Totenfang (David Hunter 5) - Simon Beckett

  • Also ich habe natürlich zunächst im Forum gesucht, aber ich konnte noch keine Rezi zu diesem Buch hier finden...was ich eigentlich nicht glauben kann. Also wenn es doch schon eine gibt, bitte die Beiträge zusammenführen.


    Zum Inhalt:

    Der forensische Anthropologe Dr. David Hunter ist zur Zeit nach seinem letzten Fall nicht gerade die erste Wahl der Polizei in Sachen Beratung. Auch sein Vertrag an der Uni ist nur befristet. Da kommt ihm ein Anruf von Detective Lundy aus Essex gerade recht. In den unwirtlichen Backwaters wurde in der Marsch eine gefunden, deren Identifizierung aufgrund ihres stark verwesten Zustands die Kenntnisse eines forensischen Anthropologen benötigt.
    Es besteht die Möglichkeit, dass es sich hierbei um den seit vier Wochen verschwundenen Leo Villiers handelt, Sohn einer in der Gegend sehr einflussreichen Familie. Hat er die ebenfalls vermisste Emma Darby ermordet und dann sich selbst getötet? David untersucht die Leiche und es kommen ihm Zweifel, auch wenn der wenig erschütterte Vater darauf besteht, dass es sich bei dem Toten um seinen Sohn handelt.
    Da sich die Untersuchungen hinziehen, erhält David eine Unterkunft im Bootshaus von Andrew Trask. Er und seine Familie verhalten sich zunächst sehr ablehnend David gegenüber und als Detective Lundy ihm die ganze Geschichte um das Verschwinden von Leo Villiers erzählt, versteht er auch, warum.
    Dann wird eine weitere Leiche in den Backwaters gefunden...

    "Totenfang" ist der 5. Fall für den forensischen Anthropologen David Hunter, der als Berater schon an den unterschiedlichsten Orten für die Polizei tätig war.
    Ich habe extra gewartet, bis das Taschenbuch auf den Markt kam und ich muss sagen, das Warten hat sich gelohnt. Aus der Reihe gefällt es mir zusammen mit "Die Chemie des Todes" am besten.

    Was ich an der Figur des David Hunter mag, ist, dass er kein Superheld ist, sondern trotz seiner fachlichen Kenntnisse auch nur ein Mensch, der in gefährlichen Situationen auch Angst hat und nicht selten mit Verletzungen daraus hervorgeht.

    Was ich an den Büchern auch gut finde: Es wird zwar einiges erklärt, was die berufliche Tätigkeit Hunters angeht, aber der Autor wirft nicht Fachbegriffen und Abkürzungen um sich, so dass man irgendwann den Überblick verliert. Alles ist interessant geschrieben und man lernt auch noch etwas. Also wenn man Näheres über den Zustand von Wasserleichen wissen möchte. ;-)

    Auch wenn es keine große Action gibt, gelingt es Simon Beckett von Anfang an, die Spannung aufzubauen und auch bis zum Ende zu halten. Es gibt immer wieder Wendungen und Überraschungen in der Handlung und der Schreibstil ist anschaulich und lebendig. Ich hatte das Gefühl, mich selbst in den unwirtlichen Salzmarschen zu befinden und war direkt in der Handlung.

    Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen und ich würde mich freuen, wenn es dieses Mal nicht so lange dauern würde, bis ich etwas Neues von David Hunter lesen kann.


    Da es hier ein paar Erklärungen zu Hunters Vorgeschichte gibt, ist es kein Muss, die ersten vier Bände gelesen zu haben, um "Totenfang" zu verstehen. Aber empfehlen würde ich es trotzdem....weil ihr sonst einfach etwas verpasst. :grin


    Totenfang - Simon Beckett

  • Jenks ich war durch die Bemerkung in deiner Rezi, dass das Ende auf einen neuen Band hoffen lässt sehr verwundert, denn nach der Aufklärung des Falls, dachte ich mir: wo ist denn nun die Phase, wo man auf einen weiteren Band hofft!? Aber die Phase kam... :thumbup:


    Wie jedes Buch um David Hunter ein SUPERBUCH!!! :anbet


    Auch ich bin der Meinung, dass man die ersten vier Bände nicht gelesen haben muss, aber es ist empfehlenswert, auch für die "offene" Endphase. :zwinker


    David Hunter ist ein Mann mit Ecken und Kanten, ein Mann mit Liebe und Ehre im Herzen. Er trägt sein Herz eben am rechten Fleck.


