Mord im Badehaus - Andrea Schacht (Myntha, Die Fährmannstochter, Teil 4)

  • Über das Buch:

    Die Bademagd Molly war allseits beliebt – besonders bei Männern, denn sie geizte nicht mit ihrer Gunst –, aber nun ist sie tot. Ermordet! Myntha, die Tochter des Fährmanns von Mülheim, ist entsetzt, als ihre Brüder ihr diese Nachricht bringen. Verdächtige gibt es genug: zum Beispiel den Pfarrer, der Mollys Dienste gerne genossen hatte, oder der Hauptmann der Wache. Doch als Myntha klar wird, dass auch ihre beiden Brüder die schreckliche Tat begangen haben könnten, ermittelt sie auf eigene Faust – und stößt auf ein tragisches Schicksal und einen verzweifelten Täter … (Quelle: http://www.randomhouse.de)


    Über die Autorin:

    Andrea Schacht (1956 - 2017) war lange Jahre als Wirtschaftsingenieurin und Unternehmensberaterin tätig, hat dann jedoch ihren seit Jugendtagen gehegten Traum verwirklicht, Schriftstellerin zu werden. Ihre historischen Romane um die scharfzüngige Kölner Begine Almut Bossart gewannen auf Anhieb die Herzen von Lesern und Buchhändlern. Mit »Die elfte Jungfrau« kletterte Andrea Schacht erstmals auf die SPIEGEL-Bestsellerliste, die sie auch danach mit vielen weiteren Romanen eroberte. (Quelle: http://www.randomhouse.de)


    Meine Meinung:

    Der letzte Roman aus der Feder von Andrea Schacht. Mit sehr viel Wehmut habe ich diesen Roman gelesen und doch wollte ich ihn in vollen Zügen genießen, auch wenn bereits zu Beginn klar war, dass dieser Roman nicht alle offenen Fragen beantworten würde, denn eigentlich war ja noch ein fünfter Teil (wie bei Alysses und Almut) geplant.

    Das Cover hat wiederum einen guten Erkennungswert für Fans der Reihe. Auch der Klappentext ist in altbekannter Weise gehalten und verspricht wieder einmal beste Unterhaltung. Auch in diesem Roman schafft es Andrea Schacht auf ihre einmalige und altbekannte Weise, das historische Köln wieder aufleben zu lassen. Es hat mir ganz großen Spaß gemacht wieder durch die Gassen zu laufen, vom Mühlheim nach Deutz überzusetzen. Neben Petra Schier fängt keine so gut das historische Köln ein wie Andrea Schacht. Diesmal gerät der Mordfall ein klein wenig aus dem Fokus, letztlich wird er natürlich aber trotzdem aufgeklärt. Dennoch sind es die Nebenschauplätze, die den Leser und die Leserin in den Bann ziehen. Besonders wird wohl der Ausflug nach Düsseldorf, zu der Zeit noch ein kleines Dorf, welches erst vor kurzem das Stadtrecht bekommen hat, im Gedächtnis bleiben, ebenso die Hochzeit von Mynthas Bruder und Bilke. Zudem geht das Werben um die Jungfer „Unholdin“ weiter und der Leser fragt sich, ob Mytha und ihr Rrrabenmeister endlich zueinander finden. Der Kriminalfall wird in altbekannter Weise von Mytha gelöst, wobei sie auch diesmal gerettet werden muss, um nicht dem Mörder auch ins Netz zu gehen. Der Schreibstil der Autorin ist auch diesmal locker und leicht, sodass man nur so durch die Seiten fliegt und der Roman wieder viel zu schnell zu Ende ist. Zudem werden in diesem Roman zwei „Geheimnisse“ von zwei Nebenfiguren aufgelöst und sie finden ihr privates Glück, welches man als eingefleischter Fan der Serie den beiden nur zu gerne gönnt. Vor allen Dingen Köln Fans und Fans der Reihe, kommen in diesem Roman auf ihre Kosten, zum Einstieg eignet sich dieser Roman weniger, da doch sehr viel „Vorwissen“ aus den vorherigen Romanen vorausgesetzt wird.

    Für mich ist Andrea Schacht immer wieder „Entspannungslektüre“, denn sie schafft es in kürzester Zeit, dass man sich ganz dem Geschehen des Buches widmet und die Welt um einen herum vergisst. Ich bin sehr froh, dass ich die Reihe um Almut und ihre Tochter noch im Regal stehen hab, sodass dieses Buch definitiv nicht das letzte Buch von Andrea Schacht für mich persönlich ist.

    Wiederum eine klare Leseempfehlung, vielleicht diesmal als Sommer-Urlaubslektüre?

    Ich bedanke mich herzlich bei der Verlagsgruppe Random House und dem blanvalet Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.


    8/10 P.

  • Über die Autorin (Amazon)

    Andrea Schacht (1956 - 2017) war lange Jahre als Wirtschaftsingenieurin und Unternehmensberaterin tätig, hat dann jedoch ihren seit Jugendtagen gehegten Traum verwirklicht, Schriftstellerin zu werden. Ihre historischen Romane um die scharfzüngige Kölner Begine Almut Bossart gewannen auf Anhieb die Herzen von Lesern und Buchhändlern. Mit »Die elfte Jungfrau« kletterte Andrea Schacht erstmals auf die SPIEGEL-Bestsellerliste, die sie auch danach mit vielen weiteren Romanen eroberte.

    Mittelung von mir

    Sie verstarb leider am 26. Oktober 2017 Nach langer Krankheit. Ich trauere sehr um sie.


