Donna Leon - Beweise, dass es böse ist.

  • Autorin:
    Donna Leon: Donna Leon verließ mit 23 Jahren New Jersey, wo sie 1942 geboren wurde, um in Perugia und Siena weiterzustudieren. Seit 1965 lebt sie ständig im Ausland, arbeitet als Reiseleiterin in Rom, als Werbetexterin in London, an amerikanischen Schulen in der Schweiz, im Iran, in China und Saudi-Arabien. Seit 1981 lebt und arbeitet sie in Venedig.


    Kurzbeschreibung:
    Als die 83jährige Maria Grazia Battestini ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden wird, tragen nicht nur die Gondeln keine Trauer: Familie und Freunde gibt es keine, und die Nachbarn sind regelrecht erleichtert, als der Fernseher nicht mehr durch die Calli dröhnt. Nur Brunetti gibt keine Ruhe, bis er weiß, was sich hinter dem Tod der alten Frau verbirgt.


    Meinung:
    Mittlerweile finde ich die Morde zweitrangig. Interessant finde ich die Gespräche zwischen Brunetti und seiner Frau (vorallem über Bücher--Brunetti und sein Homer), die Methoden, die Signorina Elettra anwendet um an Informationen zu kommen.
    Fazit: Es ist kein besonders gutes Buch aber auch kein besonders schlechtes Buch. Man muss schon ein Donna Leon Fan sein um es gut zu finden.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

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  • Ja das habe ich auch gedacht, es ist wirklich interessanter, wie sich die Kinder weiterentwickeln und Signorina Elletra steht ja wohl über allem. Ich wünsche ihr endlich einen richtig tollen Mann an die Seite. Ich habe das Buch erst letzte Woche gelesen, aber.... wer war noch mal der Mörder? Worum ging es da nochmal? Verdammt das Gedächtnis.


    Lg
    Tinker

  • Hättest du gedacht, dass Vianello sich so entwickeln würde. signora Elettra hat ihn ja unter ihre "Fittiche" genommen.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Hallo zusammen!


    Habe gerade unter demn Thread" Was lest ihr gerade" gepostet, denn ich habe das Buch heute morgen angefangen.
    Ich bin nach ca. 20 Seiten schon sehr begeistert.
    Es ist einfach nur schön geschrieben und eine tolle Atmosphäre.
    Zu dem Fall kann ich ja noch nichts sagen, aber ich freue mich schon wieder auf die "viertuellen" Gerichte die Paola kocht, und habe schon einen Schwipps bei dem Alkohol der da getrunken wird;-)


    Gruß Janina

  • hab sehr viel über donna leon gehört und wollte unbedingt ewas von ihr lesen, weil sie ja so bekannt und gut sein sollte..
    also hab ich mir ein buch von ihr ausgeborgt (ich glaub der dritte fall..) aber.. ich muss sagen, ich mag sie nicht..


    mir gefällt ihre schreibeweise nicht, ihre erzählart nicht, ich mag ihren comissare nicht und noch so einiges.. es ist einfach langweilig.. es kommt keine spannung auf, man bekommt keine beziehung zu dem hauptchar und mit ihren andauernden fachausdrücken kennt man sich nie aus.. ich mein, es kann ja nicht jeder in venedig wohnen!

  • Na ja, auch wieder so ein Fall, wo ich nicht verstanden habe, warum es so einen "Hype" auf das Buch gibt :-(. Mag aber sein, dass es daran liegt, dass dieses Buch zu einer Reihe gehört und ich kein einziges davon kenne.
    "Beweise, dass es böse ist" war mein erstes Buch der Autorin und wird es auch bis auf Weiteres bleiben, es sei denn, mein RUB ist plötzlich verschwunden :grin

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Mit ihrem dreizehnten Krimi von Commissario Brunetti liefert Donna Leon wieder einen mittelmäßig bis guten Krimi ab.
    Man muss ihr sehr zu gute halten, dass sie versucht sich nicht zu wiederholen, was auch durch den diesmal eher etwas ungewohnten Einstieg in den Krimi belegt wird, aber irgendwann wird das schwer.


    Vom Kriminalfall her kann das Buch eher nicht überzeugen. Hier zeigt sich auch wieder eine alte Schwäche Leons: die Lösung des Falls. Wieder geht es gegen Ende hin sehr schnell zu.
    Auch mit den Ermittlungsmethoden macht es sich Leon in letzter Zeit immer leichter. Der Großteil wird durch Computer illegal herbeigezaubert.
    Ihre gesellschaftspolitischen Statements sind auch nicht mehr wirklich neu. Die italienische Korruption wieder einzubauen wirkt langsam etwas ideenlos.


    Auch in der Entwicklung der Figuren ist langsam ein Stillstand eingetreten. Die Brunettis selbst sind eher Kulisse, die Entwicklung beschränkt sich in diesem Band auf Signoria Elletra und Vianello. Sie drängen sich immer mehr ins Bild und schieben Brunetti ein wenig an den Rand.
    Erfreulich waren jedoch auch wieder die Szenen in der Questura: der Grabenkampf mit Tentente Scarpa, die Angewohnheiten von Patta.


