Ninni Schulman - Das Mädchen im Schnee

  • Ninni Schulmann - Das Mädchen im Schnee


    Heyne Verlag 2012


    464 Seiten



    ama:


    In der Silvesternacht verschwindet die sechzehnjährige Hedda Losjö spurlos. Magdalena Hansson, Journalistin aus Stockholm, die sich im beschaulichen Hagfors eigentlich von ihrer kräftezehrenden Scheidung erholen wollte, bekommt den Auftrag, das Verschwinden des Mädchens zu recherchieren. Zunächst deutet alles auf Selbstmord hin, doch dann stößt Magdalena auf eine Spur, die ein fürchterliches Verbrechen vermuten lässt.




    Meine Meinung:


    "Das Mädchen im Schnee" ist mein erster Krimi von Ninni Schulman und auch eigentlich der erste in der Värmland-Krimi-Reihe (siehe Rezi zu Still ruht der Wald - Ninni Schulman ), was durch einen Verlagswechsel nicht unbedingt auf den ersten Blick ersichtlich ist.


    Es ist ein solider Krimi mit sympathischen, interessanten und durchaus ein wenig ambivalenten Figuren in unterschiedlichen Lebenssituationen, die realistisch und z.T. nachdenklich stimmend dargestellt werden. Dass sich dabei die beliebte Kombination Journalistin und Kommissar/-in gegenseitig die Bälle zuspielt (oder abluchst), habe ich nicht als störend empfunden; auch die fast schon obligatorischen persönlichen Verstrickungen der Ermittler fand ich in diesem Krimi spannend. Womit ich allerdings gar nicht zufrieden bin, ist eine m.E. völlig unrealistische Wendung etwa in der Mitte des Buches:

    Ab dieser Stelle hat mir der Krimi nicht mehr so recht Freude bereitet und ich habe ihn eigentlich nur zu Ende gelesen, weil das Schicksal einer der Protas mich interessiert hat. Die seltsame Wendung wurde nicht einmal "genutzt", um das Ende vielleicht noch ein wenig reibungsvoller zu gestalten.


    Die Auflösung war dennoch schlüssig und z.T. auch berührend, aber für mich war da leider vorher schon ein wenig die Luft 'raus gewesen.


    Trotzdem werde ich gern weitere Bücher der Autorin lesen, denn ansonsten war es durchaus ein guter und interessanter Krimi, dessen Protas und Schreibstil mir gefallen haben.

    6/10 Punkten.



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  • In der Silvesternacht verschwindet die 16jährige Hedda Losjö. Petra Wilander und Christer Berglund von der örtlichen Polizei finden ihr Tagebuch. Hedda war anscheinend sehr verliebt in den verheirateten Frederik und hat sich mit ihm heimlich in einem Wohnwagen getroffen. Er ist bei der Polizei schon negativ aufgefallen, aber er hat ein lupenreines Alibi für die fragliche Zeit. Außerdem hatte Hedda einen Blog „Schwarze Spur“ mit einer verwelkten Nelke als Logo. Hatte sie einen Hang zur Todessehnsucht, denn die nahm auch heimlich Tabletten ihrer Mutter? Als dann eine Mädchenleiche gefunden wird, sind die Befürchtungen sehr groß, aber es handelt sich um ein anderes, nicht vermisstes Mädchen.

    Die Journalistin Magdalena Hansson ist gerade mit ihrem Sohn Nils in ihren Heimatort zurückgekehrt, hat sich ein Häuschen am See gekauft, um von ihrer Scheidung Abstand zu bekommen. Sie beginnt ihre Arbeit bei der örtlichen Zeitung und ihre erste Aufgabe besteht darin, über das Verschwinden von Hedda zu recherchieren und zu schreiben.

    In einem anderen Strang erfährt der Leser von Sonya, die misshandelt wird, von Sergej und Besuch von regelmäßigen Kunden erhält.

    Die Polizei ermittelt auf der einen Seite. Christer Berglund macht Entdeckungen, die ihn persönlich erschüttern und er sabotiert die Aufdeckung, um jemanden in seinem nahen Umfeld zu schützen. Auf der anderen Seite verbeißen sich Magdalena und ein Fotograf der Zeitung in die Idee des Bordells, der Prostitution, des Menschenhandels und verfolgen diese Fährte konsequent.

    Am Ende gibt es noch einen echten Showdown, der Fall wird schlüssig und mit einigen Überraschungen aufgelöst, aber mehr möchte ich dazu nicht verraten.

    Die Autorin hat mich mit diesem Krimi wieder mitreißen können - er war spannend und flüssig lesbar geschrieben. Für einen kleinen, verlassenen Ort ist sehr viel passiert und die Polizei hat nicht immer so gehandelt wie es hätte sein sollen bzw. sein müssen, aber als Leserin fühlte ich mich trotz einiger Fragezeichen bei den Ermittlungen bestens unterhalten. Die einzelnen Figuren und die Dorfgemeinschaft fand ich sehr gut und authentisch geschildert, ebenso die Atmosphäre im ländlichen Schweden.

    Ich freue mich auf das nächste Buch der Autorin!