Martin Krist - Stille Schwester

  • Martin Krist - Stille Schwester (Henry Frei 02)


    Verlag: R&K, Berlin

    Erscheinung: Juli 2018

    Seiten: 230 Seiten (Taschenbuch)
    ISBN: 9783746743653


    Zum Buch:


    Ein Serienkiller hält Berlin in Atem. Drei Menschen sind ihm bereits zum Opfer gefallen. Erdrosselt, gewaschen und auf das Bett drapiert, mit einem Hinweis zum nächsten Opfer in der Hand.

    Weiterhin hat der Leser es mit Rebecca Bartels zu tun, die ihrem Mann Andreas einem einen Heiratsantrag machen möchte. Doch Andreas scheint etwas zu verbergen. Doch wie groß ist das Geheimnis, das selbst Rebecca Zweifel kommen? Und was hat das mit den Morden des grausamen Serienmörders zu tun?

    Und was hat es auch mit einem Brandschlag auf ein Geschäft zu tun? Besitzer dieser Immobilie ist Marek, Henry Freis ehemaliger Vorgesetzter. Wie passt er ins Bild?


    Henry Frei bitte kommen Sie!


    Meine Meinung:


    Eine neue Mordserie, aber Vorfälle aus dem Vorgänger "Böses Kind" werden in diesem Roman wieder aufgegriffen und offene Fragen werden aus dem letzten Band geklärt, aber nicht ohne neue Fragen aufzuwerfen.


    Zu Beginn haben wir es wieder mit zwei Handlungssträngen zu tun, deren Zusammenhang anfangs nicht ganz klar ist, wie wir es vom Martin Krist gewohnt sind und er versteht es, dem Leser diese Überschneidungen über lange Zeit vorzuenthalten.

    Erstens ist da Rebecca, die ihrem Freund Andreas einem Heiratsantrag machen möchte und bereits alles vorbereitet hat, Essen, romantische Stimmung. Aber leider stößt sie auf ein Geheimnis von Andreas, was sie stutzen lässt und ihr kommen Zweifel, ob ihr Antrag wirklich eine gute Idee ist.


    Zweitens ist da der neue Fall von Henry Frei uns seiner Kollegin Louisa Albers. Dieser Fall wurde im ersten Band bereits angerissen, bildete aber dort nur einen Nebenschauplatz, diesmal rückt er ins Zentrum der Ermittlungen. Und dann wären da noch diese seltsamen Mailausschnitte einer Mail, die an Henry Frei gerichtet ist und wahrscheinlich vom Täter stammt, um Frei seinen Standpunkt darzulegen.


    Mir sind wieder die Wechsel der Perspektiven positiv aufgefallen, so dass man sich nicht zu sehr auf einen Strang verbeisst, sondern die Handlung immer wieder aufgelockert wird.


    Diesmal erleben wir den Täter nicht direkt aus dessen oder deren Sichtweise, also schauen ihm nicht über die Schulter, sondern wir erfahren von ihm oder ihr nur aus einer E-Mail, die er an den Kommisar geschrieben hat. Martin Krist serviert sie uns häppchenweise, sodass sich das Puzzle erst gegen Ende zusammenfügt und der Leser so bei Laune gehalten wird.


    Somit wird auch der Spannungsbogen aufrecht gehalten, der auch aufgrund der Kürze nicht viele Möglichkeiten hatte einzubrechen, aber zumindest ging es meines Erachtens flott voran, sodass ich nicht gelangweilt wurde, sondern im Gegenteil mich immer gefragt habe, wie alles zusammenhängt und wer der Mörder ist.



    Und nun zu meinem Kritikpunkt. Leider fehlen jegliche Hinweise darauf, warum der Mörder seine Opfer umgebracht hat und warum er/ sie auswählte, ob zufällig oder gezielt. Der Leser erfährt zwar, wie der Täter an die Adressen kommt, aber leider fehlt jeglicher Hinweis auf seine/ihre Auswahl der Toten. Manchmal sind Krimis und Thriller um das eine oder andere Kapitel zu lang, aber etwas mehr an Erklärungen hätte ich gern gehabt. Ich weiß zwar nicht ob Martin Krist dies noch aufklärt, hätte es aber gern schon in diesem Band gewusst.


    Zwar ist bekannt, dass es mehrere Bände gibt, und dass sie alle irgendwie miteinander zusammenhängt, aber ich denke, ein paar weniger offene Fragen hätten dem Buch sicher gut getan, aber was andererseits auch positiv sein kann, denn damit warten wir ja auch sehnstüchtig auf die Fortsetzung.


    Mein Fazit: Trotz der Kritikpunkte überwiegt das Postive. Somit kann ich sagen, dass "Stille Schwester" ein spannender, temporeicher und flüssiger Roman, der Lust auf den nächsten Band macht.