Das Lied der toten Mädchen - Linus Geschke

  • ISBN: 3548289312


    Der Autor (Quelle: Amazon)

    Im Oktober 2014 erschien mit DIE LICHTUNG der erste Krimi von Linus Geschke im Ullstein-Verlag. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Journalist Jan Römer, der gemeinsam mit seiner Kollegin in einem ungeklärten Mordfall aus den 80ern ermittelt. Am 14.03.2016 wurde die Reihe mit dem zweiten Band UND AM MORGEN WAREN SIE TOT fortgesetzt, der dritte Teil (DAS LIED DER TOTEN MÄDCHEN) erscheint im Januar 2018.

    Im Edel-Verlag erschien zudem am 07. Oktober 2016 die vierbändige Thrillerreihe DIE AKTE ZODIAC.


    Linus Geschke lebt in Köln und arbeitet als freier Journalist unter anderem für Spiegel Online und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Aktuelle Neuigkeiten und mehr zu den einzelnen Büchern erfahren Sie auf der Facebook-Seite des Autors: https://www.facebook.com/linusgeschke/


    Veröffentlichungen Krimis und Thriller:

    Die Lichtung (Oktober 2014/Ullstein/1. Band der Jan Römer-Reihe)

    Und am Morgen waren sie tot (März 2016/Ullstein/2. Band der Jan Römer-Reihe)

    Die Akte Zodiac (Oktober 2016/Edel Elements)

    Das Lied der toten Mädchen (Januar 2018/Ullstein/3. Band der Jan Römer-Reihe)


    Veröffentlichungen Sachbücher:

    Mitten im Blau (Januar 2011/Jesbin)

    Unter Wasser: 24 Tauchplätze, die jeder Taucher gesehen haben muss (Januar 2013/Jesbin)


    Produktinformation (Quelle: Amazon)

    • Taschenbuch: 400 Seiten
    • Verlag: Ullstein Taschenbuch (12. Januar 2018)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3548289312
    • ISBN-13: 978-3548289311



    Ein schwieriger Fall

    Im Prolog lesen wir, welche Fehler manche Menschen machen. Und dass sie auch manchmal tödlich sind…

    Jan Römer erhielt einen niederschmetternden Anruf von seiner Ex-Frau, dessen Konsequenz er nicht wahrhaben wollte…

    In seinem Stammlokal traf er Stefanie Schneider genannt Mütze. Mit ihr berichtete er in einer Zeitschrift über ungeklärte Kriminalfälle. Und einen solchen wollten sie jetzt wieder untersuchen…

    Es ging um eine junge Frau, die vor zwanzig Jahren auf dem Wilzenberg erstochen aufgefunden worden war…

    Damals gab es am Fuß des Berges ein Gästehaus, in welchem dubiose Gestalten untergebracht waren. In diesem Gästehaus arbeiteten die drei Freundinnen… Eine Arbeit, über die sich nicht sprechen durften…

    Wie ein roter Faden ziehen sich die Gedanken des ‚Uhrmachers‘ durch das ganze Buch…

    Wessen Fehler endete tödlich? Was erfährt Jan Römer von seiner Ex? Warum ist er deshalb so wütend? Was ist das für ein Fall, über den Jan und Mütze schreiben sollen? Wer hatte die junge Frau ermordet? Was hatte es mit diesem Gästehaus auf sich, und was mussten die drei Freundinnen dort tun? Warum durften sie nicht über diese Arbeit sprechen? Und was hat es mit dem ominösen Uhrmacher auf sich? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung

    Dieses Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Es gab keine Unterbrechungen wegen eines komplizierten Schreibstils, denn dieser war unkompliziert. Das heißt, dass es keine Fragen nach dem Sinn von Wörtern oder gar ganzen Sätzen gab. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Auch konnte ich mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Das Buch was von Anfang an spannend, schon durch den etwas mysteriösen Prolog. Immer wieder habe ich mich gefragt, wer der Mörder ist, aber ich bin nicht darauf gekommen. Daher war das Ende – zumindest für mich – doch sehr überraschend. Auf diese Person bin ich nicht gekommen, obwohl es vielleicht mit ein bisschen mehr Nachdenken durchaus möglich gewesen wäre, zumindest einen Verdacht zu haben. Doch so gefiel es mir doch besser. Auf jeden Fall hat mir das Buch sehr gut gefallen, und es bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung sowie volle Bewertungszahl.

