Eliot Schrefer: Caldera. 1. Die Wächter des Dschungels [10 bis 12 Jahre]

  • Eliot Schrefer: Caldera. 1. Die Wächter des Dschungels

    Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH 2018. 384 Seiten

    ISBN-10: 3522506065

    ISBN-13: 978-3522506069. 14,99€

    Vom Verlag empfohlenes Alter: 10 - 12 Jahre

    Originaltitel: The Lost Rainforest: Mez’ Magic

    Übersetzerin: Ulrike Köbele


    Verlagstext

    Action und Abenteuer im magischen Dschungel von Caldera für Kinder ab 10 Jahren.

    Der magische Dschungel von Caldera schwebt in höchster Gefahr: Die böse Ameisenkönigin droht, aus ihrem Gefängnis auszubrechen und Caldera mit ihren Ameisenarmeen zu unterwerfen – nur eine kleine Gruppe von Schattenwandlern mit magischen Fähigkeiten kann das verhindern!Dazu gehört das mutige Panthermädchen Mali. Zusammen mit dem Pfeilgiftfrosch Rumi, der Fledermaus Lima und dem Kapuzineräffchen Gogi macht sie sich auf ins größte und zugleich gefährlichste Abenteuer ihres Lebens!


    Der Autor

    Eliot Schrefer ist ein mehrfach ausgezeichneter "New York Times"-Bestsellerautor, der unter anderem zweimal für den National Book Award nominiert war und bereits den Green Earth Book Award und den Sigurd Olson Nature Writing Award gewonnen hat. Neben dem Schreiben setzt er sich leidenschaftlich für den Erhalt des Regenwalds ein. Er lebt in New York City und ist Kinderbuchrezensent bei "USA Today". eliotschrefer.com


    Die Serie

    1. Die Wächter des Dschungels

    2. Gogi's Gambit (2019)


    Inhalt

    In der Familienhöhle von Malis Tante Usha geht es hoch her. Außer Ushas älterem Albino-Sohn Haze leben dort Ushas kleine Panther-Drillinge und ihre Nichten Mali und Chumba, die sie nach dem frühen Tod von deren Mutter aufzieht. Niemand ist in diesem Gewusel bisher aufgefallen, dass Mali sich nicht wie ein Panther benimmt, sondern nachts schläft und tagsüber wach ist. Eine höchst gefährliche Eigenheit; denn Mali hat durch ihre Aktivität bei Tageslicht einen Adler angelockt und damit die versteckte Höhle ihres Familien-Clans verraten. Um ihre Schwester zu retten, verlässt Mali ihre Familie freiwillig, noch ehe sie zur Strafe verstoßen werden kann.


    Erst die Hundskopf-Boa Auriel erklärt Mali, dass sie beide während einer Sonnenfinsternis geboren und darum Schattenwandler sind. Zum Schattenwandler-Dasein gehört eine individuelle magische Fähigkeit, die Mali allerdings erst noch entdecken muss. Angeregt durch den mutig und selbstsicher wirkenden Auriel begibt sich Mali in eine ihr noch fremde Welt, die sie sich erst erobern muss und die die Leser mit ihr gemeinsam entdecken. Auf dem Weg, den tropischen Regenwald gegen eine mächtige Ameisenkönigin zu verteidigen, tun die beiden Schattenwandler sich mit dem kleinen Pfeilgiftfrosch Rumi, der „Fledermaus“ Lima (zu Lima später mehr), dem Ara Sky und weiteren Tieren zusammen. Reißende Flüsse und Wasserfälle müssen überwunden und schließlich sogar ein im Schlamm versunkener Inka-Tempel freigelegt werden. Einigen der tierischen Gefährten ist gemeinsam, dass sie im Nest oder im Bau überflüssige Fresser gewesen wären und vermutlich nicht überlebt hätten, wenn sie nicht auf die Schattenwandler-Gemeinschaft gestoßen wären. Ihnen allen wird im Team ein großes Maß an Toleranz und Hilfsbereitschaft abverlangt, weil sie sich in die körperlichen Grenzen ihrer Gefährten hineinversetzen müssen. Nicht jeder hat Beine, Flügel, kann schwimmen oder zwischen Land- und Wasserbewohnern dolmetschen. In einer Gruppe so unterschiedlicher Tiere kommt es, wie es kommen muss: die kritische Frage taucht auf, warum die Tiere eigentlich Auriel trauen und ob es etwa einen Verräter unter ihnen geben könnte …


    Fazit

    "Caldera. Die Wächter des Dschungels" zieht mit einem samtenen Cover mit Lack-Elementen und seinen satten Grüntönen die Aufmerksamkeit auf sich. Die vielen beteiligten Tiere mit ihren so unterschiedlichen Fähigkeiten erfordern einige Aufmerksamkeit beim Lesen. Leider verstößt Eliot Schrefer gegen die gute alte Regel, dass im Jugendbuch jugendliche Helden (das gilt auch für jugendliche Tiere) ihre Probleme aus eigener Kraft lösen sollen und keine außenstehende Figur eine Lösung aus dem Hut zaubern soll. Reichlich sonderbar wirkt es, wenn der Flughund (Fruit Bat) aus dem Original-Text in der Übersetzung als Fledermaus/Fruchtfledermaus bezeichnet wird, wäre ein Flughund in einem Regenwald doch viel glaubwürdiger.


    "Caldera" ist der erste von mindestens zwei geplanten Bänden, mit denen der Autor Aufmerksamkeit für den Lebensraum Regenwald wecken will. Die Bedürfnisse der Lesergruppe ab 10 nach Spannung und Glaubwürdigkeit werden in seinem Roman weniger erfüllt und die Übersetzung des Fruit Bat finde ich für diese Zielgruppe nicht sinnvoll.


    knappe 7 von 10 Punkten