    Simon Beckett versteht es den Leser ab dem ersten Satz in seinen Bann zu ziehen. Diese Spannung hält sich im ganzen Buch. Ab und zu musste ich das Buch beiseite legen, weil es mir doch ein wenig zu "gruselig" war. Und wenn man da allein Zuhause ist, dann bekommt man schon ein wenig Angst. :yikes


    Es ist ein sehr spannendes Buch, was sich sehr flüssig lesen lässt. Auch nach 2 Tagen Pause verliert man nicht den Faden. Man ist sofort wieder im Geschehen. Für jeden, der die ersten Bände um David Hunter gelesen hat ein Muss, denn dieser Band ist meiner Meinung nach der beste der bisherigen Reihe.


    Ich vergebe volle 10 Punkte. :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:

  • Darum geht’s:

    David Hunter soll bei der Bergung und Identifizierung einer Wasserleiche helfen, die in den Backwaters, einem von Kanälen und Wasserläufen durchsetzten Mündungsgebiet an der Küste, gefunden wurde. Man vermutet, die Leiche des seit Monaten vermissten Leo Villiers gefunden zu haben und will auf Nummer Sicher gehen, denn sein Vater ist sehr einflussreich und würde Fehler und Versäumnisse ganz sicher nicht verzeihen. Außer Leo ist auch Emma Darby verschwunden, die mit Leo ein Verhältnis gehabt haben soll. Und dann findet Hunter einen einzelnen Fuß im Wasser.


    So fand ich’s:

    Was habe ich mich darauf gefreut, endlich einen neuen Fall mit David Hunter lesen zu dürfen. Und auch David freut sich fast schon auf einen neuen Mordfall, denn die Polizei hatte sich schon lange nicht mehr bei ihm gemeldet und um Hilfe gebeten. Doch der Einsatz in den Backwaters steht unter keinem guten Stern. Er bleibt mit dem Auto stecken und verpasst die Teilnahme an der Obduktion und außerdem kommt er durch seine Autopanne näher mit der Familie der vermissten Emma Darby in Kontakt, als der Polizei lieb ist.

    Die Gegend der Backwaters, in der sich Süß- und Salzwasser vermischen, die durch Ebbe und Flut auf den einsamen Sträßchen und Dämmen teilweise unbefahrbar wird, die Einsamkeit und Davids ruhige, manchmal sogar grüblerische Art, bringen eine gewisse Melancholie und Ruhe in diese Erzählung. Diese Stimmung hat mir sehr gefallen und ich habe mich gemächlich durch die eher atmosphärische als spannende Handlung gelesen, ohne dass ich dies als langweilig empfunden hätte. Erst zum Ende hin kam Thriller-Spannung auf, die nochmal ordentlich Schwung gebracht hat, die mir aber ein Ende mit einer Auflösung beschert habt, mit der ich nicht ganz glücklich war.


    Überhaupt führte der Zufall oft Regie, denn dass Hunter so sehr in den Fall verwickelt wurde und sich länger in der malerischen Gegend der Backwaters aufhielt, war weder von ihm noch von der Polizei so geplant oder gewollt. Genauso wurde auch bei der Klärung der Mordermittlung eine Lösung präsentiert, mit der ich so nie gerechnet hatte, das aber auch vielleicht aus dem Grund, weil ich sie für etwas weit hergeholt und vom Zufall bestimmt finde. Ich drücke mich so nebulös aus, weil ich die Auflösung natürlich nicht verraten möchte. Unterm Strich hat mich die melancholisch-schöne Stimmung des Buches aber so eingefangen und mich mitgetragen in die Erzählung, dass mir die zwar logische, aber ein bisschen konstruierte Lösung nicht viel ausgemacht hat.