  • Rotkäppchens einsames Ende


    Der 3. Fall für den Journalisten Jan Römer und seine Kollegin Stefanie Schneider, genannt Mütze. Beide berichten beim Magazin „Die Reporter“ über ungeklärte Kriminalfälle.


    Aktuell geht es um einen Fall aus Schmallenberg im Sauerland. Dort wurde im Herbst 1997 die Leiche der 19jährigen Sonja Risse gefunden. Sie hatte nur ein dünnes rotes Kleidchen an, wurde erstochen und neben ihr lag eine Spieluhr mit dem Lied „Hush little baby, don’t say a word“. Zuständig war Hauptkommissar Rafael Schäfer, der bereits den damaligen Freund von Sonja als Täter ausgeschlossen hatte, der Vater war verstorben, die Mutter lebt nach wie vor in Schmallenberg, Geschwister hatte sie keine. Sie gehörte zu den besten Schülerinnen und hatte zwei enge Freundinnen. Etwas seltsam erscheint allerdings, daß eine Abiturientin anschließend als Zimmermädchen in einem Wohnheim gearbeitet hat. Von dieser Basis ausgehend, beginnen die beiden weiter zu recherchieren. Sie stechen in ein Wespennest, indem es um viel mehr geht, als anfangs geahnt werden konnte und es wird brenzlig, denn es gibt wieder eine Leiche!



    Auch in diesem Fall gefielen mit die beiden Journalisten sehr gut. Sie sind sympathisch und ich kann mich täuschen, aber ich habe immer wieder das Gefühl, daß sich hier etwas mehr anbahnen könnte als reine Kollegialität. Jans Ex-Frau und Sohn Lukas ziehen zu ihrem neuen Freund nach Bayern, das muß er derzeit verarbeiten. Ansonsten kommt ihnen auch in diesem Band Freund Arslan, der Ex-Profi-Boxer zu Hilfe und unterstützt sie tatkräftig. Die teilweise gruselige Atmosphäre am Wilzenberg wurde sehr gut geschildert. Es werden einige alte Vorgänge aufgewühlt, die Lösung des Falles kommt dann aber von einer ganz anderen Seite und ist schlüssig.


    Ich war auch von diesem 3. Krimi begeistert, er war spannend geschrieben, flüssig zu lesen und als Leser konnte man sehr gut miträtseln, was mir immer besonders gefällt. Interessant fand ich die Anmerkung des Autors zum realen Fall Ulrich Schmücker – Fakten und Fiktion.


    Von mir eine Leseempfehlung und ich freue mich schon auf einen Nachfolgeband!

  • Darum geht’s:


    Der Journalist Jan Römer und seine Kollegin Stefanie, von allen nur Mütze genannt, sind auf der Suche nach alten, ungelösten Kriminalfällen, die sie in der beliebten Rubrik ihrer Zeitung vorstellen können. Der ungeklärte Mord an der jungen Sonja Risse aus dem Jahr 1997 scheint Potenzial zu haben, denn ihre Leiche wurde, in ein rotes Kleid gehüllt, neben sich eine Spieluhr mit einem Kinderlied, auf einem einsamen Berg im Sauerland gefunden. Der Exfreund hat ein bombensicheres Alibi und weitere Verdächtige gab es nicht.


    So fand ich’s:


    Jan Römer war mir sofort sympathisch und seine pfiffige Kollegin mit dem Spitznamen Mütze ebenso. Auch wenn der „cold case“ Kriminalfall in der Erzählung Vorrang hat, bekommen wir doch einen guten Einblick in Jans momentan schwieriges Privatleben, denn seine Exfrau will nach Bayern ziehen und den gemeinsamen Sohn mitnehmen. Jans Meinung und sein Bedürfnis, Zeit mit seinem Sohn zu verbringen, zählen da wenig und diese Hilflosigkeit lässt ihn regelmäßig wütend werden. Mütze scheint auch ein paar Dinge mit sich herumzutragen, doch sie ist hier eher als gute Freundin Jans, fleißige Faktenbeschafferin und mutige Ermittlerin tätig und ich habe sie nicht so gut kennengelernt, wie ich es gerne hätte. Unterstützt werden die beiden von Jans bestem Freund Arslan, einem ehemaligen Profiboxer, der Probleme lieber handgreiflich löst, als sie auszudiskutieren und der mir mit seiner erfrischend bodenständigen Art ebenfalls sehr gut gefallen hat.

