Broschiert: 304 Seiten
Verlag: HarperCollins; Auflage: 1 (1. Dezember 2017)
ISBN-10: 3959671407
ISBN-13: 978-3959671408
Originaltitel: Isola
Meine Meinung
Als erstes hat mich der Klappentext angesprochen und das Cover fand ich auch stimmig.
Die Handlung beginnt zum einen im Jahr 2037 im Protektorat Schweden, Stockholm und wechselt immer mit Isola, der Insel, auf welcher das einsame Haus steht. Die politische Situation hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr verändert und das wird sehr lang und breit ausgeführt. Soweit so gut, aber eigentlich nebensächlich. Dem Leser wird zuerst Anna Francis, die Protagonistin, vorgestellt. Sie war Leiterin eines Flüchtlingslagers in Kysylkum und „Heldin der Union“. Von dort ist sie kürzlich in einem schlechten Gesundheitszustand und traumatisiert zurückgekehrt. Ihre Tochter war währenddessen bei der Oma untergebracht und nun bekommt Anna eine neue Aufgabe angeboten. Sie wird mit einer Gruppe auf eine einsame Insel gebracht, soll dort ihren eigenen Tod inszenieren und anschließend das Verhalten der Gruppe aus einem Versteck heraus beobachten – so ist zumindest der Plan. Nur so reiblungslos wird es nicht ablaufen!
Zuerst das Positive: Die Location konnte man sich aufgrund der Beschreibung gut vorstellen. Sie war bezüglich Ausstattung bzw. Verpflegung sehr luxuriös, jedoch bestand keinerlei Verbindung zur Außenwelt. Außer Anna lernt der Leser eigentlich nur zwei Personen näher kennen. Katja Iwanowitsch, Ärztin, Krisenpsychologin und einzig Eingeweihte sowie Henry Fall, ein eher durchschnittlicher Typ, der einen stabilisierenden Faktor in der Gruppe ausmachen sollte und der Anna von früher kennt. Die anderen Teilnehmer wurden nur kurz vorgestellt. Eine Gemeinsamkeit hatten jedoch alle Personen, sie hatten in ihrem Bereich die Entscheidungsgewalt, die Kontrolle über andere und jeder hatte eine Aufgabe zu erledigen. Der Sinn dieser Rekrutierung für das sehr geheimnisvolle RAN-Projekt wurde nicht näher erläutert und blieb für mich unklar. Die Atmosphäre und die einzelnen Figuren waren für mich steril und ohne jegliche Emotion beschrieben. Vielleicht sollte durch diesen distanzierten Schreibstil das Jahr 2037 veranschaulicht werden? Die Spannung blieb für mich jedenfalls auf der Strecke und dieser Thriller konnte mich persönlich nicht überzeugen.