    Insgesamt ruhige Unterhaltung, mit eher subtiler Spannung, aber viel Atmosphäre, die meine Lesestimmung perfekt getroffen hat.

  • Mein Mann hat es verschlungen, ich selber habe es noch nicht gelesen.

    Eines der vielen im SuB.

    Aber wir waren auf der Leseung von Simon Beckett zu dem Buch und gelesen hat Jo Bausch. Das war Klasse.

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)

  • Ich würde mich mittlerweile als echten Simon-Beckett- bzw. David-Hunter-Fan bezeichnen.


    Auch in diesem Fall finde ich, daß Hunter seine Erkenntnisse immer sehr verständlich für Laien erklärt und man die Dinge klar vor Augen hat. Der Fall war zwar äußerst komplex und irgendwann (ca. 50 Seiten vor Schluß) dachte ich auch schon, alles wäre klar, aber nein, dann kam nochmal eine Wendung und alles wurde auf den Kopf gestellt. Am Ende wurde wirklich alles aufgeklärt und einen Cliffhanger gabs auch noch :grin


    Da die bisher alle Bücher als TB gelesen habe, muß ich wohl mit dem nächsten Band noch etwas warten, da Februar 2019 erstmal das Hardcover erscheint :(

  • Quelle: "Amazon Kurzbeschreibung"


    Hunter is back!

    Sein fünfter Fall führt Dr. David Hunter in die Backwaters, ein unwirtliches Mündungsgebiet in Essex, wo die Grenzen zwischen Land und Wasser verschwimmen. Aber die wahren Gefahren lauern nicht in der Tiefe, sondern dort, wo er sie am wenigsten erwartet.

    Seit über einem Monat ist der 31-jährige Leo Villiers spurlos verschwunden. Als an einer Flussmündung zwischen Seetang und Schlamm eine stark verweste Männerleiche gefunden wird, geht die Polizei davon aus, Leo gefunden zu haben. Der Spross der einflussreichsten Familie der Gegend soll eine Affäre mit einer verheirateten Frau gehabt haben, die ebenfalls als vermisst gilt: Leo steht im Verdacht, Emma Darby und schließlich sich selbst umgebracht zu haben. Doch David Hunter kommen Zweifel an der Identität des Toten. Denn tags darauf treibt ein einzelner Fuß im Wasser, und der gehört definitiv zu einer anderen Leiche.

    Für die Zeit seines Aufenthalts kommt David Hunter in einem abgeschiedenen Bootshaus unter. Es gehört Andrew Trask, dessen Familie ihm mit unverholener Feindseligkeit begegnet. Aber sie scheinen nicht die einzigen im Ort zu sein, die etwas zu verbergen haben. Und noch ehe der forensische Anthropologe das Rätsel um den unbekannten Toten lösen kann, fordert die erbarmungslose Wasserlandschaft erneut ihren Tribut…

    Mit der lang erwarteten Fortsetzung seiner David-Hunter-Serie legt Bestseller-Autor Simon Beckett erneut einen Thriller der Meisterklasse vor. Das Buch erscheint als Weltpremiere zuerst in deutscher Sprache.


    Mein Fazit:


    Ich bin ein großer Fan von Simon Beckett und habe mich sehr darauf gefreut dieses Buch zu lesen. Diese Spannung die man beim lesen Aufbaut ist faszinierend.

    Wie oben beschrieben ist es ein "Meisterwerk".

    Ich empfehle dieses Buch auf alle Fälle an jeden weiter.

    Den Amazon Link habe ich direkt hinzugefügt, dieses Buch ist sein Geld auf jedenfall Wert!