    Fazit: Alles in allem war es wieder einmal schön auf den Spuren Brunettis durch Venedig zu schreiten. Wem die vorangegangenen Bücher gefallen haben, der wird auch an diesem Buch nicht vollends verzweifeln, da der Schreibstil Leons konstant gut bleibt und über manche Mängel kann man nach zwölf Fällen hinwegsehen.
    Nach dem Schulnotensystem würde ich dem Buch ein Gut geben.


    Mittlerweile auch als Taschenbuch erhältlich.
    .

  • Kann den obigen Rezis im Großen und Ganzen zustimmen. Ich fand ihn allerdings besser als den zwölften Fall!
    Was mich sehr verwundert hat und mir auch sehr unrealistisch vorkommt, ist die Szene,

    .


    Alles in allem ein Fall in der Brunetti-Reihe, der mir ganz gut gefallen hat: es gibt schlechtere dabei!

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von Tjorvensmum
    Es ist kein besonders gutes Buch aber auch kein besonders schlechtes Buch. Man muss schon ein Donna Leon Fan sein um es gut zu finden.


    Und wenn das meine erste Donna Leon wäre?

  • das erste? ich wünsch einen langen atem... oder wahlweise ein beschauliches lesen :lache


    :chen Ich hab mir schon beim vorigen buch gedacht, man liest die bücher irgendwie als venedig-liebhaber, und nicht als krimi-fan... der hauptakteur ist eigentlich die stadt und ihr flair... brunetti scheint sich auf die beförderung vorzubereiten, denn vorgesetzte lösen ihre fälle auch nicht mehr selber, das machen ihre azubis, und die lösungen sind etwas aprupt orakel-ex-machina...


    *MagMa, die noch immer ein schlechtes gewissen hat, dass sie vor etwa einer dekade am Lido die schuhe, kleider und frauentasche nicht eingesammelt und zur polizei gebracht hat, die dort vom morgendämmer bis mittag ohne rückkehr einer besitzerin rumstanden, ehe sie die flut - vermutlich wie die besitzerin - holte... denn KEINER kann so lang schwimmen... - aber es war grad biennale und ich hatte irgendwie beim ansehen des arrangements im hinterkopf: das ist sicher eine kunst-installation... und es war tatsächlich sehr poetisch zuzusehen, wie zuerst der eine schuh, dann der andere, dann das kleid und zuletzt der schal und die tasche von den wellen ergriffen und unter wasser gezogen wird... Ich hab zwar den strandwächter drauf aufmerksam gemacht, aber der meinte: machen wir das wie die unachtsame besitzerin: hoffen wir das beste, sie wird schon zurückkommen... aber trotzdem war's irgendwie komisch, und die leichte mulmigkeit liess mich bis heut nicht los... der strandwächter wollte keine behördenschwierigkeiten... ich hätt's zeug selbst einsammeln und zur polizei bringen müssen...
    aber wie war das: 'beweise, dass es böse ist' :unverstanden*

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Ich habe mittlerweile schon etliche Brunettis gelesen, nicht der Reihe nach, und dieser hier ist einer der Besten. Mag vielleicht auch daran liegen, dass mein letzter Donna Leon Roman schon über zwei Jahre zurückliegt. Wie auch immer, die Pause scheint gut getan zu haben und ich mache mich wieder mit frischem Elan daran, alle Brunettis zu lesen. Einfach immer wieder schön, in Venedig abzutauchen.

  • Die 83-jährige Maria Grazia Battestini wird ermordet aufgefunden. Da die Haushaltshilfe nicht auffindbar ist und an der Grenze mit einer größeren Menge Geld aufgegriffen wird, ist der Fall für Tenente Scarpa schnell gelöst. Als sich jedoch eine Zeugin meldet, die die Haushaltshilfte entlastet, passt ihm das gar nicht. Und auch, dass Commissario Brunetti sich des Falls annimmt kommt ihm nicht zupass.


    Schnell stellt sich heraus, dass Signora Battestini eine Menge Leute kannte, die sich ihren Tod wünschen würden. Nach und nach kommt Brunetti mit Hilfe von Vianello und Signorina Elettra hinter die Gründe des Todes dieser sehr unbeliebten Frau.


    Die Commissario Brunetti Fälle sind ja meist nicht sehr spektakulär. Dafür aber sehr typisch italienisch. Donna Leon gelingt es mit ihren Büchern ein Venedig vor dem inneren Auge entstehen zu lassen, dass den Alltag der Einwohner widerspiegelt und nicht das, was man als Tourist so mitbekommt. Für mich sind diese Krimis immer ein kleiner Ausflug nach Venedig und in die italienische Lebensart. Wer würde nicht gerne in einem kleinen Café ein Cornetti und einen Espresso zu sich nehmen und den Abend mit einem Glas Wein auf einer Terrasse ausklingen lassen. Schön auch immer die Szenen, die Brunetti zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern beschreiben.


    Von daher kann ich auch diesen 13. Roman der Reihe empfehlen.


    9 von 10 Punkte