Der Alphabetmörder - Lars Schütz

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)

    Er quält. Er mordet. Buchstabe für Buchstabe.

    Jan Grall und Rabea Wyler, Profiler beim LKA, übernehmen einen ganz besonders grausamen Fall: In einem Wildpark wurde ein Mann mit zersplitterter Schädeldecke gefunden. Wenig später stoßen die Ermittler auf zwei weitere Leichen, beide aufs Brutalste verstümmelt. Allen Opfern wurden Buchstaben unter die Haut tätowiert: ein A, ein B, ein C. Und das ist erst der Anfang … Mit der Post erhalten Grall und Wyler eine perfide Botschaft: einen blutverkrusteten Hautfetzen mit einem weiteren Buchstaben. Ist das Opfer noch am Leben? Als Gralls Hotelzimmer mit einem Z markiert wird, beginnt endgültig der Wettlauf gegen die Zeit.


    Autor (Quelle: Verlagsseite)

    Lars Schütz wurde 1992 geboren. Er arbeitet als Texter für eine große Düsseldorfer Werbeagentur. »Der Alphabetmörder« ist sein Thrillerdebüt und der erste Teil der Serie um Profiler Jan Grall.


    Allgemeines

    Erster Teil einer Reihe um Jan Grall und Rabea Wyler

    Erschienen am 8. Juni 2018 im Ullstein Verlag als Tb mit 384 Seiten
    Gliederung: 85 Kapitel – Danksagung

    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven

    Handlungsort und -zeit: Westerwald, ein Dezember in der Gegenwart


    Zum Inhalt

    Im Westerwald kommt es zu einer ebenso brutalen wie bizarren Mordserie. Den Mordopfern werden auf unfachmännische Weise die Buchstaben des Alphabets auf den Körper tätowiert. Gelegentlich findet man am Tatort außerdem Zettel mit Zitaten aus klassischen Romanen. Aufgrund dieser Auffälligkeiten werden die Fallanalytiker Jan Grall und Rabea Wyler vom LKA hinzugezogen, sie sollen Erklärungen für die offensichtliche Obsession des Täters in Bezug auf Buchstaben und/ oder Literatur finden. Es zeigt sich, dass sowohl die Mordopfer als auch zwei Personen, die offensichtlich vom Mörder schon „auf Vorrat“ entführt wurden, beruflich in der einen oder anderen Weise mit dem Literaturbetrieb zu tun haben, sei es als Journalist, Verleger, Autor, Übersetzer oder Lehrer.

    Jan Grall stellt dieser Fall vor besondere Herausforderungen, er stammt aus der Gegend, hat seine Heimat aber seit einem traumatischen Ereignis vor vielen Jahren nicht mehr besucht. Als es sich abzeichnet, dass die Untaten des Alphabetmörders mit seiner Vergangenheit zu tun haben könnten, muss er sich endlich den Dämonen dieser Vergangenheit stellen…


    Beurteilung

    Die Handlung des Krimis wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, sowohl aus den Perspektiven der beiden Protagonisten Jan und Rabea als auch der einer entführten Frau, die der Alphabetmörder für den Buchstaben G vorgesehen hat. Dieser Perspektivwechsel mit gelegentlichen Cliffhangern am Ende einiger Kapitel führt dazu, dass der Leser sehr begierig ist, weiterzulesen und aufgrund des durchgehend ziemlich hohen Spannungsniveaus auch schnell vorankommt. Der anschauliche Erzählstil tut ein Übriges dazu, dass man bei diesem Buch keine längeren Lesepausen einlegen möchte.

    Zwischen den einzelnen Kapiteln, bzw. dann, wenn der Täter sich zu einem weiteren Buchstaben „vorangemordet“ hat, sind Einschübe eingefügt, in denen die Einträge zum jeweils betreffenden Buchstaben aus dem Grimmschen Wörterbuch zitiert sind – ein Kunstgriff, der seinen eigenen Charme hat!

    Die Charaktere der Romanfiguren sind gründlich ausgestaltet, auch wenn Jan Grall ein paar Gewohnheiten aufweist, die für einen Mit-Ermittler einer solchen Mordserie vielleicht etwas zu „leger“ sind, um realitätsnah zu wirken.