    Produktinformation (Amazon)

    Taschenbuch: 352 Seiten

    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag; Auflage: Erstmals im TB (19. Februar 2018)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 3734103797

    ISBN-13: 978-3734103797


    Der vierte Myntha-Band

    In Bademeister Juppes Badehaus war die Bademagd Molly ermordet worden. Juppes wollte dies Reemt, dem Fährmeister, melden, denn der war nicht da gewesen und konnte Molly somit nicht ermordet haben. Ein Schöffe bearbeitete den Mord und nahm kurzerhand alle Männer fest, die an dem vorangehenden Tag im Badehaus waren. Nur durch eine Bürgschaft konnten auch Mynthas Brüder wieder freikommen. Und der Schöffe ließ sich das gut bezahlen.

    Henning, des Rabenmeisters Frederic Gehilfe, sann immer noch auf Rache an dem Mann, der seinen Herrn ermordet hatte. Als sein Meister ihn einem Ritter schickte, nahm er das zum Anlass, nach dem Mörder, dessen Namen er kannte, zu forschen. Doch damit begab er sich in große Gefahr.

    Dann gibt es noch den Müller Rickel, der unter dem Pantoffel seiner Schwester Swintje stand und um Myntha warb. Doch die Unterschrift unter dem Vertrag verzögerte sich immer wieder, weil Swintje nichts gut genug war.


    Meine Meinung

    Dies ist der vierte Band um die Fährmannstocher Myntha, die schon viel Schlimmes erlebt hatte, wie wir aus den Vorgängerbänden wissen. Ich war wieder schnell in der Geschichte drinnen und konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Myntha schlafwandelte ab und zu und das legten ihr manche im Ort negativ aus. Doch ich denke, wenn Frederic Unholdin zu ihr sagte, so meinte er das nicht wirklich ernst. Natürlich ist es Myntha zu verdanken, dass der Mörder der Bademagd (und noch anderer) gefasst wurde. Doch sie selbst geriet dabei wieder mal in Lebensgefahr. Leider müssen wir Leser die Geschichte nun selbst weiterspinnen, denn die großartige Autorin Andrea Schacht ist ja im Oktober 2017 verstorben. Dabei hätte ich so gerne gewusst, ob Myntha und Frederic ein Paar werden, denn wie heißt es so schön? Was sich liebt, das neckt sich. Nun müssen wir Leser uns das Happyend selbst ausdenken. Ich denke auch Frederic hatte ein Auge auf Myntha geworfen, auch wenn er das nicht (noch nicht?) zugeben konnte. Frederic trauerte immer noch um Seine Frau und sein Kind, die beide elendiglich verbrannt sind. Und er ist auf der Suche nach dem Täter. Auch das werden wir nicht mehr erfahren, ob er ihn gefunden hat, und wer es war. Aber nichtdestotrotz hat mir das Buch wieder vergnügliche Stunden beschert, denn es hat mich gut unterhalten. Ich war richtig gefesselt und konnte es kaum aus der Hand legen. Von mir daher eine Lese-/Kaufempfehlung und volle Bewertungszahl.

    Soeben habe ich gerade gesehen, dass die Autorin Julia Freidank den Abschlussband um die Fährmannstochter Myntha schreibt, so dass er Im November 2019 erscheint: Das Erbe der Kräuterfrau ist der Titel.

  • Als dieses Buch herauskam, war Andrea Schacht bereits verstorben. Ihr Tod hat mich und viele ihrer Fans fassungslos zurückgelassen, war dieser doch überhaupt nicht zu erwarten und wir alle hofften auf noch viele Geschichten aus ihrer Feder.

    Für mich war dieser Umstand "Mord im Badehaus" immer noch ein wenig vor mir her zu schieben, in der Erwartung, dass dies das letzte Buch aus der damit unvollendeten Reihe um die Fährmannstochter Myntha sein würde.

    Als jetzt aber bekannt wurde, das im November noch ein 5. Band aus ihrem Nachlass erscheinen wird, konnte ich mir das Vergnügen, dieses Buch zu lesen, nicht mehr verwehren.

    Als die Bademagd Molly eines Tages ermordet wird und der Schöffe, der den Fall eigentlich untersuchen soll, nur wahllos offensichtlich Unbeteiligte verhaftet, beginnt Myntha nachzuforschen, da sie Molly sehr mochte. Ihr zur Seite stehen dabei wieder der Rrrabenmeister Frederic und auch ihre Brüder, die auch vom Schöffen mitverdächtigt werden. Ausserdem gelingt es Henning den Ritter ausfindig zu machen, aus dessen Diensten er geflohen war. Dass dieser als Raubritter die Gegend unsicher macht, spielt Henning in die Hände und bietet ihm die Gelegenheit, mit dem Mörder seines ursprünglichen Ritters abzurechnen.

    So führt uns dieser Band der Reihe mehrfach weg vom Fährhaus, dessen Alltag natürlich wieder eine große Rolle spielt. Wir erleben die Hochzeit von Mynthas Bruder mit ihrer besten Freundin und auch ein Ritterturnier darf nicht fehlen. Dies alles schildert Andrea Schacht wie immer mit viel Liebe zum Detail und ich fühlte mich beim Lesen in die Vergangenheit versetzt. Auch einige bereits seit längerem offenen Nebenhandlungen finden in diesem Buch ihren vorläufigen Abschluss. Lore findet doch noch ihr Glück und auch das Geheimnis von Agnes wird gelüftet. Nur Myntha darf ihr Glück immer noch nicht finden. Aber dies wird dann hoffentlich in dem nun angekündigten 5. Band passieren.

    Ich hatte viel Vergnügen beim Lesen und freue mich sehr, dass es noch den Abschlußband der Serie geben wird. Auch wenn dieser dann mit einem weinenden Auge gelesen werden wird, heisst es dann doch endgültig Abschied nehmen.

    Von mir eine Leseempfehlung für alle Fans der Autorin und der Reihe!

    9 von 10 Punkte