    Der Fall scheint zuerst recht überschaubar. Eine junge Frau wird in der Provinz erstochen und auch die beiden Journalisten vermuten den Mörder in ihrem persönlichen Umfeld. Was sie dann aber nach und nach ausgraben, nimmt Dimensionen und eine Komplexität an, mit denen weder die zwei Presseleute noch ich gerechnet haben. Dabei wird es niemals verwirrend oder zu komplex, was ich sehr begrüßt habe, denn dadurch lässt sich dieser Krimi durchgehend flott und flüssig lesen, ganz ohne „wie war das gleich nochmal“-Momente. Die Polizei spielt in diesem Buch kaum eine Rolle, denn die beiden Journalisten übernehmen Befragungen und Recherchen und öffnen Türen, die für lange Zeit oder schon immer verschlossen geblieben waren.

    Die Story hatte mich von Anfang an am Haken und hat mich bis zum Schluss nicht losgelassen. Es gibt Verdächtige, die durch ihr Verhalten meine Vermutung bestätigten, dann aber widerlegten, und sich später neu verdächtig machten. Die Auflösung war glaubhaft und schlüssig, aber ich habe sie überhaupt nicht kommen sehen.

    Dank eines bei Vorablesen gewonnenen Exemplars des Buches bin ich mit diesem dritten Band in die Jan Römer Reihe eingestiegen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass man die vorhergehenden Bände unbedingt zuerst hätte lesen müssen, aber ich habe vor, das jetzt doch noch zu tun, denn „Das Lied der toten Mädchen“ fand ich richtig klasse.

  • Grandios !!


    Jan Römer und seine Kollegin Mütze sind Journalisten und beschäftigen sich sich mit unglösten Kriminalfällen

    Ihre aktuelle Recherche beschäftigt sich mit dem Fall der 19jährigen Sonja Risse,die vor 20 Jahren auf dem Wilzenberg im Sauerland ermordert wurde.Todesursache war ein Stich ins Herz,am Tatort fand man eine Spieluhr die das Lied "Hush little Baby" spielte.Für ihre Ermittlungen verschlägt es Jan und Mütze ins Sauerland,denn hier scheint so einiges unklar zu sein.Doch trotz gründlicher Recherche wird lange nicht klar,wer der Täter ist.Und dann gibt es noch eine weitere Tote,wieder findet man am Tatort eine Spieluhr,die dieses Lied spielt.....


    Dies ist bereits der dritte Band mit Jan und Mütze,es ist aber nicht zwingend nötig die beiden Vorgänger zu lesen,hab ich auch nicht getan und kam super ins Buch.Der Fall ist ja in sich abgeschlossen


    Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen


    Jan und Mütze mochte ich sofort,fand auch gleich die Teamarbeit der beiden super,man merkt das sie auch Freunde sind,teilweise knistert es sogar zwischen den beiden..Jan hat in diesem Band auch noch private Probleme,weil seine Ex mit dem gemeinsamen Sohn nach Bayern will,das macht ihn nochmal so menschlich.Auch das er dann gerne mal einen über den Durst trinkt,ist total cool dargestellt.

    Relativ schnell finden die beiden vor Ort heraus,das ein ganz wichtiger Punkt ein Haus ist,in dem Sonja mit 2 Freundinnen gearbeitet hat.Dort sind offenbar rätselhafte Dinge passiert..Obwohl sich sogar noch der Verfassungsschutz einschaltet,der offenbar mit diesem Haus zu tun hatte,bleibt der Fall lange unklar..Erst ganz am Ende klärt sich alles auf und der eine oder andere Leser wird hier kompleet überrascht.


    Mir hat das Buch extrem gut gefallen,Linus Geschke schreibt unfassbar spannend.

    Ich glaube,wenn ich das Buch nicht in einer Leserunde gelesen hätte,hätte ich es wohl in einer Nacht durchgelesen.So konnte ich mir aber die Spannung erhalten und auch noch mit anderen Lesern Meinungen austauschen.