    Der Fall ist gut konstruiert und nicht zu vorhersehbar; auch wenn der Leser im Hinblick auf eine Komponente schon relativ früh auf die richtige Fährte kommen kann, so gibt es am Ende dennoch eine eher überraschende Wendung, die sich nicht zuletzt aus der Tatsache speist, dass die Vorgeschichte von Jan nur häppchenweise enthüllt wird.


    Fazit

    Ein spannender Einstieg in eine geplante Reihe um zwei Fallanalytiker, der gute Unterhaltung bietet, ein gelungener Debütroman eines jungen Autors!

    8 Punkte

  • Ein Serienmörder, dem die einberufene SOKO aufgrund der in die toten Körper tätowierten Buchstaben A und B schnell den Namen Alphabetmörder verpasst, ruft den Fallanalytiker Jan Grall und seine Kollegin Rabea Wyler auf den Plan. Das bedeutet für Jan die Rückkehr in seinen Heimatort im Westerwald, den er vor vielen Jahren verlassen hat und zwingt ihn dazu, sich den Dämonen seiner Vergangenheit zu stellen.


    Ich bin positiv überrascht vom Debüt des jungen Autors Lars Schütz, der mit seinen 26 Jahren einen sprachlich und inhaltlich sehr ansprechenden Roman mit viel Lokalkolorit vorgelegt, der die Einordnung ins Thriller-Genre absolut verdient hat. Erzählt wird die Geschichte in gutem Tempo, es gibt wenig Nebenschauplätze. Die Zutaten zu einem spannenden Thriller sind vorhanden, die düstere Atmosphäre, verschiedene Spuren, überraschende Wendungn, verdächtige Personen, wechselnde Perspektiven, ein entführtes Oper kommt zu Wort und lässt den Leser mitfiebern, ob es noch rechtzeitig gefunden wird. Die Grausamkeit der Morde steht außer Frage, jedoch vermeidet der Autor eine detaillierte Schilderung.

    Die Figuren sind lebensnah und handeln nachvollziehbar, man fiebert mit den Protagonisten mit. Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass mir die Motivation des Täters zu diesen furchtbaren Taten nicht ausreichend und plausibel erscheint.

    Nichtsdestotrotz würde ich gerne in einer Fortsetzung lesen, wie es mit dem Profilerteam weitergeht.

  • Wen die Vergangenheit einen wieder zurückholt


    "Rache entspringt immer einer schwachen Seele, die nicht imstande ist, Verletzungen zu ertragen." (François VI. Duc de La Rochefoucauld)
    In einem Wildpark im Westerwald wird in einem Wisentgehege die Leiche eines Mannes gefunden. Jemand hat ihm den Schädel zertrümmert und auf seiner Brust ein primitives A tätowiert. Als dann wenige Stunden später weitere Tote ebenfalls brutal getötet und mit den Buchstaben B und C tätowiert gefunden werden, wissen sie das sie es mit einem Serientäter zu tun haben. Deshalb wird für diesen Fall eine spezielle SOKO "Alphabethmörder" gegründet und die Fallanalytiker Jan Grall und Rabea Wyler hinzugezogen. Für Grall ist die Fahrt in den Westerwald eine schwierige Angelegenheit, den es war seine ehemalige Heimat und diese hat bei ihm merkliche Spuren hinterlassen. Die Recherchen lassen erkennen, das der Täter es auf Menschen abgesehen hat, die etwas mit Sprache zu tun haben. Dann wird eine Lehrerin vermisste und die Übersetzerin Tamara Weiß entführt, die Grall kurz zuvor im Hotel kennenlernte. Als er an diesem Abend dann das Z an seiner Wand entdeckt, weiß er das der Mörder etwas mit ihm zu tun hat. Für Grall wird es nun ein Wettlauf gegen die Zeit, den er will die Lehrerin und Tamara noch rechtzeitig findet. Da Grall zu diesem Fall noch mit anderen Problemen abgelenkt wird, gerät Rabea Wyler immer weiter in den Fokus des Täters und in Lebensgefahr.