    Schöne Grüße :)

  • Über den Autor (Amazon)

    SIMON BECKETT ist einer der erfolgreichsten englischen Thrillerautoren. Seine Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter wird rund um den Globus gelesen und wurde für Paramount+ als sechsteilige Serie verfilmt: «Die Chemie des Todes», «Kalte Asche», «Leichenblässe», «Verwesung», «Totenfang» und «Die ewigen Toten» waren allesamt Bestseller, ebenso sein atmosphärischer Psychothriller «Der Hof». «Die Verlorenen», der Auftakt einer neuen Thriller Série um den ehemaligen Polizisten Jonah Colley, stand mehrere Wochen auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Simon Beckett ist verheiratet und lebt in Sheffield.


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ Rowohlt Taschenbuch; 20. Edition (21. September 2017)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Taschenbuch ‏ : ‎ 560 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3499255057

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3499255052

    Originaltitel ‏ : ‎ The Restless Dead


    Wer ist die Leiche?

    Der fünfte Fall führt David Hunter in ein unwirtliches Mündungsgebiet in Essex, die Backwaters. Dort verschwimmen die Grenzen zwischen Land und Wasser, jedoch lauern die wahren Gefahren dort, wo er sie am wenigsten erwartet.

    Leo Villiers ist seit mehr als einem Monat spurlos verschwunden. An einer Flussmündung wird zwischen Seetang und Schlamm eine stark verweste männliche Leiche gefunden und es wird davon ausgegangen, Leo gefunden zu haben. Die Villiers sind eine einflussreiche Familie und der Sohn, Leo, soll eine Affäre mit einer verheirateten Frau, Emma Darby, gehabt haben, die ebenfalls vermisst wird. Er steht im Verdacht sie, und dann such selbst umgebracht zu haben. Doch David hat Zweifel an dieser These, denn am nächsten Tag findet er einen einzelnen Fuß im Wasser, der nicht zu der Leiche gehört. Für seine Zeit dort, kommt er im Bootshaus von Andrew Trask unter. Diese Familie begegnet im feindselig, Allerdings sind sie anscheinen nicht die einzigen im Ort, die etwas zu verbergen haben. Und noch ehe Hunter das Rätsel um den unbekannten Toten lösen kann, gibt es die nächste Leiche.


    Meine Meinung

    Von diesem Autor habe ich schon einige Bücher gelesen die mir sehr gut gefallen haben. Zwar ist es manchmal etwas gruselig zu lesen, was ein forensischer Anthropologe alles machen muss, aber die Bücher sind allesamt sehr gut geschrieben. So auch dieses. Es gibt auch keine Unklarheiten im Text, die meinen Lesefluss gestört hätten. Ich war schnell in der Geschichte drinnen, konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Zunächst natürlich in David Hunter, der vor einiger Zeit Frau und Kind durch einen Unfall verloren hat und noch immer darunter leidet, wenn es auch langsam besser wird. Ein Detective Inspector aus Essex hat ihn angefordert, und als David hinkommt, scheint dessen Vorgesetzte von seiner Anwesenheit nicht ganz so begeistert zu sein. Dann hat David noch Pech, als er zur Obduktion kommen will. Was ich damit meine, ja das soll der geneigte Leser selbst lesen. Doch er hat insofern Glück, als er dadurch zu seiner Übernachtungsmöglichkeit im Bootshaus von Andrew Trask kommt. Was dann so alles passiert das muss der Leser natürlich auch selbst lesen. Als es zur Aufdeckung des Mörders kam, war ich doch etwas überrascht und es gab auch noch eine andere Überraschung gegen Ende des Buches. Denn es greift ein Thema auf, das erst in den letzten Jahren, ich möchte sagen, öffentlich geworden ist. Wenn dies auch nur kurz, auf wenigen Seiten, geschieht. Mir gefiel dieser Roman wieder sehr gut. Er hat mich gefesselt, denn ich mochte ihn gar nicht aus der Hand legen. Auch hat er mich sehr gut unterhalten und ich empfehle ihn gerne weiter. Von mir die volle Bewertungszahl.


    ASIN/ISBN: 3499255057