei Vatis, denn auch Louise, Mathieus Ex-Ehefrau, lebt wieder mit einem Mann zusammen. Daß diese verwickelten Verwandtschaftsverhältnisse zu so manchen humorvollen Situationen führen, liegt in der Natur der Dinge …
    Michel Tremblay, Autor von Chroniques du Plateau Mont-Royal, enthüllt das Privatleben eines schwulen Paares. Aus dem Blickwinkel der Beteiligten erfährt der Leser auf erfrischende und komische Weise von den alltäglichen Mißverständnissen, den Sticheleien einer angeblich verständnisvollen Gesellschaft, aber auch von den Freuden und Schwierigkeiten, die diese doppelte und zu zweit ausgeübte „Vaterschaft“ mit sich bringt.


    Über den Autor:
    (Quelle: Wikipedia)
    Michel Tremblay, CQ (* 25. Juni 1942 in Montreal) ist ein kanadischer Schriftsteller, Theater- und Film-Regisseur.
    Tremblay beschrieb zum ersten Mal den „Joual“, den Dialekt der Arbeiterklasse in Québec, und brachte ihn auf die Bühne. Sein Theaterstück Les Belles-Soeurs von 1968 gilt in Kanada als epochal. Michel Tremblay kennt Armut aus eigener Erfahrung, aus der Zeit bevor die Stille Revolution (frz. la révolution tranquille) 1960 mit dem Wahlsieg der Liberalen zu blühen beginnt. „Les Belles-Soeurs“ stellt die Frauen der Arbeiterklasse im Québec des 20. Jahrhunderts dar, das Buch übt dabei auch Gesellschaftskritik.
    Für das kanadische Fernsehen produzierte er die Fernsehserie Le cœur découvert, die von einem schwulen Pärchen in Montréal handelt. Tremblay lebt homosexuell in Kanada.


    Meine Meinung:
    Ich habe dieses Buch einige Male und immer wieder gern gelesen. Mir gefällt die freundliche Stimmung, die das ganze Buch durchzieht. Das kommt von den überwiegend vernünftigen Ansichten der beschriebenen Personen. Selbst Schwulengegner bemühen sich in ihrer Argumentation fair zu bleiben. Das mag etwas realitätsfern sein, aber vielleicht kommt das von der französisch-toleranten Tradition Kanadas.
    Am meisten Probleme machen sich die beiden Männer selber, weil sie ihr Leben nicht so einfach um einen Lebenspartner erweitern können. Das Kind beansprucht natürlich noch einen besonderen Platz darin. Etwas gewundert habe ich mich über den erfahrenen Lehrer, der so wenig mit einem so kleinen Wesen anzufangen weiß.
    Für meinen Geschmack kommt die Erotik deutlich zu kurz. Da scheint es oft, dass gar keine sexuelle Aktivität sondern nur Gespräch, höchstens mal Kuscheln, im Bett stattfindet.
    (entgegen des Covertextes ist Jean-Marc noch nicht ganz 40 als die beiden sich kennenlernen - aber das ist nicht so wichtig - entscheidender ist, dass die Beschreibung "manchen humorvollen Situationen" eher übertrieben ist)

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Virginia Woolf: Orlando

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