    Das Ende interpretiere ich übrigens so,das dies nicht der letzte Band war...ich freu mich drauf und werde den definitiv lesen


    Danke an den unglaublich netten Autor für dieses tolle Buch und die Begleitung unserer Leserunde

  • Die Journalisten Jan Römer und Stefanie „Mütze“ Schneider machen sich in dem neuen Fall von Linus Geschke auf die Recherche zu einem zwanzig Jahr alten unaufgeklärten Mordfall.
    Auf einem Berg im Sauerland liegt die Leiche einer jungen Frau und neben ihr ein Spieluhr die ein Kinderlied spielt. In einem geheimnisvollen Haus in der Nähe hat die Tote gearbeitet.
    Während der Nachforschungen finden die beiden heraus, was dort unglaubliches vor sich ging.

    Die beiden Journalisten sind ein eingespieltes Team und bekommen mal wieder Hilfe von Jans Freund Arslan, der immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat. Trotz privater Probleme kniet sich Jan wieder in die alte Geschichte rein.

    Wieder einmal ist dem Autor ein spannender Kriminalroman gelungen. Es gibt ein immer wieder eine Wendung, so dass ich bis zum Schluss nicht auf den Täter gekommen bin.

  • "Das Lied der toten Mädchen" ist der 3. Band der Reihe um Jan Römer und Stefanie Schneider, genannt "Mütze". Diesmal ist nicht mehr Jan der Ich-Erzähler, sondern die Geschichte wird in der 3. Person erzählt, was mir zugegebenermaßen anfangs gar nicht aufgefallen ist, da die Lektüre des 2. Bandes doch schon eine ganze Weile zurückliegt. Die Kenntnis der ersten Bände ist auch keine zwingende Voraussetzung, auch wenn sich die Protagonisten und ihre Beziehungen untereinander natürlich weiterentwickeln.


    Auch diesmal recherchieren Jan und Mütze wieder in einem ungelösten Kriminalfall, diesmal im Sauerland. Das Buch beginnt gleich sehr spannend, ein Mädchen schleicht sich nachts in den Wald, um ihren Freund zu treffen und trifft stattdessen auf ihren Mörder. Am nächsten Morgen findet man sie, hingebettet wie zum Schlafen, neben sich eine Spieluhr. Dass das Mädchen in einem Haus gejobbt hat, in dem mysteriöse Dinge vor sich gingen, macht die Sache nur noch undurchsichtiger, auch dass die Ermittlungen damals relativ schnell ad acta gelegt worden. Parallel zu Jans und Mützes Nachforschungen gibt es noch einen Erzählstrang um einen geheimnisvollen Uhrmacher, der sich auf einen regelrechten Rachefeldzug begibt.


    Dieser Krimi ist wirklich spannend, der Autor legt viele Spuren, bringt auch noch den Verfassungsschutz mit ins Spiel und schafft es, den Spannungsbogen bis zuletzt aufrechtzuerhalten und den Leser im Ungewissen zu lassen, wer denn nun der tatsächliche Mörder war. Der Showdown hat es auch nochmal in sich, gelingt aber erfreulich unblutig und ohne unnötige Alleingänge der Ermittler. Das Buch endet mit einem hundsgemeinen Cliffhanger, der den Leser ungeduldig auf den nächsten Band warten lässt...


    Ich habe "Das Lied der toten Mädchen" wieder mit großem Vergnügen gelesen - ich fand es gut gemacht und spannend bis zum Schluss mit sympathischen Protagonisten (mein heimlicher Liebling ist ja Arslan ;-) ), deren Privatleben zwar durchaus vorhanden ist, erfreulicherweise aber nicht überhand nimmt.


    Von mir gibt es hochzufriedene 9 Eulenpunkte :-] und ein dickes Dankeschön an Linus für die engagierte Begleitung der Leserunde! :blume


    LG, Bella

  • Ich bin mit großem Interesse an das Buch herangegangen, und der mysteriöse Beginn hat mich fasziniert. Da schien sich etwas sehr Spannendes anzubahnen.

    Leider wurde ich im Verlauf der Geschichte ein bisschen enttäuscht. Die "Ermittler" agierten ziemlich seltsam und unprofessionell - was aber bei Laien durchaus verständlich ist. Nicht verstanden habe ich allerdings, warum bis zum Schluss keine Profis dazugeholt wurden.