    Meine Meinung:
    Der Klappentext und die Leseprobe haben mich neugierig auf das Buch gemacht. Auch wen das Cover recht unscheinbar aussieht, hatte sich das ganze doch sehr interessant angehört und ich wurde nicht enttäuscht. Zwar war der Plot mit dem Motiv Rache nichts Neues, doch die Umsetzung mit dem tätowierten Alphabet und den Hintergründen war nicht schlecht. Auch wen ich am Ende mir nicht ganz klar war, warum genau derjenige manipuliert wurde. Der Schreibstil war sehr gut, so das ich durch die kurzen Kapitel und dem doch recht hohen Spannungsbogen kontinuierlich am Buch dranblieb. Die Ermittlungen und das Abtauchen in die Vergangenheit wurden sehr gut in die Geschichte eingefügt, ebenso wie die Nebenszenen mit Gralls junger Freundin Miriam. Die Charaktere waren nicht einfach aber interessant ausgearbeitet, sie blieben mir allerdings immer noch ein wenig zu flach. Vor allem hätte ich noch etwas mehr von Jan Gralls Hypersensibilität und warum er nur bei Cannabis zur Ruhe und zum Nachdenken kommt gewusst. Auch von seiner Kollegin Rabea Wyler erfährt man recht wenig, den auch sie scheint, wie Grall eine unschöne Vergangenheit hinter sich zu haben. Doch ich hoffe ja auf weitere Fälle dieses Ermittlerduos und das man dann noch mehr erfährt. Der Spannungsbogen war kontinuierlich hoch, wobei es gegen Ende immer mehr zunahm. Auch wen ich eine Vermutung hatte, wer der Täter ist, war die Geschichte für mich außerordentlich unterhaltsam und ich freue mich auf weiter Grall/Wyler Fälle. Deshalb bekommt dieses Debüt von mir 10 Eulen und eine Leseempfehlung.:thumbup:



    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Inhalt:


    Jan Grall und Rabea Wyler, Fallanalytiker, werden zu einem brutalen Mord in den Westerwald gerufen. Es wurde eine brutal zugerichtete Leiche mit einem tätowierten A in einem Wildgehege gefunden. Für Jan ist es ein Zurückkommen in die alte Heimat, der er nach einem Vorfall vor langer Zeit den Rücken gekehrt hat. Doch nun muss er zurück in den Westerwald. Dass ihm dies nicht leicht fällt, merkt der Leser schnell.


    Es bleibt nicht bei einem Totem. Bald wird ein weiterer Toter mit einem tätowiertem B gefunden.

    Es beginnt ein Wettrennen gegen die Zeit. Denn der Mörder scheint der Polizei und den Fallanalytikern immer ein paar Schritte voraus zu sein und es sieht so aus, als würde er mit ihnen spielen.

    Und dann gerät auch noch Jan ins Visier des Mörders. Vor Jans Hotelzimmertür findet sich der Buchstabe Z. Rabea und Jan setzten alles daran, den Täter zu finden und zu stoppen.



    Meine Meinung:


    Ich fand den Alphabetmörder sehr gut. Das Buch war spannend, kurzweilig und der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte ließ sich leicht lesen und hat einen immer mehr gefesselt. Als Leser stellt man sich öfter die Frage, wer hinter allem steckt, was die Beweggründe für die grausamen Taten sind und warum das Alphabet eine so große Bedeutung für den Täter hat.


    Im Buch der Alphabetmörder beschäftigt sich der Autor hauptsächlich mit Jan und dessen Vergangenheit. Nach und nach lüftet sich das Geheimnis, das Jan aus seiner Vergangenheit macht. Ein paar wenige Details aus Rabeas Vergangenheit werden zwar kurz angedeutet, aber es wird nicht weiter drauf eingegangen. Das erfolgt dann vielleicht im nächsten Band.


    Der Autor hat die Personen sehr gut beschrieben und es ist mir als Leser nicht schwer gefallen Sympathien für die Hauptpersonen zu empfinden. Von Rabea erfährt der Leser allerdings noch nicht so viel. Was aber auch daran liegen kann, dass in diesem Teil eher Jan die Hauptperson ist.

    Thriller-Erfahrene werden einige Dinge vorhersehen können. Aber das ändert nichts am Lesevergnügen.

    Ein gelungenes Debüt, das ich sehr gern weiterempfehle!

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)