Das Finkenmädchen - Nicole Trope

  • Über die Autorin:

    Nicole Trope hat ihr Jurastudium abgebrochen, als sie festgestellt hat, dass sie statt juristischer Abhandlungen lieber Geschichten schreibt. Sie wurde Lehrerin und nutzte die Ferien, um an ihrer Karriere als Schriftstellerin zu arbeiten und ein Literaturstudium abzuschließen. Seit der Geburt ihres ersten Kindes widmet sie sich ganz dem Schreiben. Nicole Trope lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Sydney.



    Meine Meinung:

    Birdy soll ihren berühmten Mann umgebracht haben und bekommt dafür eine relativ kurze Haftstrafe. Untergebracht wird sie in einem Gefängnis mit gewissen Privilegien. Normalerweise werden dort Frauen am Ende ihrer Haftzeit für die letzten Monate untergebracht, um auf das normale Leben draußen vorbereitet zu werden. Birdy ist von Anfang an hier und arbeitet im Garten der Haftanstalt.


    Rose verbringt ihre letzten Monate im selben Gefängnis, sie hat eine kleine Tochter die bei ihrer Schwester lebt und sie einmal im Monat für ein Wochenende in der Haft besuchen darf. Rose kümmert sich im Gefängnis um die Finken in der Gefängnis-Vogelvoliere.


    Birdy und Rose treffen aufeinander und während Rose sofort weiß wer Birdy ist, nämlich nicht nur die Frau eines Prominenten, sondern auch ihre ehemalige Nachbarin, erkennt Birdy Rose nicht. Rose ist in den Jahren zu einer jungen Frau herangewachsen und hat sich äußerlich sehr zu ihrem Nachteil verändert…



    Wenn man das Cover "Das Finkenmädchen" sieht, denkt man sofort an ein seichtes Wohlfühlbuch, was völlig falsch ist. Es geht um ein sehr ernstes Thema, auf den ersten Blick erst einmal nicht erkennbar, je tiefer man jedoch in die Geschichte eintaucht, je schrecklicher wird es. Missbrauch ist ein zentrales Thema. Aus Sicht beider Frauen wird im hier und heute sowie in Rückblenden von damals erzählt und aus vielen kleinen Puzzelteilen setzt sich die Geschichte zusammen. Schuld und Mitschuld, Augen schließen und nicht wahrhaben wollen, was im unmittelbaren Umfeld tagtäglich passiert. Der Täter und seine Familie – sowie seine Opfer erhalten in diesem ernsten Roman ein Gesicht. Nichts ist so, wie man es auf den ersten Blick meint.


    Ein ernstes und sehr wichtiges Buch, allerdings habe ich das ganze Buch hindurch eine Distanz gefühlt und konnte das Buch damit lesen – ohne es zu dicht an mich ran zu lassen.


    8 von 10 Punkten


    Das Finkenmädchen: Roman

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