Der ins Herz getroffene Punkt – Kurt Aebli

  • Urs Engeler Editor, Basel 2005
    ISBN 9783905591873
    Gebunden, 150 Seiten


    Klappentext

    Einleitung (Gerücht) ist der oben stehende Text überschrieben. Mit diesem Gestus erzählt Kurt Aebli in kurzen Fragmenten und punktuellen Reflexionen vom Leben und Denken seines alter ego, des Dichters und Skeptikers Wellenberg, von dessen einsiedlerischer Existenz und davon, wie sich der zeitgemäße Unberührbare idealerweise in einer Rolle sieht, die jener eines antiken Zweiflers und Tonnenbewohners am nächsten verwandt zu sein scheint, wie er in letzter Konsequenz jedoch dabei scheitert, auch noch der Welt des Schreibens den Rücken zu kehren.


    Über den Autor:

    Kurt Aebli, geboren 1955 in Rüti (Kanton Zürich), lebt in der Nähe von Zürich.


    Mein Eindruck:

    Lyrische Prosa in kurzen Absätzen, die die Reflexionen eines Schriftstellers namens Wellenberg enthalten. Er trägt sie in ein kleines, schwarzes Notizbuch ein. Und das wird der Text dieses Buches. Es wird zwischen erster und dritter Person gewechselt.

    Zentrales Thema ist das Schreiben, aber auch die alltäglichen Beobachtungen. Diese kleinen Beobachtungen sidn mir da sliebste im Buch.


    Wellenberg ist ein Mann, der sein Wirken im Scheitern sieht.

    „Ich verursache keine Probleme, zumindest, wie es scheint, keine, die nicht von mir selbst gelöst werden können. Allerdings löse ich keine Probleme, die als Probleme der Allgemeinheit bezeichnet werden müssen, sogenannte gesellschaftliche Probleme.“


    Diese schlichte Klarheit ist schätzenswert. Einiges erinnert an Aphorismen.


    Es sind überwiegend gediegene Sätze, die den Leser verblüffen. Darin liegt eine Qualität. Während vieles rätselhaft bleibt, gibt es auch immer wieder Abschnitte, deren suggestive Stärke mich begeistern.


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