    Ich habe auch bedauert, nicht gewusst zu haben, dass es bereits der dritte Krimi einer Serie ist. Es wäre sicher von Vorteil gewesen, die Vorgängerbände zu lesen. Vielleicht hätte ich mich dann mit den Charakteren besser anfreunden können.


    Obwohl: ich finde es schon extrem unwahrscheinlich, dass jetzt Journalisten ohne nennenswerte kriminalistische Ausbildung Verbrechen lösen, und das gleich in Serie. Und noch dazu, wenn sie während der "Ermittlungen" keine Zeile schreiben oder gar veröffentlichen. Aber Hauptsache, der Spaß kommt nicht zu kurz.

    Und einige komische Elemente gabs schon. Da darf man wahrscheinlich den Rest nicht ernsthaft in Frage stellen.


    Zum Schluss kam die Geschichte dann doch nochmals in Fahrt, auch wenn ich schon lange zuvor die Lösung erraten hatte.Aber darauf kam es nun auch nicht mehr an.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Die Reporter decken ein altes Geheimnis auf



    "Es gibt kein Verbrechen, keinen Kniff, keinen Trick, keinen Schwindel, kein Laster, das nicht von Geheimhaltung lebt." (Joseph Pulitzer)

    Wilzenberg im Herbst 1997 die 19-jährige Sonja Risse wartet in ihrem roten Kleid, auf ihren Liebsten. Als man später ihre Leiche findet, liegt nur eine Spieluhr neben ihr mit dem Schlaflied "Hush little baby".

    Viele Jahre später befassen sich die beiden Journalisten Jan Römer und Stefanie (Mücke) Schneider mit diesem Fall. Die beiden arbeiten für das Nachrichtenmagazin "Die Reporter" zuständig für ungeklärten Kriminalfälle. Zusammen sollen sie nun die Lebensgeschichte der Sonja Risse aufdecken. Als sie im Sauerland einige Personen aus Sonjas Vergangenheit befragen, entdecken sie einige Ungereimtheiten. Nicht nur Sonjas Charakter wird ganz unterschiedlich beschrieben, sondern auch ihre Mutter verbirgt etwas vor Jan und Mücke. Auch über das geheimnisvolle Haus beim Wilzenberg wo Sonja und ihre zwei Freundinnen ab und zu kellnern waren, möchte ihnen niemand etwas sagen. Als dann der Verfassungsschutz, auf die beiden aufmerksam wird, wird die Berichterstattung für Jan und Mücke immer gefährlicher. Doch dann wird wieder eine Frau getötet, bei der man dieselbe Spieluhr von damals findet und Jan begreift, dass die Vergangenheit nicht tot ist. Hat der Mörder wieder zugeschlagen?


    Meine Meinung:
    Ich kenne den Autor schon von seinem Buch "Akte Zodiac", das mir gut gefallen hat. Der Titel und das gelungene Cover haben mich neugierig gemacht dieses Buch zu lesen. Doch leider plätschert die ganze Geschichte streckenweise etwas vor sich hin, bis es dann langsam an Spannung zunimmt. Das eigenartige Ermittlerteam, das aus zwei sympathischen Reportern besteht, die ihre ganz eigene Art haben. Da ist zum einen Jan Römer der zu dem Fall auch noch mit seinen familiären Problemen zu kämpfen hat. Und da ist Mücke die sehr durch ihren Spürsinn profiliert und Jan dadurch eine große Hilfe ist. Aber auch sein Freund Arslan ein Boxer unterstützt sie oft in heiklen und gefährlichen Situationen. Man merkt jedoch, das man es nicht mit Kriminalbeamten zu tun hat und dadurch die Spannung eher etwas abgemildert ist. Trotzdem behandelte der Plot einen interessanten Fall aus dem Jahre 1974, nämlich der Mordfall Ulrich Schmücker, der auch unter Schmücker-Prozess zu finden ist. Linus Geschke hat in seinem Buch wieder einmal Fiktion und Fakten miteinander verbunden, um diesen interessanten Kriminalfall zu schreiben. Man merkt hier sehr gut Geschkes journalistische Ader, die er auch beruflich ausübt. Für Krimifans die Cold Case Fälle, Journalismus und viel Ermittlungsarbeit lieben ist dieser Krimi genau das richtige. Ich hätte mir ein wenig mehr Spannung erhofft, gebe deshalb nur 8 Eulen.




