Micheline Bood - Die doppelten Jahre. Tagebuch einer Schülerin Paris 1940-1944

  • Titel: Die doppelten Jahre. Tagebuch einer Schülerin Paris 1940-1944

    Autorin: Micheline Bood

    Verlag: Weissbooks

    Erschienen: Oktober 2017

    Seitenzahl: 392

    ISBN-10: 3863371208

    ISBN-13: 978-3863371203

    Preis: 22.00 EUR


    "Jetzt ist es entschieden! (Und es ist kein Aprilscherz.) Ich schreibe ernsthaft Tagebuch, denn ich habe ja niemanden, dem ich mich anvertrauen kann. Und wenn Mama dieses Heft sieht, dann soll sie es eben sehen.“


    Mit diesen Worten beginnt Micheline Bood (1926-1980) ihr Tagebuch. Es ist das Tagebuch eines jungen Mädchens, das in erster Linie die Zeit der deutschen Besatzung in Frankreich beschreibt. Sie erzählt von ihrem Alltag, von ihren Freunden und Mitschülern, von ihrer Familie – in erster Linie aber beschreibt sie ihre Gedanken und Gefühl – in einer Zeit, die alles andere als einfach war.


    Das Besondere an diesem Tagebuch ist, dass es nicht von irgendwelchen abgehobenen und besserwisserischen Historikern geschrieben wurde – sondern das es von einem Mädchen geschrieben wurde, das zu Beginn ihrer Aufzeichnungen gerade einmal vierzehn Jahre alt war. Da mag vielleicht politisch und auch historisch einiges mal ein wenig durcheinander gehen – aber es ist gerade diese Authentizität die dieses Buch zu einem eindrucksvollen Leseerlebnis werden lässt. Micheline Bood schreibt ohne Hintergedanken – sondern sie schreibt so, wie sie gerade im Augenblick des Schreibens fühlt. Und es ist diese tiefgehende Ehrlichkeit, die dieses Buch zu etwas Besonderem werden lässt.


    Sie leistet Widerstand, begibt sich selbst in große Gefahr. Sie hasst die „Boches“, sie will nur, dass Deutschland diesen Krieg verliert.


    Als sie ihr Tagebuch am 21. Oktober 1944 beendet schreibt sie:

    „Nie mehr werde ich die Person sein, die ich vor dem Krieg war.“


    Ein sehr lesenswertes Buch, ein Buch, dass vielleicht mehr vermittelt – als so mancher dicker Historienwälzer. 8 Punkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.