    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Buchmeinung zu Linus Geschke – Das Lied der toten Mädchen


    „Das Lied der toten Mädchen“ ist ein Kriminalroman von Linus Geschke, der 2018 bei Ullstein Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der dritte Band in der Serie um den Kölner Journalisten Jan Römer.


    Zum Autor:

    Der 1970 geborene Linus Geschke arbeitet als freier Journalist für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter Spiegel Online und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Für das Special-Interest-Magazin „unterwasser“ verfasst er Tauch- und Reisereportagen, für die der gebürtige Kölner bereits mehrere Journalistenpreise gewonnen hat.


    Klappentext:

    Das Letzte, was sie hörte, war ein Schlaflied

    Herbst 1997: Auf dem Wilzenberg wird eine junge Frau tot aufgefunden, ermordet durch einen Stich ins Herz. Der Täter lässt nichts zurück außer einer Spieluhr, die »Hush little baby« spielt.

    Gegenwart: Jan Römer, Reporter für ungelöste Kriminalfälle, rollt mit seiner Kollegin Mütze das Verbrechen neu auf. Warum trug das Opfer trotz der Kälte nur ein dünnes rotes Kleid? Warum kann niemand etwas zu dem Gästehaus im Wald sagen, in dem die Frau damals arbeitete? Dann wird wieder eine Frau getötet. Auch neben ihrer Leiche wird eine Spieluhr gefunden. Und Jan Römer begreift, dass die Vergangenheit nicht tot ist …


    Meine Meinung:

    Dies ist seit langer Zeit das erste Buch, das ich an einem Tag komplett gelesen habe. Es muss also spannend und leicht zu lesen sein. Es liest sich flüssig, auch weil die Hauptfiguren sympathisch wirken. Bei der Spannung ist es so eine Sache. Die Spannung ist ohne Zweifel vorhanden, basiert aber zu großen Teilen auf den Ermittlungsergebnissen der Journalisten. Jan Römer wird bei seiner Arbeit von Stefanie Schneider, genannt Mütze, unterstützt, die sehr gute Recherchearbeit leistet und mit Jan einen regen Gedankenaustausch pflegt. Wenn es gefährlich zu werden droht, wird der Ex-Boxer Arslan hinzugezogen. Auch private Probleme der Ermittler spielen eine Rolle. Jan ist geschieden und seine Tochter sieht er nur an einigen Wochenenden. Seine Ex will zu ihrem neuen Partner nach München ziehen, was bedeutet, dass Jan seine Tochter wesentlich seltener sehen wird. Dies schlägt auf seine Stimmung und seinen Alkoholkonsum. Mütze hat dagegen kein nennenswertes Privatleben.

    Ihr aktueller Cold-Case-Fall erweist sich als sehr lebendig und es gibt weitere Opfer. Auch der Verfassungsschutz mischt mit und es gibt weitere Beteiligte, die ihre Interessen verfolgen und dabei auch Gesetze überschreiten. Mehrere Perspektiven werden prasentiert und die Gedanken des jeweils Betroffenen werden dadurch sehr deutlich. Damit weiß der Leser auch mehr als die beiden Journalisten, die auf ihre Rechercheergebnisse angewiesen sind. Die Stimmung ist oft recht dunkel und bedrohlich, wird aber auch durch ideenreiches Vorgehen und kleine Nebengeschichten aufgelockert. Das Tempo ist zu Beginn gemächlich, steigert sich aber zum Ende hin deutlich.

    Die Stärke des Buchs liegt in der Figurenzeichnung und im ausgeklügelten Plot. Viele der Figuren sind tief gezeichnet und sie haben alle Stärken und Schwächen. Sogar der Showdown überzeugt mit nachvollziehbaren Handlungen. Die Aauflösung hat nicht nur mich überrascht, sondern auch einige der Beteiligten. Dabei ist sie vollkommen logisch und lässt keine Fragen offen.


    Fazit:

    Mich hat dieses Buch voll und ganz überzeugt. Sowohl die Figurenzeichnung als auch der Plot sind sehr gelungen. Die Journalisten beschränken sich auf ihre Mittel und wirken somit um so überzeugender. Ich vergebe gerne fünf Sterne (9 von 10 Eulenpunkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

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